Eine zerrissene ukrainische Flagge hängt an einem Draht vor einem Wohnhaus, das während des russischen Angriffskrieges in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol am 14. April 2022 zerstört wurde.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Erneut Drohnenangriffe auf Kiew ++

Stand: 01.01.2024 23:28 Uhr

Die russische Armee greift die ukrainische Hauptstadt Kiew erneut mit Kampfdrohnen an. Der Deutsche Journalisten-Verband hat das Bombardement eines Hotels in Charkiw verurteilt. Die Entwicklungen von Montag zum Nachlesen.

01.01.2024 • 23:28 Uhr

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Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak betrachtet Russlands Drohungen mit weiteren Angriffen gegen die Ukraine als pure Prahlerei. Denn eigentlich sei Russland "schon längst tot". Doch sei sich der Kreml dieser Tatsache noch nicht bewusst, sagte das Mitglied von Präsident Wolodomyr Selenskyjs Beraterstab in Kiew.

"Manchmal, wenn der Mensch stirbt, weiß er das nicht, aber er ist tot. Und genau das ist der Fall mit Russland - es ist bereits tot, aber es versteht dies noch nicht ganz", wurde Podoljak weiter von der Agentur Unian zitiert.

01.01.2024 • 16:15 Uhr

Erneut Drohnenangriffe auf Kiew

Das russische Militär hat am Neujahrstag erneut eine Angriffswelle mit Kampfdrohnen gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew gestartet. Die Bevölkerung wurde am Nachmittag aufgerufen, die Schutzräume aufzusuchen, wie ukrainische Medien berichteten. Kurz darauf waren rund um die Stadt Explosionen zu hören, als die Flugabwehr in Aktion trat.

Kurz zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin neue Angriffe gegen ukrainische Städte angekündigt. Russland hatte in der Silvesternacht 90 sogenannte Kamikaze-Drohnen zu Zielen in der Ukraine gestartet. Die ukrainische Flugabwehr zerstörte nach eigenen Angaben 87 dieser Drohnen.

Wenige Tage nach dem Beschuss der russischen Grenzregion Belgorod mit mehr als 20 Toten hat Kremlchef Wladimir Putin weitere Angriffe gegen das Nachbarland Ukraine angekündigt. "Sicher haben Sie bemerkt, dass buchstäblich am darauffolgenden Tag solche Angriffe ausgeführt wurden", sagte er am Neujahrstag bei einem Treffen mit verletzten russischen Soldaten in einem Moskauer Militärkrankenhaus. "Und heute werden meines Wissens nach welche ausgeführt und auch morgen werden wir das tun."

In seiner ersten Reaktion auf den Beschuss von Belgorod am vergangenen Samstag sprach Putin nun zudem von einem "Terrorakt" durch die ukrainische Armee. In seinem von Staatsmedien verbreiteten Auftritt erwähnte Putin allerdings nicht, dass dieser Attacke wiederum die schwerste russische Angriffswelle gegen die Ukraine seit Kriegsbeginn vorausgegangen war. Dabei waren am vergangenen Freitag ukrainischen Angaben zufolge mehr als 45 Menschen ums Leben gekommen - auch, weil vielerorts Wohngebiete unter Beschuss gerieten.

Diamanten und Diamantschmuck aus Russland dürfen seit Beginn des neuen Jahres nicht mehr in die Europäische Union eingeführt werden. Dies sehen im Dezember beschlossene Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor. Die Maßnahme soll der Staatsführung in Moskau eine wichtige Einnahmequelle nehmen und damit auch die Fähigkeit einschränken, den Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren.

Im Zeitraum vom 1. März bis zum 1. September wird zudem schrittweise ein indirektes Einfuhrverbot für russische Diamanten eingeführt, die in anderen Drittländern als Russland verarbeitet wurden. Die Übergangsfrist soll die Einführung eines Rückverfolgungsmechanismus ermöglichen, der die Störungen für die Marktbeteiligten auf ein Minimum beschränkt.

Wer Diamanten in die EU einführt, muss künftig dann einen Nachweis über das Ursprungsland der Diamanten oder der Diamantenerzeugnisse vorlegen.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat das russische Bombardement eines Hotels in der ukrainischen Stadt Charkiw als Angriff auf den Journalismus verurteilt. Bei dem Überfall am Samstag auf das Hotel "Kharkiv Palace" wurden ZDF-Mitarbeiter dem Sender zufolge verletzt. Der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster nannte die Begründung des russischen Verteidigungsministeriums für den Angriff auf das Hotel "menschenverachtend und zynisch".

Nach dem Anschlag teilte das Ministerium den Angaben zufolge mit, der Angriff habe "Vertreter des Hauptnachrichtendienstes und der ukrainischen Streitkräfte" ausgeschaltet. Beuster: "Wir Journalisten sind kein Nachrichtendienst und auch keine Kriegspartei, sondern unabhängige Beobachter des Geschehens." Kriegsberichterstatter ständen unter dem Schutz der Genfer Konvention.

Russland hat die Ukraine in der Silvesternacht laut Kiewer Angaben mit einer Rekordzahl von 90 Kampfdrohnen beschossen. Landesweit hätten davon 87 abgewehrt werden können, teilte der ukrainische Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk auf Telegram mit. Das seien fast doppelt so viele unbemannte Flugkörper wie in der Silvesternacht vor einem Jahr, als insgesamt 45 abgeschossen worden seien.

In der Schwarzmeerregion Odessa im Süden soll es auch Schäden am Hafen gegeben haben. In Lwiw im Westen der Ukraine soll ein Museum zerstört worden sein. Laut der ukrainischen Luftwaffe griff die russische Armee darüber hinaus die Regionen Cherson und Saporischschja im Süden sowie Charkiw im Osten mit Raketen an.

Die Zahl der Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, hat sich einem Medienbericht zufolge 2023 im Vergleich zum Vorjahr kaum erhöht. Bis zum Stichtag am 25. Dezember wurden rund 1,1 Millionen Ukrainer in das Ausländerzentralregister aufgenommen, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ) unter Berufung auf Angaben des Bundesinnenministeriums berichtete. Ende 2022 lag die Zahl demnach bei knapp einer Million Kriegsflüchtlinge.

Bei Angriffen auf mehrere Gebiete in der Ukraine sind den örtlichen Behörden zufolge fünf Menschen getötet worden. In der Stadt Donezk im Osten des Landes wurden vier Menschen getötet und 13 weitere verletzt, wie der von Russland eingesetzte Verwalter, Denis Puschilin, im Onlinedienst Telegram mitteilte.

In der südwestlichen Region Odessa wurde dem örtlichen Gouverneur Oleg Kiper zufolge ein Mensch bei einem russischen Drohnenangriff getötet. Drei weitere Menschen wurden demnach verletzt. Mehrere Gebäude seien von Teilen "abgeschossener Drohnen" getroffen worden, erklärte Kiper auf Telegram. In Wohnhäusern in verschiedenen Teilen der Stadt seien Feuer ausgebrochen.

Die Ukraine und Russland haben sich wechselseitig Angriffe am frühen Neujahrsmorgen vorgeworfen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe flog Russland Angriffe auf die Regionen Mykolajiw, Odessa und Dnipro. Bei dem russischen Luftangriff auf Odessa sei mindestens ein Mensch getötet worden, teilte der Gouverneur der Region Odessa, Oleh Kiper, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die ukrainische Luftabwehr habe den Drohnenangriff zwar abgewehrt, herabfallende Trümmerteile hätten jedoch mehrere Brände in Wohnhäusern in verschiedenen Teilen der Stadt verursacht und mehrere Menschen verletzt.

Ein Video, das der Bürgermeister von Odessa, Hennadij Truchanow, in den sozialen Medien veröffentlichte, zeigt ihn bei der Besichtigung einer beschädigten Wohnung mit zerbrochenen Fenstern. "Man sagt, dass die Art und Weise, wie man das neue Jahr begrüßt, die Art und Weise ist, wie man das Jahr leben wird", schrieb er zu den Bildern. "Dieses Jahr wird die Ukraine diese Regel brechen: Wir werden durchhalten und wir werden siegen.

Gleichzeitig sprach Russland von "schwerem Beschuss" durch ukrainische Streitkräfte im Zentrum von Donezk. Vier Menschen seien bei dem Beschuss getötet worden, schrieb der von Russland eingesetzte Chef des erweiterten Gebiets Donezk, Denis Puschilin, auf Telegram. 14 Menschen seien verletzt worden.

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