Archiv: Israels Armeesprecher Hagari bei einer Pressekonferenz

Aussagen von Armeesprecher Hisbollah soll Angriff wie Hamas geplant haben

Stand: 21.09.2024 12:38 Uhr

Am 7. Oktober 2023 griff die Hamas Israel im Süden an. Israel wirft der libanesischen Hisbollah vor, nun ähnliches im Norden geplant zu haben. Zwei Hisbollah-Kommandeure, die damit in Verbindung stehen sollen, wurden getötet.

Die libanesische Hisbollah-Miliz plante nach Aussagen eines israelischen Armeesprechers einen verheerenden Überfall auf Israel - ähnlich der Terrorattacke der islamistischen Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres. Der Plan der Hisbollah sah demnach vor, "Israel zu infiltrieren, die Kontrolle über die Gemeinden in Galiläa zu übernehmen und israelische Zivilisten zu töten und zu entführen, ähnlich wie es die Hamas am 7. Oktober tat", so Armeesprecher Daniel Hagari. Galiläa bezeichnet die Region im Norden Israels.

Gestern hatte Israels Militär mitgeteilt, den Hisbollah-Kommandeur Ibrahim Akil bei einem Angriff auf die libanesische Hauptstadt Beirut getötet zu haben. Akil sei Drahtzieher des Plans für den Überfall auf Israel gewesen, so Hagari. Die Hisbollah bestätigte dessen Tod inzwischen. Akil soll Chef der Hisbollah-Elitetruppe Radwan gewesen sein.

Hisbollah bestätigt Tod eines zweiten Kommandeurs

Am Morgen gab die Terrororganisation Hisbollah den Tod eines weiteren ranghohen Kommandeurs bekannt. Bei dem israelischen Angriff sei auch der Radwan-Kommandeur Ahmed Mahmud Wahbi getötet worden. Wahbi leitete demnach die militärischen Operationen der Radwan-Einheit zur Unterstützung der radikalislamischen Hamas zwischen dem 7. Oktober und dem Jahresbeginn.

Nach libanesischen Angaben kamen bei dem Angriff in einem dicht besiedelten Vorort Beiruts außer den beiden Hisbollah-Kommandeuren viele weitere Menschen ums Leben. Der libanesische Gesundheitsminister Firas Abiad nannte am Tag nach dem Angriff die Zahl von 31 Toten und 68 Verletzten - darunter auch Kinder. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Warnung vor "großer Explosion"

Die mit der Hisbollah verbündete Hamas und andere extremistischer Gruppen hatte am 7. Oktober vergangenen Jahres den Süden Israels überfallen und damit den Gaza-Krieg ausgelöst. Bei dem Hamas-Großangriff wurden mehr als 1.200 Menschen getötet und 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden im Zuge der israelischen Offensive als Reaktion auf den Angriff bislang mehr als 41.000 Menschen getötet.

Seit dem 8. Oktober steht Israels Norden zudem unter Dauerbeschuss seitens der Hisbollah. Israel reagiert auf die Angriffe mit Gegenangriffen im Libanon. Mehrere Zehntausend Menschen auf beiden Seiten der Grenze wurden seitdem zu Binnenflüchtlingen. 

Der libanesische Außenminister Abdullah Bou Habib sieht die Gefahr einer weiteren Eskalation. Vor dem UN-Sicherheitsrat in New York sagte er: "Entweder zwingt dieser Rat Israel, seine Aggression einzustellen, oder wir werden stumme Zeugen der großen Explosion sein, die sich heute am Horizont abzeichnet."

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