Ein Feuerwehrmann löscht nach einem Angriff in der Ukraine.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine will Energieanlagen reparieren ++

Stand: 27.08.2024 09:04 Uhr

Präsident Selenskyj hat angekündigt, die durch Russland zerstörte Energie-Infrastruktur wieder aufzubauen. Die polnische Armee hat ein fremdes "Flugobjekt" im Luftraum bestätigt. Alle Entwicklungen im Liveblog.

26.08.2024 • 23:36 Uhr

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Nach den groß angelegten russischen Luftangriffen gegen die Ukraine hat Präsident Selenskyj Vergeltung angekündigt. Die militärische Antwort werde vorbereitet unter Einsatz der vom Westen gelieferten F-16-Kampfjets, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.

Russland hatte das Nachbarland nach Angaben aus Kiew mit 236 Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen attackiert.

Die russischen Truppen rücken in der Ostukraine weiter vor. Deshalb haben die ukrainischen Behörden im Gebiet Donezk weitere Evakuierungen angeordnet. Wegen der verschlechterten Sicherheitslage sei die Zone für Zwangsevakuierungen ausgeweitet worden. Kinder und ihre Eltern oder Erziehungsberechtigten müssten ihre Häuser verlassen, teilte der Donezker Gouverneur Wadym Filaschkin mit. Insgesamt wurden 27 Ortschaften im Raum Kostjantyniwka und Selydowe aufgelistet.

Die USA, Großbritannien und Deutschland haben die jüngsten russischen Luftangriffe auf die Ukraine scharf verurteilt. Die massiven Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur seien "skandalös", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, am Montag.

Mit massiven Angriffen auf die Energieinfrastruktur übersäe Moskau "die Lebensadern" der Ukraine und versuche, "die Versorgung zu zerstören", erklärte das Auswärtige Amt in Berlin im Onlinedienst X.

Der britische Außenminister David Lammy verurteilte die russischen Angriffe "mit Raketen und Drohnen auf zivile Infrastruktur" als "feige". 

Der massive russische Angriff auf die Ukraine hat zu großen Schäden an der Energieinfrastruktur geführt. Die zerstörten Anlagen sollen so schnell wie möglich wieder aufgebaut werden, erklärte Präsident Selenskyj.

"In einigen Orten hat der Terrorstaat zivile Ziele mit Streumunition angegriffen", teilte er nach einem Treffen mit der Militärführung mit. Bevor die Reparaturen am Energiesektor beginnen könnten, müssten die Streubomben entschärft werden, sagte er. Bei dem Treffen mit Militärs ging es auch um "Schutz der Städte und kritischen Infrastruktur vor den ständigen Terroranschlägen der Russischen Föderation", so Selenskyj.

Unterdessen kündigten die USA an, die Ukraine beim Wiederaufbau der Infrastruktur zu unterstützen. Die Vereinigten Staaten würden mit Energie-Equipment helfen, heißt es aus dem Weißen Haus.

In vielen Regionen der Ukraine hatte es am Morgen stundenlang Luftalarm gegeben. Die Bombardierung, über die auch das russische Verteidigungsministerium ausführlich berichtete, galt als Teil der Vergeltung für die ukrainische Offensive im Gebiet Kursk, die am 6. August begonnen hatte.

26.08.2024 • 18:12 Uhr

"Größter Luftangriff" am Montag

Der russische Luftangriff auf die Ukraine vom Montag war nach deren Angaben der schwerste des gesamten seit Februar 2022 dauernden Krieges. Die russischen Streitkräfte hätten mit jeweils mehr als hundert Raketen und Drohnen angegriffen, erklärt der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram.

102 der insgesamt 127 russischen Raketen seien abgefangen und zerstört worden sowie 99 von 109 Drohnen. Dieser kombinierte Angriff sei "der größte Luftangriff" gewesen.

In einer der größten russischen Ölraffinerien in der sibirischen Stadt Omsk ist ein Brand ausgebrochen. Sieben Arbeiter wurden verletzt in ein Krankenhaus gebracht, teilten die regionalen Behörden der staatliche Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Das Feuer in einer Produktionsanlage brannte demnach auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern. Es sei inzwischen unter Kontrolle gebracht worden. Die Ursache werde ermittelt. Nach offiziellen Angaben läuft der Betrieb weiter.

Die Raffinerie in Omsk gehört zu Gazpromneft, der Öltochter des großen staatlichen Gaskonzerns Gazprom. Brände in russischen Raffinerien gingen in den vergangenen Monaten häufig auf ukrainische Drohnenangriffe zurück. Angesichts einer Entfernung von rund 3000 Kilometern zwischen Omsk und der Ukraine erscheint das nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur in diesem Fall jedoch als unwahrscheinlich.

In Polen sucht das Militär weiter nach einem möglicherweise abgestürzten Fluggerät. Etwa siebzig Soldaten sind dazu in der ostpolnischen Gemeinde Tyszowce im Einsatz. Das Gebiet liegt etwa 20 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Flugbahn, Flughöhe und Geschwindigkeit des Objekts ließen auf eine russische Shahed-Kampfdrohne iranischer Bauart schließen, sagte ein Oberstleutnant der Agentur PAP. Weniger wahrscheinlich sei, dass es sich um eine Rakete handele

Das "Flugobjekt", das in den polnischen Luftraum eingedrungen war, ist mindestens von drei Radarstationen erfasst worden.

Wie das polnische Militär mitteilte, habe das Objekt um 6.43 Uhr nahe der ukrainischen Stadt Tscherwonohrad die polnische Grenze überquert. Tscherwonohrad sei wegen eines dort befindlichen Kraftwerks wiederholt Ziel von russischen Luftangriffen gewesen. Es sei "vollständig unter Kontrolle" gewesen und hätte auch abgeschossen werden können, falls notwendig, so das Militär.

Der Generaldirektor der internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, leitet selbst die Inspektion des Atomkraftwerkes Kursk in der gleichnamigen russischen Oblast, in die ukrainische Truppen eingerückt sind. Grund dafür sei die ernste Lage, teilt Grossi auf X mit. "Ich betone noch einmal: Die Sicherheit nuklearer Anlagen darf unter keinen Umständen gefährdet werden."

Der Besuch ist für Dienstag geplant. Tausende ukrainische Soldaten waren in einem Überraschungsangriff am 6. August in Kursk eingerückt. Die Oblast liegt an der Grenze zum Nordosten der Ukraine.

Durch den russischen Angriff auf ein Wasserkraftwerk am Stausee des Flusses Dnipro nahe Kiew kam es zu Schäden. Wie die ukrainische Nachrichtenagentur Unian berichtet, zeigen Videoaufnahmen ein Feuer im Turbinenraum des Wasserkraftwerks. Auch die Straße auf der Staumauer wurde beschädigt.

Offiziell bestätigte die Militärverwaltung des Kiewer Umlands nur Schäden an zwei Anlagen der Energieinfrastruktur. Die Behörden versuchen jedoch, der Sorge einer Staudamm-Sprengung vorzubeugen. "Es gibt keine Bedrohung für den Damm des Kiewer Wasserkraftwerks. Es ist unmöglich, ihn mit Raketen zu zerstören, schrieb Andryj Kowalenko, Leiter des ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, auf Telegram.

Die Lage sei nicht mit der Zerstörung des Staudamms von Kachowka zu vergleichen. Dieser lag in der Südukraine und wurde 2023 von innen gesprengt. Dutzende Menschen waren in den Flutwellen ertrunken.

Der Chef der polnischen Armee hat vor Journalisten bestätigt, dass ein "Flugobjekt" den Luftraum über Polen verletzt hat. "Wir haben es wahrscheinlich mit dem Eintritt eines Flugobjektes in polnisches Gebiet zu tun", sagte der Chef der polnischen Einsatzkräfte Maciej Klisz. Das Objekt, vermutlich eine Drohne, sei von "mindestens drei Radarstationen bestätigt" worden, bevor es am frühen Morgen wieder von den Radargeräten verschwunden sei.

Polen grenzt nicht nur an die Ukraine, sondern im Nordosten auch an die russische Exklave Kaliningrad und an den russischen Verbündeten Belarus. Das Land befürchtet, ebenfalls zu einem Ziel der russischen Aggression zu werden und investiert massiv in die Aufrüstung seiner Armee.

Die russischen Streitkräfte haben bei ihrem Angriff auch ein Wasserkraftwerk in der Region Kiew beschossen, teilte der erste Vize-Außenminister der Ukraine, Andrij Sybiha, mit. "Der heutige russische Angriff (...) zielte auf die zivile Infrastruktur der Ukraine."

Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau Gaskompressorstationen und Umspannwerke in der Ukraine angegriffen. Die Energieanlagen seien mit Drohnen und Raketen beschossen worden, teilte das Ministerium mit. Sie hätten den militärisch-industriellen Komplex der Ukraine mit Strom versorgt. Auch westliche Waffen und Munition, die auf zwei ukrainischen Flugplätzen gelagert gewesen seien, seien beschossen worden.

Nach Angaben des polnischen Militärs ist während des massiven russischen Beschusses der Ukraine ein noch unbekanntes Flugobjekt in den polnischen Flugraum eingedrungen und abgestürzt. Die Nachrichtenagentur PAP zitiert einen polnischen General, wonach es sich vermutlich um eine Drohne gehandelt habe. "Es ist keine Rakete", schreibt PAP. Die Suche laufe noch.

Russland hat nach ukrainischen Angaben bei dem massiven Angriff am Montag mehr als 100 Raketen und beinahe 100 Drohnen eingesetzt. "Es war einer der schwersten Angriffe", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft. Selenskyj erläuterte, es habe sich um einen "kombinierten" Angriff gehandelt, bei dem Russland "Raketen verschiedenen Typs" sowie Schahed-Drohnen iranischer Bauart eingesetzt habe.

Das russische Verteidigungsministerium sprach von einem "Massenangriff mit hochpräzisen Langstreckenwaffen" auf "wichtige Energieinfrastruktur-Einrichtungen". Die massiven Angriffen hätten der ukrainischen Infrastruktur gegolten und man habe "alle anvisierten Ziele getroffen".

Verhandlungen mit der Ukraine über einen Waffenstillstand haben nach Ansicht Russlands nahezu keine Bedeutung mehr. Der Einmarsch der Ukraine in das russische Grenzgebiet Kursk könne nicht toleriert werden, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow. Es müsse eine Reaktion geben. Gespräche über einen Waffenstillstand habe es nicht gegeben. Das Thema sei nicht länger von Relevanz.

Der ukrainische Einmarsch in die russische Region Kursk werde nach Kremlangaben nicht "ohne Antwort" bleiben. "Es geht nicht um einzelne Entscheidungen", sagte der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow. "Selbstverständlich können solche feindlichen Handlungen nicht ohne entsprechende Antwort bleiben und die Antwort wird sicherlich kommen."

Hinter der vorübergehenden Anhebung der Sicherheitsstufe auf dem NATO-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen bei Aachen steckten Geheimdiensterkenntnisse zu einer möglichen Bedrohung durch einen russischen Sabotageakt. Es habe einen ernstzunehmenden Hinweis eines ausländischen Nachrichtendienstes "auf Vorbereitungshandlungen für einen wahrscheinlich russischen Sabotageakt gegen den NATO-Stützpunkt durch Einsatz einer Drohne" gegeben, meldet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Das russische Verteidigungsministerium hat die Attacken auf ukrainische Infrastruktureinrichtungen bestätigt. "Heute Morgen haben die russischen Streitkräfte massive Angriffe auf die kritische Infrastruktur der Ukraine ausgeführt", schrieb das Ministerium in einer Mitteilung.

Angesichts der massiven russischen Attacken vom Montagmorgen ruft der Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Andrij Jermak, die westlichen Verbündeten dazu auf, der Ukraine die Erlaubnis zu erteilen, die zur Verfügung gestellten westliche Waffen für Angriffe weit in russisches Territorium hinein nutzen zu dürfen. "Eine solche Entscheidung wird das Ende des russischen Terrors beschleunigen", schrieb er auf Telegram.

Mehr als die Hälfte der ukrainischen Oblasten sind nach Angaben von Ministerpräsident Denys Schmyhal am frühen Montagmorgen von Russland angegriffen worden. "Heute kamen bei einem massiven russischen Angriff 15 Regionen unter Beschuss. Der Feind hat verschiedene Waffentypen eingesetzt: Drohnen, Raketen, Kinschals (Überschallraketen). Es gibt Tote und Verletzte", schrieb Schmyhal auf Telegram.

Bei russischen Luftangriffen in mehren Regionen der Ukraine sind offiziellen Angaben zufolge mindestens drei Menschen getötet worden. "Der feindliche Terror blieb nicht ohne Folgen. Es gibt einen Toten", erklärte der Gouverneur der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak. Auch der Gouverneur von Saporischschja und der Bürgermeister der Stadt Luzk meldeten jeweils ein Todesopfer

26.08.2024 • 09:10 Uhr

Polen lässt Kampfjets aufsteigen

Wegen der Nähe der russischen Angriffe zur polnischen Grenze ließ das polnische Militär Abfangjäger aufsteigen, wie die Nachrichtenagentur PAP meldete. An dem Einsatz waren den Angaben nach auch Flugzeuge anderer Verbündeter beteiligt.

Russland hat die Ukraine in den Morgenstunden massiv mit Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen aus der Luft beschossen. Beobachter in Kiew sprechen von einem der schwersten Luftangriffe in zweieinhalb Jahren Krieg. Explosionen wurden aus dem Umland der Hauptstadt und den Gebieten Schytomir, Chmelnyzkyj, Ternopil und Lwiw gemeldet, wie aus der offiziellen Luftalarm-App hervorgeht.

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte die russische Armee zeitweise elf Langstreckenbomber "Tu-95" ein, die Träger von Marschflugkörpern sind. Außerdem wurden demnach Hyperschallraketen "Kinschal" auf die Ukraine abgefeuert. Auch russische Schiffe im Schwarzen Meer hätten Raketen gegen die Ukraine eingesetzt. 

Durch einen russischen Angriff wurde in der westukrainischen Stadt Luzk ein Mensch getötet und eine Infrastruktureinrichtung beschädigt. Das meldete der Bürgermeister der Stadt, Ihor Polischuk, auf Telegram.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

In Teilen der ukrainischen Hauptstadt Kiew kommt es nach Angaben von Gouverneur Vitali Klitschko zu Stromausfällen. Dies hänge mit "Problemen im gesamtukrainischen Energienetz" zusammen, schrieb Klitschko bei Telegram. Auch die Wasserversorgung sei teilweise unterbrochen.

Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, waren in Kiew am Morgen mehrere Explosionen zu hören.

Der größte ukrainische Energieanbieter, DTEK, hatte zuvor mitgeteilt, nach russischen Angriffen den Strom teilweise notfallmäßig abzuschalten.

Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht 20 von der Ukraine auf russisches Gebiet gerichtete Drohnen zerstört. Neun davon seien über der Region Saratow, drei über Kursk und jeweils zwei über Belgorod, Brjansk und Tula abgefangen worden, teilt das Ministerium mit. Über den Regionen Orjol und Rjasa sei jeweils eine Drohne entdeckt worden.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Nach dem tödlichen russischen Beschuss eines Hotels mit ausländischen Journalisten in der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Attacke scharf verurteilt. "Dies ist der tägliche russische Terror", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die Welt müsse schnell und entschlossen handeln, um den Aggressor Russland zu stoppen. "Zeit bedeutet Verluste. Und je länger wir warten müssen, desto mehr Schaden wird Russland anrichten können."

Bei dem Beschuss in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk war ein Hotel getroffen worden, in dem ein sechsköpfiges Team der Nachrichtenagentur Reuters übernachtete. Ein britischer Sicherheitsberater der Journalisten wurde getötet, seine Leiche konnte erst Stunden später geborgen werden. Daneben wurden zwei weitere Journalisten verletzt, unter ihnen ist ein Deutscher.

In der russischen Region Saratow sind nach Angaben des zuständigen Gouverneurs mehrere Häuser durch Trümmerteile abgeschossener ukrainischer Drohnen beschädigt worden. Betroffen seien die Städte Saratow und Engels, teilte Gouverneur Roman Busargin über Telegram mit. Alle Rettungsdienste seien im Einsatz. In Engels befindet sich ein militärischer Flugplatz, wo strategische Bomber stationiert sind.

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

In der Region Kiew sind nach ukrainischen Angaben die Flugabwehrsysteme im Einsatz, um russische Drohnenangriffe abzuwehren. "Eine feindliche Drohnenbewegung wurde entdeckt! Die Flugabwehrsysteme in der Region sind aktiv", teilte die Militärverwaltung der Region über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Über mögliche Schäden oder Opfer gibt es noch keine Informationen.

Die Ukraine fordert von Belarus den Abzug der nach ukrainischen Angaben großen Truppenkontingente und militärischen Ausrüstung an der gemeinsamen Grenze. In einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung des Außenministeriums wird die Regierung in Minsk nachdrücklich aufgerufen, "feindselige Handlungen zu unterlassen" und ihre Streitkräfte aus der Grenzregion zurückzuziehen. Die Ukraine warnt Belarus eindringlich davor, unter dem Druck Moskaus "tragische Fehler" zu begehen. Eine Stellungnahme des engen russischen Verbündeten Belarus gibt es bislang nicht.

Die ukrainische Regierung hat die vom Nachbarland Belarus vor einer Woche angekündigte Truppenverstärkung an der Grenze bestätigt. Nach Angaben des Außenministeriums in Kiew wurden in der Region Gomel in Belarus neue Einheiten mit Panzern, Artillerie und Flugabwehr beobachtet. Daneben seien auch Söldner der ehemaligen russischen Wagner-Truppe erkannt worden.

Das ukrainische Außenministerium rief die Verantwortlichen in Minsk auf, "unter dem Druck Moskaus keine für das eigene Land tragischen Fehler zu begehen" und die Truppen auf eine angemessene Entfernung von der gemeinsamen Grenze zurückzuziehen. Kiew betonte zugleich, "keine wie auch immer gearteten feindlichen Aktionen" gegen das belarussische Volk zu planen.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte erst vor wenigen Tagen die Truppenverstärkungen in Richtung der Grenze zur Ukraine angekündigt. Als Grund dafür nannte er starke Truppenansammlungen auf ukrainischer Seite. Dort habe die Ukraine bis zu 120.000 Soldaten stationiert, behauptete er.

Bei einem Angriff auf ein Hotel in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk ist ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters getötet worden. Zwei weitere seien verletzt worden, einer von ihnen schwer, teilte die Agentur am Sonntagabend mit.

Die Mitarbeiter gehörten zu einem sechsköpfigen Team, das sich im Hotel Saphir aufhielt. Das Gebäude wurde am Samstag von einer Rakete getroffen. Bei dem Toten handelte es sich um den ehemaligen britischen Soldaten Ryan Evans. Der 38-Jährige arbeitete seit 2022 für Reuters und beriet Journalisten in Sicherheitsfragen. Die Agentur sprach Evans' Familie und den Angehörigen ihr tiefstes Beileid aus.

Die Ukraine ist nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj in der russischen Oblast Kursk um bis zu drei Kilometer weiter vorgerückt. Dabei seien zwei weitere Siedlungen eingenommen worden, sagt er in seiner nächtlichen Ansprache. Eine Stellungnahme Russlands liegt nicht vor.

In einer vorherigen Version dieses Liveblogs schrieben wir, 2022 sei eine russische Rakete auf polnischem Gebiet eingeschlagen. Tatsächlich war es ein Geschoss der ukrainischen Luftabwehr. Wir haben die Passage gestrichen und bitten, den Fehler zu entschuldigen.

Mehr zum Hintergrund dieser und anderer Korrekturen finden Sie hier: tagesschau.de/korrekturen
26.08.2024 • 08:04 Uhr

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