Medizinisches Personal beschriftet eine Mpox-Probe.

Nordrhein-Westfalen Schule wegen Mpox vorsorglich geschlossen

Stand: 17.12.2024 13:36 Uhr

In Nordrhein-Westfalen ist eine Schule geschlossen worden, nachdem bei zwei Schülern eine Infektion mit dem Mpox-Virus festgestellt wurde. Laut Behörden befinden sich die Infizierten in Quarantäne, ihre Krankheitsverläufe seien mild.

Nach einer Infektion von zwei Kindern mit der neuen Variante des Mpox-Virus wird eine Förderschule in Rösrath bei Köln vorsorglich geschlossen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten bis Freitag Distanzunterricht, teilte der zuständige Rheinisch-Bergische Kreis mit.

Zuvor war eine Infektion mit der sogenannten Klade 1b bei vier Mitgliedern einer im Kreis wohnenden Familie, darunter die beiden Schulkinder, nachgewiesen worden. Die Familie befindet sich laut Kreis in Quarantäne. Bislang sei der Krankheitsverlauf mild. Wie die Behörden erklärten, geht die Infektion vermutlich auf die Reise eines Familienmitglieds mit engem Kontakten zur einheimischen Bevölkerung in Afrika zurück.

Kontaktpersonen informiert

Das Gesundheitsamt habe Kontaktpersonen unter anderem aus dem schulischen und beruflichen Umfeld ermittelt und informiert. Nach aktuellem Kenntnisstand gebe es bisher keine weiteren Ansteckungen, sagte eine Sprecherin des Kreises.

Der erste Fall der Mpox-Variante 1b in Deutschland war Mitte Oktober in Köln nachgewiesen worden. Dieser Mann war 33 Jahre alt und hatte die Infektion wahrscheinlich in einem ostafrikanischen Land erworben. 

Bei Afrikareise angesteckt

Zu den Mpox-Symptomen zählen ein typischer Hautausschlag sowie häufig auch allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Tödliche Verläufe sind selten. Die Krankheit - früher Affenpocken genannt - ist nicht sehr ansteckend. "Für eine Übertragung von Mpox ist ein enger körperlicher Kontakt erforderlich", heißt es beim Robert Koch-Institut (RKI). Das Virus wird vorwiegend bei engem Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen.

Geringe Fallzahlen und keine Todesfälle in Deutschland

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im August wegen der neuen Virusvariante und der zunehmenden Mpox-Verbreitung in Afrika eine "Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite" erklärt. Das ist die höchste Alarmstufe, die Behörden in aller Welt zu erhöhter Aufmerksamkeit bringen soll. 

Das Virus weist zwei genetische Kladen (1 und 2) auf. Das internationale Mpox-Geschehen seit Mai 2022 ging vorwiegend auf Klade 2b zurück. Später kamen in Afrika vermehrt Ansteckungen mit dem Virus der Klade 1b hinzu, inzwischen sind auch international erste Fälle erfasst.

Von der Klade 2b wurden vom RKI bereits rund 3.800 Fälle bundesweit erfasst, der Großteil davon (rund 3.700) von Frühsommer bis Herbst 2022. Seit Sommer 2023 würden kontinuierlich Fallzahlen auf niedrigem Niveau - im ein- bis niedrigen zweistelligen Bereich pro Monat - gemeldet. Todesfälle wurden laut RKI in Deutschland noch nicht registriert.

In einer früheren Version hieß es, ein 33-Jähriger habe sich mit dem Virus bei einer Afrikareise infiziert und dann an die beiden nun betroffenen Schulkinder weitergegeben. Das war nicht korrekt: Es handelt sich um zwei verschiedene Fälle. Die Infektion des 33-Jährigen aus Köln war bereits im Oktober. Die aktuellen Fälle gehen allerdings auch auf eine Afrikareise zurück.

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