Aufnahme des Mondes in rötlicher Farbe.

Astronomie Wenn der Mond uns nahe kommt

Stand: 17.09.2024 06:15 Uhr

In der kommenden Nacht ist Vollmond. Zugleich ist der Mond der Erde besonders nah. Weil der Vollmond dann besonders groß scheint, wird er auch "Supermond" genannt.

Von Heike Westram, BR

Der Mond ist uns nie gleich nahe. Sein Abstand zur Erde ändert sich Tag für Tag, denn der Mond umrundet die Erde auf einer Bahn, die nicht kreisrund, sondern elliptisch ist.

Vom Apogäum, dem entferntesten Punkt der Umlaufbahn, bis zum Perigäum, dem erdnächsten Punkt des Mondes, vergehen ungefähr zwei Wochen.

Wie oft der Vollmond in größter Erdnähe steht

Auch von Neumond bis Vollmond vergehen etwa zwei Wochen. Doch die beiden Zeiträume sind nicht exakt gleich lang: Von einer maximalen Erdnähe bis zur nächsten dauert es genau 27,55 Tage. Von einem Vollmond zum nächsten vergehen dagegen 29,53 Tage.

Das bedeutet: Alle 13,6 Monate trifft der Vollmondtermin genau mit der größten Erdnähe zusammen. Deshalb gibt es beinahe jedes Jahr einen Vollmond mit maximaler Größe.

Wie viel größer der größte Vollmond ist

Der Distanz-Unterschied ist überschaubar: In größter Erdnähe hat der Mond bis zu rund 50.000 Kilometer weniger Abstand als bei seiner größten Erdferne - im Schnitt. Das sind mehr als zwölf Prozent seiner durchschnittlichen Entfernung zur Erde. Die beträgt 384.400 Kilometer.

Weil der Mond uns näher ist, wächst auch die Größe der Mondscheibe am Himmel aus unserer Sicht: Diese scheinbare Größe des Mondes ist bei Erdnähe im Durchmesser um etwa zwölf Prozent größer als bei Erdferne. Das entspricht ungefähr dem Größenunterschied zwischen einer 1-Euro- und einer 2-Euro-Münze.

Ein Supermond - nichts für die Astronomie

In den Medien wird ein so naher und besonders großer Vollmond gerne als "Supermond" bezeichnet. Astronomisch gesehen ist daran aber nichts Bemerkenswertes. Streng genommen zählt jeder Vollmond, der einen definierten Abstand zur Erde unterschreitet, zu den "Supermonden". Und davon kann es dann gleich mehrere im Jahr geben.

Wie genau man auch hinsieht: Diese Größe eines Supermonds bemerkt man nicht, zumal kein Vergleichsmond direkt neben dem größten Vollmond steht. Wenn uns der Vollmond besonders groß erscheint, hat das meist einen ganz anderen Grund: In der Nähe des Horizonts sorgt eine optische Täuschung dafür, dass der Mond größer wirkt.

Dieses Jahr gleich zwei größte Vollmonde

In diesem Jahr sind gleich zwei Vollmonde jeweils auch fast in ihrem Perigäum. Der Vollmond in der kommenden Nacht ist wie der am 17. Oktober der Erde besonders nah: Weniger als 358.000 Kilometer liegen beide Male zwischen Erde und Vollmond - berechnet vom jeweiligen Mittelpunkt der Körper. Der Vollmond ist beide Male etwa gleich groß.

Um zu entscheiden, ob nun der Vollmond im September oder der im Oktober wirklich der größte Vollmond ist, müsste man sich auf einen genauen Moment einigen: Zum Zeitpunkt der größten Erdnähe? Oder zum genauen Vollmond-Zeitpunkt? Oder dann, wenn der volle Mond tatsächlich am Himmel steht? Denn der September-Vollmond erscheint am Himmel, noch bevor er ganz voll und ganz nah ist. Der Vollmond im Oktober dagegen geht erst auf, wenn seine größte Erdnähe und der genaue Vollmondtermin schon hinter ihm liegen.

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