Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, verlässt am Flughafen von Shannon ein Flugzeug.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Selenskyj wirbt um weitere US-Unterstützung ++

Stand: 13.07.2024 23:20 Uhr

Nach dem NATO-Gipfel wirbt der ukrainische Präsident Selenskyj weiter um Unterstützung. Bei Angriffen auf Kleinstädte in der Ostukraine sind nach offiziellen Angaben fünf Menschen gestorben. Die Entwicklungen von Samstag zum Nachlesen im Liveblog.

13.07.2024 • 23:20 Uhr

Ende des heutigen Liveblogs

Hiermit schließen wir den Liveblog für heute und wünschen eine gute Nacht.

Durch russischen Beschuss sind in der Ukraine nach Behördenangaben vier Menschen getötet worden. Zwei Todesfälle habe es in der teils russisch besetzten Region Cherson gegeben, teilte Gouverneur Olexander Prokudin mit. Zwei Menschen seien nahe der gleichnamigen Regionalhauptstadt verletzt worden.

In der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine kamen zudem am Nachmittag laut Gouverneur Oleh Synjehubow zwei Menschen durch Angriffe ums Leben, 22 weitere wurden verletzt.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat Entspannung an der Grenze zur Ukraine angedeutet. Bei einem Truppenbesuch im Grenzgebiet hob er nach Angaben der Staatsagentur Belta den Abzug ukrainischer Einheiten aus der Region hervor. "Jetzt haben wir keine Komplikationen mit den Ukrainern, und ich hoffe, dass es auch keine geben wird", wurde er von Belta zitiert.

Zugleich kündigte Lukaschenko den Abzug von Einheiten an, die in den vergangenen Wochen an die ukrainisch-belarussische Grenze verlegt worden waren. Wegen angeblicher Truppenansammlungen auf ukrainischer Seite der gemeinsamen Grenze und wegen angeblicher Provokationen hatte Lukaschenko vor Kurzem die Grenzeinheiten verstärkt.

Aus Kiew hieß es dagegen, Einheiten der Ukraine hätten lediglich die Verteidigungspositionen entlang der Grenze ausgebaut.

Die Ukraine hat den Versprecher von US-Präsident Joe Biden als Fehler bezeichnet, der verziehen werden könnte. "Es ist ein Fehler gewesen", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Journalisten auf dem Flughafen im irischen Shannon. Die Vereinigten Staaten hätten der Ukraine aber viel Unterstützung zukommen lassen. "Wir können manche Fehler vergessen." Biden hatte Selenskyj am Donnerstag beim NATO-Gipfel in Washington versehentlich mit Russlands Präsident Wladimir Putin verwechselt. Die Ukraine kämpft seit 2022 gegen einen Angriff Russlands. Biden fällt immer wieder mit Versprechern auf, im Falle von Selenskyj hatte er sich nach wenigen Sekunden selbst korrigiert.

13.07.2024 • 16:30 Uhr

Kreml droht Europa

Nach der angekündigten Stationierung weitreichender US-Raketen in Deutschland hat der Kreml davor gewarnt, dass die europäischen Hauptstädte zum Ziel russischer Raketen werden könnten. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte: "Europa ist ein Ziel für unsere Raketen, unser Land ist ein Ziel für US-Raketen in Europa." Er fügte hinzu: "Wir haben die Kapazitäten, diese Raketen in Schach zu halten, aber die potenziellen Opfer sind die Hauptstädte dieser europäischen Länder."

Die USA und Deutschland hatten vor wenigen Tagen die Stationierung von weitreichenden US-Raketen ab 2026 in Deutschland angekündigt.

Gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin hat es nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes schon mehrere versuchte Attentate gegeben. "Aber wie Sie sehen, waren sie erfolglos", sagte Geheimdienstchef Kyrylo Budanow einem Interviewer des ukrainischen Portals New Voice. Dabei gab der General keine Hinweise, worauf seine Behauptung sich stützt. Er sprach auch nicht davon, dass sein Dienst oder andere Kiewer Geheimdienste in solche Pläne verwickelt sein könnten. Budanow ist aber für Provokationen bekannt, die Teil seiner psychologischen Kriegführung sind. Der Kreml reagierte auf die Äußerung: Sprecher Dmitri Peskow stellte klar, dass für die Sicherheit des ersten Mannes in Russland angemessen gesorgt werde. "Die Bedrohung durch das Kiewer Regime ist offensichtlich", sagte er in Moskau der staatlichen Nachrichtenagentur Tass.

Zwei russische Marineschiffe sind in einem Hafen im Süden Chinas eingetroffen, um an gemeinsamen Militärmanövern Chinas und Russlands teilzunehmen. Die Schiffe der russischen Pazifikflotte sollen an der Marineübung "Joint Sea-2024" teilnehmen, wie das russische Verteidigungsministerium im Onlinedienst Telegram mitteilte.

Das Manöver sieht insbesondere gemeinsame Übungen zur Flugabwehr und zur Abwehr von U-Booten vor. Neben chinesischen Schiffen und Flugzeugen nehmen die russischen Korvetten "Gromki" und "Reski" daran teil.

Eine russische Kampfdrohne ist Kiewer Militärangaben zufolge bei einem Angriff über die Ukraine hinweg nach Belarus geflogen. Russland habe die Ukraine mit fünf Shahed-Drohnen iranischer Bauart angegriffen, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Vier Drohnen seien über den Gebieten Charkiw und Donezk abgeschossen worden. "Die fünfte verließ den Luftraum der Ukraine in Richtung des Gebietes Gomel in Belarus", schrieb Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk auf seinem Telegramkanal.

Der als zuverlässig bekannte belarussische Militärblog "Hajun-Projekt" bestätigte den Vorfall. Demnach sei die russische Drohne etwa drei Stunden lang über Belarus bis weit in den Norden nach Witebsk geflogen. Zum Ende des Flugs sei nichts bekannt. Das belarussische Militär habe das Flugobjekt mit einem Kampfjet und einem Helikopter verfolgt.

Die Ukraine hat nach russischen Angaben mit einer Drohne eine Ölraffinerie in der Region Rostow im Süden Russlands in Brand gesetzt. Nach dem Drohnenangriff in der Nacht zum Samstag sei in der Raffinerie im Verwaltungsbezirk Zimljansk ein Feuer ausgebrochen, teilte Rostows Gouverneur Wassili Golubew im Onlinedienst Telegram mit. Ersten Erkenntnissen zufolge gebe es keine Toten oder Verletzten.

Der Angriffsort ist mehrere Hundert Kilometer von der Frontlinie in der Ukraine entfernt. Das russische Verteidigungsministerium erklärte unterdessen, die russische Armee habe insgesamt vier von der Ukraine abgefeuerte Drohnen abgefangen und zerstört, zwei in der Region Rostow, eine in der Region Belgorod an der ukrainischen Grenze und eine in der Grenzregion Kursk weiter nördlich. Den Brand in der Ölraffinerie erwähnte das Ministerium nicht.

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Nach dem NATO-Gipfel in Washington wirbt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in den USA weiter um Unterstützung für sein Land. Bei einem Treffen mit Gouverneuren der US-Staaten in Salt Lake City habe er Möglichkeiten zur Vertiefung der Beziehungen zwischen der Ukraine und den USA ausgelotet, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. "Ich danke für die Bereitschaft, die Ukraine in Zukunft zu unterstützen, die Zusammenarbeit unserer Rüstungsfirmen auszuweiten und sich am Wiederaufbau der Ukraine zu beteiligen."

Die Ukraine brauche keine fremden Soldaten, sagte Selenskyj in seiner Rede vor den Gouverneuren. "Das Einzige, worum wir bitten, ist ausreichende Unterstützung - Flugabwehrsysteme für unsere Städte, Waffen für die Männer und Frauen an den Fronten, Hilfe beim Schutz normalen Lebens und beim Wiederaufbau."

Der britische Guardian berichtete, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vermutlich an dem am Donnerstag beginnenden vierten Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Blenheim Palace nahe Oxford teilnehmen wird. Ziel der EPG ist es, die Zusammenarbeit zwischen der EU und den Nicht-EU-Staaten in Europa zu verbessern. Laut Guardian wollen die europäischen Staats- und Regierungschefs über die Ukraine, die europäische Sicherheit und Demokratie sprechen.

13.07.2024 • 02:12 Uhr

Berichte: Selenskyj besucht Irland

Auf seiner Rückreise aus den USA soll der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj heute Berichten zufolge einen Zwischenstopp in Irland einlegen. Dabei werde er den irischen Regierungschef Simon Harris treffen, wie der Sender RTÉ berichtete.

Bei einer Serie von russischen Angriffen auf kleinere Städte im Osten der Ukraine sind nach offiziellen Angaben mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 13 Menschen seien bei den Angriffen auf Myrnohrad und Kostjantyniwka in der Region Donezk schwer verletzt worden, teilte der regionale Militärverwalter Wadim Filaschkin mit. 

Nach Filaschkins Angaben nahmen russische Soldaten vor allem Myrnohrad in den vergangenen Tagen wiederholt unter Beschuss. Die in Frontnähe liegende Stadt hatte vor Kriegsbeginn knapp 47.000 Einwohner. Einschläge habe es am Freitag neben einem Verwaltungsgebäude und bei einer Haltestelle des öffentlichen Verkehrs gegeben.

Die Verteidigungsminister von Russland und den USA haben per Telefon miteinander gesprochen. Wegen Spionage hat ein Gericht im besetzten Donezk einen Ex-OSZE-Mitarbeiter zu 14 Jahren Haft verurteilt.

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