Nach heftigen Regenfällen ist der kalifornische Nationalpark Death Valley geflutet. (aufgenommen am 5. August 2022)

Unwetter im Death Valley Sturzbäche in der Wüste

Stand: 07.08.2022 09:40 Uhr

"Tal des Todes" - so heißt ein beliebtes Touristenziel in Kalifornien wegen der Hitze und der Trockenheit, die dort normalerweise herrschen. Nun haben heftige Unwetter die Wüstenregion geflutet, Hunderte mussten in Sicherheit gebracht werden.

Von Mit Informationen von Katharina Wilhelm, ARD-Studio Los Angeles

Nach den heftigen Regenfällen im Death Valley im US-Bundesstaat Kalifornien hat die Polizei Hunderte Menschen in Sicherheit gebracht. Nach Angaben der örtlichen Polizei begleiteten Beamte sie auf mittlerweile geräumten Straßen aus dem Nationalpark heraus.

"Dank der harten Arbeit der Straßenarbeiter konnten Besucher, die zuvor nicht in der Lage waren, die Hotels in der Region zu verlassen, nun vorsichtig mit Polizeibegleitung hinausfahren", hieß es vom Nationalpark.

Mit Helikoptern würden die abgelegenen Gebieten des Parks abgesucht, um sicherzustellen, dass sich dort keine liegengebliebenen Fahrzeuge mehr befänden. Verletzte gibt es nach offiziellen Angaben bisher keine.

Auf diesem vom National Park Service zur Verfügung gestellten Foto stecken Autos nach einer Sturzflut im Death Valley im Death Valley National Park im Schlamm und Geröll fest. (aufgenommen am 5. August 2022)

Autos steckten nach dem Unwetter in Schlamm und Geröll fest.

So viel Regen wie seit über 100 Jahren nicht

Am Freitag hatte es im Death Valley ungewöhnlich viel geregnet. Im Gebiet Furnace Creek fielen rund 3,7 Zentimeter Niederschlag. Damit war der Tag Medienberichten zufolge der zweitnasseste seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1911. Durchschnittlich regnet es an besagtem Ort im August nur 0,3 Zentimeter, wie die "Washington Post" berichtete. Im Jahresdurchschnitt würden insgesamt knapp fünf Zentimeter registriert.

Am Tag der Regenfälle befanden sich etwa 500 Besucher und 500 Parkmitarbeiter im Death Valley. Bei einem Hotel wurden laut CNN rund 60 Autos von Besuchern und Mitarbeitern unter Trümmern begraben. Die Sturzfluten und der Sturm drückten nach Angaben des Parks Müllcontainer in geparkte Autos. Außerdem seien viele Hotelzimmer und Geschäftsbüros überflutet worden. Straßen waren durch umgestürzte Felsbrocken und Palmen blockiert.

Das Wasser geht, der Schlamm bleibt

Der Nationalpark berichtete, in den meisten Gebieten sei das Wasser mittlerweile zurückgegangen und habe umfangreiche Schlamm- und Kiesablagerungen zurückgelassen. Die Straßen im Park würden so lange geschlossen bleiben, bis die Mitarbeiter einen Überblick über die Lage hätten. Einige Wege wurden offenbar stark zerstört.

Das Death Valley gilt eigentlich als der trockenste und heißeste Ort in den USA. Im vergangenen Jahr wurde dort eine Rekordtemperatur von mehr als 54 Grad gemessen.

Regenstürme sind dort selten, aber nicht ganz ungewöhnlich. Ähnlich war es in dem Nationalpark zuletzt 2015. Nach Ansicht von Klimaexperten könnten sich solche Ereignisse durch die Erderwärmung aber häufen - und heftiger auftreten als bisher beobachtet.

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