Ein Außenthermometer zeigt die Temperatur von knapp 40 Grad an.

Statistisches Bundesamt Mehr Todesfälle infolge von Hitzewellen

Stand: 09.08.2022 15:26 Uhr

Fast 10.000 Menschen mehr als sonst im Juli sind in Deutschland im vergangenen Monat gestorben. Laut Statistischem Bundesamt liegt das auch an der Hitze. Das Phänomen sei nicht neu - aber viel stärker ausgeprägt als bislang.

Im Juli sind in Deutschland - auch infolge der Hitze - zwölf Prozent mehr Menschen gestorben als in den vier Jahren zuvor. Das geht aus einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamts hervor. Insgesamt wurden demnach 85.285 Todesfälle gezählt - 9130 mehr als im Mittelwert zwischen 2018 und 2021.

Die Sterbefallzahlen seien, wie bereits im Juni, vor allem dann angestiegen, wenn es besonders heiß war. So lagen sie den Angaben zufolge in den drei Wochen vom 11. bis 31. Juli deutlich über den Vergleichswerten: mit einem jeweiligen Plus von 16, 24 und 14 Prozent.

Effekt dieses Jahr außergewöhnlich stark

"Dass im Zuge von Hitzewellen die Sterbefallzahlen ansteigen, ist ein bekannter Effekt, der bereits in den Vorjahren beobachtet wurde", erklärten die Statistiker. "In diesem Jahr sind jedoch bereits bis Ende Juli außergewöhnlich viele Wochen von diesem Effekt betroffen."

Die bislang höchsten Temperaturen des Jahres wurden dem Deutschen Wetterdienst zufolge am 20. Juli gemessen. An dem Tag wurde an mehreren Orten in Deutschland die 40-Grad-Marke-überschritten.

Wenig Einfluss durch Corona-Pandemie

Das Bundesamt betrachtet in seiner monatlichen Statistik auch immer die Zahl der Menschen, die infolge einer Covid-19-Infektion gestorben sind. Betrachtet werden könnten diese beim Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldeten Todesfälle laut den Angaben aber nur bis zur Woche vom 11. bis 17. Juli. In diesen sieben Tagen zählte das RKI laut Statistischem Bundesamt 508 Corona-Todesopfer.

Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in der betreffenden Woche um 2.525 Fälle (16 Prozent) über dem mittleren Wert der vier Vorjahre. Während die Corona-Infektionszahlen von Anfang April bis Mitte Juni zurückgegangen seien, hätten sie seitdem wieder leicht zugelegt. "Die erhöhten Sterbefallzahlen in dieser Zeit erklären sie dennoch nur zu einem geringen Teil", hieß es.

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