Kinder versuchen im südlichen Gazastreifen, Nahrungsmittelhilfe zu erhalten.
liveblog

Nahost-Krieg ++ UNICEF: Viele Kinder in Gaza mangelernährt ++

Stand: 05.01.2024 23:14 Uhr

Die meisten Kleinkinder und Schwangeren im Gazastreifen können sich laut UNICEF nicht ausgewogen ernähren. Außenministerin Baerbock bricht am Sonntag zu einer Reise in den Nahen Osten auf. Die Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.

05.01.2024 • 23:14 Uhr

Ende des Liveblogs

Damit schließen wir diesen Liveblog. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Das israelische Militär bereitet eine Untersuchung von Fehlern im Zusammenhang mit dem Großangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober vor. Die dabei von den Extremisten verübten Massaker und Entführungen lösten den jüngsten Nahostkrieg aus.

Militärsprecher Daniel Hagari sagte, das Militär sei noch damit beschäftigt, die Untersuchung zu planen. Diese werde jedoch die Befehlskette, die Entscheidungsfindung sowie frühere Verantwortliche in den Blick nehmen. Die Untersuchung ziele darauf ab, "die Armee zu verbessern", sagte er. Sie sei kein Ersatz für jegliche künftige Ermittlungen von außerhalb der Armee.

Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte Rufe nach einer Untersuchung bislang zurückgewiesen und erklärt, Israel müsse sich auf den Krieg konzentrieren und Fragen später beantworten.

Während des Gaza-Krieges sollen jüdische Siedler neue Außenposten im besetzten Westjordanland errichtet. Das berichtete die israelischen Menschenrechtsorganisation Peace Now. Demnach errichteten die Siedler neun nicht genehmigte Außenposten. Es handelt sich den Angaben zufolge um die größte Zahl von Siedlungen, die seit dem Beginn der Errichtung von Außenposten in den 1990er Jahren innerhalb eines Dreimonatszeitraums gebaut wurden.

Die meisten der Außenposten bestehen nur aus ein paar Zelten und einer israelischen Flagge, so Peace Now. Doch viele derartige Installationen haben sich mit der Zeit zu dauerhafteren Siedlungen entwickelt, oft mit stillschweigender Unterstützung der Regierung in Jerusalem. In der Regierung sitzen auch viele Unterstützer der Siedlerbewegung.

05.01.2024 • 20:58 Uhr

UN warnen vor Hungersnot in Gaza

Der Gazastreifen ist nach Einschätzung von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths "unbewohnbar" geworden. Es bahne sich eine Katastrophe für die öffentliche Gesundheit an, sagte er. Die Menschen seien "mit dem höchsten jemals verzeichneten Grad an Ernährungsunsicherheit konfrontiert", eine Hungersnot stehe kurz bevor. Während die Welt zusehe, erlebten die Menschen im Gazastreifen die tägliche Bedrohung ihres Lebens.

Familien müssten bei sinkenden Temperaturen im Freien schlafen, sagte Griffiths. Auch Gebiete, die als sicher für einen Rückzug deklariert worden seien, seien bombardiert worden.

Flugzeuge der französischen und jordanischen Luftwaffe haben sieben Tonnen dringend benötigter humanitärer Hilfen und Medikamente für ein Feldlazarett in Chan Yunis im südlichen Gazastreifen abgeworfen. Das teilte das französische Präsidialbüro mit. "Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist nach wie vor kritisch", schreibt Präsident Emmanuel Macron auf der Online-Plattform X.

Die Hisbollah hat nach Aussagen ihres Generalsekretärs seit dem 8. Oktober mehr als 670 "Einsätze" im Grenzgebiet zu Israel ausgeführt. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sagte in einer Ansprache, dass diese Angriffe ein "Gleichgewicht der Abschreckung" hergestellt hätten.

Mögliche Verhandlungen zu einer Einigung an der Grenze würden aber erst nach Beendigung der "Aggression gegen Gaza" stattfinden. "Wir stehen vor einer echten Chance, jeden Zentimeter unseres Landes vollständig zu befreien", sagte Nasrallah. Der Chef der vom Iran unterstützen Schiitenorganisation forderte die Bewohner Nordisraels dazu auf, Druck auf die israelische Regierung auszuüben.

Zum vierten Mal seit Beginn des Kriegs reist US-Außenminister Antony Blinken in den Nahen Osten. Doch die Aussichten auf eine Waffenruhe sind schlecht, sagt Nahost-Experte Daniel Gerlach im Gespräch mit tagesschau.de.

Das vollständige Interview lesen Sie hier:

Deutschlands größte Container-Reederei Hapag-Lloyd muss wegen der Vermeidung des Suezkanals höhere Kosten auf sich nehmen und erhebt weitere Zuschläge für ihre Kunden. Alleine für die 25 zwischen dem 18. und 31. Dezember umgeleiteten Hapag-Lloyd-Schiffe seien Mehrkosten in zweistelliger Millionenhöhe entstanden, sagte ein Unternehmenssprecher laut Nachrichtenagentur Reuters. Für die Kunden gebe es weitere Aufschläge, die direkt im Zusammenhang mit der angespannten Sicherheitslage im Roten Meer stünden. Die Höhe der Zuschläge hänge vom Fahrtgebiet ab. Je nach Route komme es zudem zu Verzögerungen zwischen einer Woche und drei Wochen.

Mit Verweis auf die unsichere Lage wegen Angriffen der jemenitischen Huthi-Miliz auf Frachter im Roten Meer hatte Hapag-Lloyd seine Schiffe am Dienstag für mindestens eine weitere Woche umgeleitet. Am kommenden Dienstag will die weltweit fünftgrößte Container-Reederei über das weitere Vorgehen entscheiden.

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bezeichnet die Tötung stellvertretenden Hamas-Chefs Saleh al-Aruri in der libanesischen Haupstadt Beirut als Bedrohung für das ganze Land. Angesichts der Hisbollah-Angriffe auf Israel bestehe eine "historische Chance" für den Libanon, von Israel besetztes Land zu "befreien", so der Generalsekretär der pro-iranischen Schiitenorganisation. Auch im Irak bestehe eine "historische Chance", die US-Präsenz in diesem Land zu beseitigen. Zudem sagte er, die Tötung al-Aruris werde "sicherlich nicht ohne Reaktion und Strafe bleiben".

Die libanesische Regierung hat den UN-Sicherheitsrat wegen der Tötung des stellvertretenden Hamas-Chefs Saleh al-Aruri in der Hauptstadt Beirut durch Israel angerufen. In der Beschwerde vom 4. Januar, die die Nachrichtenagentur Reuters eingesehen hat, heißt es, dass Israel bei dem Angriff sechs Raketen eingesetzt habe. Dies sei bisher die "gefährlichste Phase" der israelischen Angriffe auf Libanon. Israel wiederum beklagt den Beschuss durch die radikal-islamistische Hisbollah-Miliz aus Libanon heraus.

Wegen wachsender Spannungen seit Oktober sind nach Angaben der Organisation für Migration (IOM) mehr als 76.000 Menschen im Libanon vertrieben worden. Auf israelischer Seite sind nach Angaben von Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant mehr als 80.000 Israelis aus ihren Heimatorten im Grenzgebiet evakuiert worden.

Tausende Menschen haben in von Huthi-Rebellen kontrollierten Gebieten im Jemen aus Solidarität mit dem palästinensischen Volk demonstriert. Der Huthi-nahe Fernsehsender Al-Masirah zeigte Bilder, in denen zu sehen war, wie sich Tausende Menschen allein in der Hauptstadt Sanaa versammelten. Sie hielten palästinensische und jemenitische Flaggen in den Händen. Auch in der Rebellenhochburg Saada im Norden des Landes soll es zu großen Demonstrationen gekommen sein. Die Huthis hatten am Donnerstag zu den Kundgebungen aufgerufen.

Seit Ausbruch des Nahost-Kriegs greifen die Huthis Israel immer wieder mit Drohnen und Raketen an. Zuletzt haben sie auch häufiger Schiffe im Roten Meer attackiert. Die Rebellen haben mehrfach betont, Angriffe gegen israelische Schiffe oder jene auf dem Weg nach Israel so lange fortsetzen zu wollen, bis der Gazastreifen benötigte Lebensmittel und Medikamente erhalte.

Tausende Menschen haben sich in der Stadt Sanaa im Jemen versammelt.

Tausende Menschen haben sich in der Stadt Sanaa im Jemen versammelt.

05.01.2024 • 15:13 Uhr

Israel greift wieder Südlibanon an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben wieder Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Kampfjets hätten Einrichtungen der mit dem Iran verbündeten Miliz bei den Orten Majdalsun und Aita al Schaab bombardiert, teilte die Armee mit. Es habe sich um militärische Posten der Hisbollah und Orte gehandelt, von denen aus Terroristen ihre Angriffe vorbereitet hätten.

Aus libanesischen Sicherheitskreisen wurden die Angriffe bei den beiden Orten bestätigt. Zudem seien israelische Artilleriegranaten bei Hula und Außenbezirken von Tayr Harfa, Jebbayn, Jarin und Al-Bustan eingeschlagen. Eine israelische Drohne habe auch ein Wohnhaus in Mhaibib beschossen. Über mögliche Opfer ist bisher nichts bekannt.

Karte mit Israel, Libanon, Westjordanland und Gazastreifen

Der Kibbuz Nir Oz hat den Tod seines Einwohners Tamir Adar bekanntgegeben, der bislang als Geisel im Gazastreifen vermutet worden war. Entgegen bisheriger Annahmen, wonach der 38-Jährige noch am Leben sei, wurde Adar bereits am 7. Oktober bei der Verteidigung des Kibbuz gegen den Angriff der islamistischen Hamas getötet, wie der Kibbuz unter Berufung auf eine entsprechende Bestätigung der israelischen Armee mitteilte. Seitdem werde seine Leiche im Gazastreifen festgehalten, hieß es weiter.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die meisten schwangeren Frauen und Kleinkinder im Gazastreifen können sich nach Einschätzung des UN-Kinderhilfswerks nicht ausgewogen ernähren. 90 Prozent der Kinder unter zwei Jahren nähmen laut einer Umfrage jeden Tag nur zwei Nahrungsmittelgruppen zu sich, meist Brot und Milch, teilte UNICEF mit. 25 Prozent der schwangeren Frauen sagten in einer Umfrage vom 26. Dezember demnach, sie äßen nur Nahrungsmittel aus einer Gruppe.

Laut UNICEF haben auch Durchfallerkrankungen bei Kindern unter fünf Jahren innerhalb von nur einer Woche im Dezember deutlich zugenommen, von 48.000 auf 71.000. Auch das kann ein Hinweis auf mangelhafte Ernährung sein.

Wegen der anhaltenden Angriffe der Huthi-Miliz auf Frachtschiffe im Roten Meer will der dänische Reederei-Konzern Maersk das Gewässer "bis auf Weiteres" meiden. "Alle Maersk-Schiffe (...) werden nach Süden um das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet", erklärte das Unternehmen. "Alle verfügbaren Informationen bestätigen, dass das Sicherheitsrisiko weiterhin auf einem sehr hohen Niveau liegt."

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas hat die im Jemen ansässige pro-iranische Huthi-Miliz wiederholt Frachtschiffe im Roten Meer attackiert. Die Huthis erklärten, sie griffen aus Solidarität mit den Palästinensern Schiffe an.

Schiffsroute von Asien nach Europa ohne die Passage durch das Rote Meer.

Die Situation der Zivilbevölkerung im Gazastreifen verschlimmert sich durch den Krieg immer weiter. Laut ARD-Korrespondentin Hanna Resch sind die meisten Menschen mittlerweile obdachlos bei immer kälteren Temperaturen. Größtes Problem ist die Versorgung mit Nahrungsmitteln.

05.01.2024 • 13:14 Uhr

Baerbock reist in den Nahen Osten

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bricht am Sonntag zu einer Reise nach Israel und den Nahen Osten auf. "Im Zentrum der Gespräche werden die dramatische humanitäre Lage in Gaza, die Situation im Westjordanland sowie die äußerst volatile Lage an der israelischen libanesischen Grenze stehen", teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts mit. Es solle zudem um die Bemühungen für eine Freilassung der von der Hamas nach Gaza verschleppten Geiseln sowie um eine künftige Zweistaaten-Lösung zwischen Israel und den Palästinensern gehen.

Zu Beginn der Nahostreise wird sie nach Angaben des Sprechers in Israel Präsident Izchak Herzog sowie ihren neuen Amtskollegen Israel Katz zu Gesprächen treffen. In den palästinensischen Gebieten wolle die Ministerin unter anderem mit dem Präsidenten der palästinensischen Behörde, Mahmud Abbas, sowie mit dem palästinensischen Außenminister Riad al-Maliki reden. In Ägypten sei anschließend unter anderem ein Treffen mit Außenminister Samih Schukri geplant. Außerdem sei ein Besuch im Libanon geplant.

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Darstellung der dortigen von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn mindestens 22.600 Palästinenser getötet worden. Zudem gebe es 57.910 Verletzte. Die Hamas unterscheidet bei den Angaben nicht zwischen Opfern in der Zivilbevölkerung und Hamas-Terroristen.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Bei einer Sitzung des israelischen Kabinetts ist es Medienberichten zufolge zu einem heftigen Streit zwischen rechtsgerichteten Ministern und Generalstabschef Herzi Halevi gekommen. Die Minister hätten den General scharf angegriffen, nachdem er die Einsetzung einer Kommission angekündigt habe, die untersuchen soll, welche Fehler der Armee den Überraschungsangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober ermöglicht haben.

Bei der Sitzung in der Nacht zu Freitag sei es zu einem "lauten und wütenden Streit" gekommen, berichtete der staatliche Sender Kan und die Zeitungen "Times of Israel" und "Jerusalem Post". Kan zitierte einen Teilnehmer mit den Worten, es sei "totale Anarchie" ausgebrochen. Regierungschef Benjamin Netanyahu habe die Sitzung, bei der es eigentlich um die Zukunft des Gazastreifens nach dem Krieg gehen sollte, schließlich vertagt, nachdem schon mehrere Militärs erbost den Raum verlassen hätten, so die von der Regierung bislang unbestätigten Medienberichte.

Halevi sei verbal persönlich angegriffen worden. Die rechten Kabinettsmitglieder hätten vor allem den Zeitpunkt der angekündigten Untersuchung kritisiert, während die Kämpfe noch andauerten. Auch die Berufung des früheren Verteidigungsministers Schaul Mofas an die Spitze der Untersuchungskommission sei auf scharfen Protest rechter Minister gestoßen. Mofas hatte als Verteidigungsminister den Rückzug Israels aus dem Gazastreifen 2005 überwacht.

Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi.

Generalstabschef Herzi Halevi hat in einer Sitzung des israelischen Kabinetts die Einsetzung einer Untersuchungskommission angekündigt. Diese soll prüfen, ob und welche Fehler der Armee den Hamas-Angriff am siebten Oktober 2023 ermöglicht haben.

Nach Einschätzung des ehemaligen Vorsitzenden der islamistischen Hamas, Chalid Maschaal, gräbt sich Israel mit seinem Krieg im Gazastreifen "sein eigenes Grab". Die terroristische Organisation verbreitete am Donnerstagabend die Ansprache Maschaals. Anlass war die Tötung des Vize-Leiters des Politbüros der Hamas am Dienstagabend in der libanesischen Hauptstadt Beirut.

Maschaal warf Israel vor, seine "Aggressionen" ins Ausland auszuweiten, "weil sie denken, dass dies den Widerstand bricht". "Der Feind glaubt auch, dass durch die Ermordung von Anführern der Widerstand gebrochen und die Führung geschwächt wird", so Maschaal. "Das ist eine große Illusion." Immer wenn ein Anführer ausscheide, werde ein neuer aufsteigen.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat bessere Bedingungen für humanitäre Hilfe im Gazastreifen gefordert. "Es muss eine Deeskalation geben", sagte der DRK-Bereichsleiter für Internationale Zusammenarbeit, Christof Johnen, im ARD-Morgenmagazin. Humanitäre Hilfe, "so wie sie planvoll ablaufen sollte", sei derzeit im Gazastreifen nicht möglich, verdeutlichte Johnen. Es müsse sich "eine Situation herausbilden, in der Hilfe sicher geleistet werden kann", forderte er. Die Sicherheit der Helfer müsse gewährleistet sein.

Ein Flugzeug mit Hilfsgütern an Bord soll am Sonntag von Leipzig aus in Richtung Ägypten abfliegen. Johnen zufolge werden vor allem Zelte, Zeltplanen, Werkzeuge und logistisches Gerät an Bord sein. Dass die Hilfe unter Umständen nicht bei denjenigen ankomme, die sie am meisten brauchen, sei ein "großes Dilemma", sagte er. "Die Lösung kann aber nicht sein, dann gar keine Hilfe mehr zu leisten."

Für die Kontrolle von Hilfslieferungen in den Gazastreifen durch israelische Sicherheitskräfte zeigte der DRK-Bereichsleiter Verständnis. Die Frage sei allerdings, "ob dieser Prozess beschleunigt" werden könne, sagte Johnen.

US-Außenminister Antony Blinken wird heute zu einem erneuten Vermittlungsbesuch im Nahen Osten erwartet. Es soll um mehr humanitäre Hilfe für Gaza, die Befreiung der restlichen Hamas-Geiseln sowie um einen besseren Schutz von Zivilisten in dem Konflikt gehen.

Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, sagte am Donnerstag in Washington, geplant sei ein längerer Trip mit Stopps in der Türkei, Griechenland, Jordanien, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien, Israel, dem Westjordanland und Ägypten.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell reist vom 5. bis zum 7. Januar zu Gesprächen in den Libanon. Er werde über die Lage an der Grenze zu Israel beraten, erklärt die EU in Brüssel. Borrell werde unterstreichen, dass eine Eskalation der Lage vermieden werden müsse. Er werde auch darauf dringen, die diplomatischen Bemühungen in der Region voranzutreiben.

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant hat am Abend seinen Plan für die Zeit nach dem Krieg im Gazastreifen vorgestellt. Demnach soll es nach der Beendigung der Kämpfe zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas "weder Hamas" noch eine "israelische Zivilverwaltung" in dem Palästinensergebiet geben. Gallant präsentierte die groben Linien seines Plans vor der Presse, bevor er diesen dem Kriegskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu vorlegte.

Karte Gazastreifen mit den von der israelischen Armee kontrollierten Gebieten

Graue Flächen: Bebaute Flächen im Gazastreifen. Schraffur: Israelische Armee

Das Kabinett war in den vergangenen Wochen gespalten hinsichtlich des weiteren Vorgehens im Krieg gegen die Hamas, die seit 2007 im Gazastreifen herrscht. 

Gallants Plan zufolge werden die Militäraktionen im Gazastreifen "weitergehen" bis zur "Rückkehr der Geiseln", zur "Zerschlagung der militärischen Kapazitäten und des Führungssystems der Hamas" und der "Eliminierung der militärischen Bedrohungen", wie Gallant betonte. Danach soll eine andere Phase beginnen, jene des "Tags danach", in welcher "die Hamas den Gazastreifen nicht kontrolliert". Der Plan wurde bislang nicht von der Regierung angenommen. 

Israels Botschafterin in Spanien wird nach Angaben des israelischen Außenministers Israel Katz wieder ihre Arbeit in Madrid aufnehmen. Das Ziel sei es, Unterstützung "für das Recht des Staates Israel, seine Bürger vor der Terrororganisation Hamas zu schützen", zu erhalten und mehr "internationalen Druck für die Freilassung der Geiseln" auszuüben, erklärte Katz.

Die diplomatischen Spannungen zwischen Israel und Spanien hatten in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen. Spanien gehört zu den kritischsten Stimmen in der Europäischen Union gegenüber Israel. Katz' Vorgänger Eli Cohen hatte die Botschafterin Rodica Radian-Gordon im November zu "Konsultationen" nach Israel zurückgerufen. Als Grund nannte Cohen damals "skandalöse Bemerkungen" des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez. Sánchez hatte unter anderem in einem Interview mit dem spanischen Sender RTVE gesagt, dass Israel "seine Handlungen auf das humanitäre Völkerrecht stützen" müsse.

Die israelische Armee geht nach neuen Informationen von derzeit noch 136 aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Menschen aus. Israels Armee hat einen 40-stündigen Einsatz im Westjordanland beendet. Alle Entwicklungen im Liveblog zum Nachlesen.

Thema Class="sendungsbezug Uhr Programm: 24 05 Am über Thema dieses 09:00 Um Januar Berichtete Dieses