Premier sieht Griechenland auf gutem Weg Samaras mit gewagter Prognose

Stand: 17.09.2013 17:24 Uhr

Milliardenkredite, Sparpakete, Streiks - der Schuldenberg Griechenlands ist immens. Doch Ministerpräsident Samaras ist überzeugt: Die Krise dauert keine Jahrzehnte, sondern das Land wird bereits in sechs Jahren wieder auf dem Niveau wie vor der Krise sein.

Es ist eine sehr optimistisches Vorhersage: Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras rechnet damit, dass sein Land binnen sechs Jahren wieder das Niveau vor der Finanz- und Wirtschaftskrise erreicht. "Wir sind aus den Schwierigkeiten noch nicht heraus, es gibt noch Probleme zu lösen", sagte Samaras in der Hauptstadt Athen.

"Den meisten Experten zufolge" werde es aber "weder Jahrzehnte noch mehrere Generationen, sondern nur sechs Jahre dauern", bis das Land die Wirtschaftskraft und den Lebensstandard von vor dem Beginn der Krise wieder erreiche.

EU-Kommission sieht "Licht am Ende des Tunnels"

Poistiv äußerte sich auch EU-Kommissionpräsident Manuel Barroso: Nach sechs Jahren Rezession dürfte es im nächsten Jahr mit der griechischen Wirtschaft wieder schrittweise aufwärts gehen. "Es gibt Licht am Ende des Tunnels", sagte er nach einem Treffen mit Samaras. "Die wirtschaftliche Lage sei aber immer noch anfällig, warnte der Portugiese. Er betonte, dass sich Griechenland auf weitere Hilfe der Europartner beim Überwinden der Wirtschafts- und Sozialkrise verlassen könne. "Falls es nötig ist, wird das (Hilfs-)Programm angepasst werden", sagte er.

Seit 2008 in der Rezession

Griechenland steckt seit dem Jahr 2008 in der Rezession. Mit Milliardenkrediten wurde das Land vor dem Staatsbankrott bewahrt. Im Gegenzug verpflichteten die Gläubiger aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds die Regierung zu massiven Einsparungen im Staatshaushalt, dagegen gibt es in der Bevölkerung großen Widerstand.

Streiks in Griechenland fortgesetzt

Aus Proteste gegen die Sparvorhaben der Regierung gingen die Griechen erneut auf die Straßen: Am zweiten Tag einer Protestwoche legten Staatsbedienstete, darunter Gymnasiallehrer die Arbeit nieder. Auch zahlreiche Mitarbeiter der Universitäten sowie die Bediensteten der Renten- und Krankenkassen und des Arbeitsamtes traten in den Ausstand. Die Ärzte behandeln in staatlichen Krankenhäusern nur Notfälle.

Die Proteste sollen am Mittwoch ihren Höhepunkt erreichen. Dann wollen alle Staatsbediensteten die Arbeit für 48 Stunden niederlegen und auf den Straßen demonstrieren.

Unter dem Druck der internationalen Geldgeber will die Regierung in Athen 15.000 Staatsbedienstete bis Ende 2014 entlassen. Weitere 25 000 Staatsdiener sollen in die sogenannte Mobilitätsreserve wechseln.

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