Ein Mann schwenkt die iranische Fahne.

Nach Biden-Aussagen Vergeltung des Iran laut Ex-General noch ungewiss

Stand: 13.04.2024 21:17 Uhr

US-Präsident Biden hat vor einem bevorstehenden Angriff des Iran auf Israel gewarnt - "eher früher als später". Laut Einschätzung eines hochrangigen Ex-Generals ist jedoch offen, ob es einen solchen Angriff überhaupt geben wird.

Nach Einschätzung amerikanischer Militärexperten wollte US-Präsident Joe Biden vor allem eines: Entschlossenheit demonstrieren und den Iran so von einem größeren Vergeltungsschlag abhalten. Der frühere US-General John Allen sagte dem Fernsehsender CNN, die iranische Führung müsse etwas unternehmen, um nach dem mutmaßlichen israelischen Angriff auf die iranische Botschaft in Syrien nicht "schwach" zu erscheinen.

Allen betonte, Präsident Biden fühle sich nicht nur grundsätzlich dem Schutz Israels verpflichtet. Er habe sich auch deshalb so klar geäußert, weil ein größerer direkter Angriff des Iran auf Israel auch US-Amerikaner gefährde: "Es leben Tausende Amerikaner in Israel. Ein umfassender Angriff auf Israel wäre auch ein Angriff auf Amerikaner. Deshalb die Warnung an den Iran, Israel nicht anzugreifen."

Biden: "Eher früher als später"

Präsident Biden hatte auf Fragen von Reportern in Washington zunächst gesagt, er erwarte einen iranischen Vergeltungsschlag "eher früher als später". Auf die Frage, was seine Botschaft an den Iran sei, hatte Biden geantwortet: "Tut es nicht".

Der Präsident hatte Israel dann erneut die Unterstützung der USA zugesichert und gesagt: "Wir haben uns der Verteidigung Israels verschrieben. Wir werden helfen, Israel zu verteidigen. Und der Iran wird keinen Erfolg haben."

Allen: "Direkter Angriff wäre hohes Risiko für den Iran"

Auf die Frage, wie es seiner Einschätzung nach nun weitergeht, sagte Ex-General Allen bei CNN: "Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten. Es könnte sein, dass es aktuell gar keinen iranischen Angriff gibt. Der Iran hat in der Vergangenheit bei Vergeltungsaktionen immer wieder große Geduld gezeigt." Es könnte am Ende auch etwa eine israelische Botschaft in einem anderen Teil der Welt das Ziel sein.

"Ein direkter Angriff auf Israel wäre ein hohes Risiko für den Iran. Die USA haben eine lange Ziel-Liste und wissen genau, was sie im Iran wie treffen können", so Allen. Er gehört zu den hochrangigen US-Militärs im Ruhestand, die meist gut informiert bleiben und sich regelmäßig in US-Medien äußern.

Auch die Zeitung Wall Street Journal berichtet unter Bezug auf Regierungskreise, nach Einschätzung der USA diskutiere die iranische Führung zwar Angriffspläne, eine endgültige Entscheidung sei in Teheran aber noch nicht gefallen.

 

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