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Nahost-Liveblog ++ Gallant in den USA erwartet ++

Stand: 16.06.2024 12:34 Uhr

Israels Verteidigungsminister Gallant reist demnächst zu Gesprächen in die USA. Im Roten Meer gab es erneut einen Zwischenfall. Die Entwicklungen vom Sonntag zum Nachlesen.

Damit schließen wir den Liveblog für heute und danken für Ihr Interesse.

Die Terroroganisation Hamas hat Darstellungen widersprochen, sie habe grundsätzliche Vorbehalte gegen den von US-Präsident Joe Biden befürworteten Friedensplan. "Die Hamas und die (palästinensischen) Gruppen sind zu einem umfassenden Abkommen bereit, das einen Waffenstillstand, den Rückzug aus dem Gazastreifen, den Wiederaufbau dessen, was zerstört wurde, und ein umfassenden Austausch von Häftlingen beinhaltet", erklärt Hamas-Chef Ismail Hanijeh in einer Fernsehansprache und nahm damit Bezug auf zentrale Forderungen der USA. Israel hatte erklärt, die Hamas habe dem US-Vorschlag widersprochen.

Über die täglichen "taktischen Feuerpausen", die das israelische Militär für einen kleinen Teil nördlich des Grenzübergangs Kerem Shalom angekündigt hat, gibt es laut ARD-Korrespondent Christian Limpert widersprüchliche Angaben. Verteidigungsminister Yoav Gallant habe die Pläne laut israelischen Medien nicht freigegeben. Auch Premierminister Benjamin Netanyahu soll nichts davon gewusst haben. Es sei nicht davon auszugehen, dass es zu einer großflächigen taktischen Feuerpause kommt, sagte Limpert.

Die vom Militär erklärte "taktische Pause" bei Kämpfen entlang einer eng begrenzten Route für humanitäre Hilfsgüter im Gazastreifen ist in Israel auf Kritik rechtsextremer Politiker gestoßen. Polizeiminister Itamar Ben-Gvir schrieb auf X, wer diese Entscheidung getroffen habe, "während unsere besten Soldaten im Kampf fallen", sei "ein Narr und Dummkopf, der nicht auf seinem Posten bleiben darf". Finanzminister Bezalel Smotrich schrieb: "Die humanitäre Hilfe, die weiter an die Hamas gelangt, belässt sie an der Macht und droht, unsere Erfolge im Krieg zunichtezumachen." Israelische Medien berichteten zudem, Verteidigungsminister Yoav Gallant sei nicht vorab über die Entscheidung informiert worden. Gallant sei ungehalten über das Timing, zumal die Armee am Wochenende den Tod von insgesamt elf israelischen Soldaten im Gazastreifen bekanntgegeben habe.

Dunkle Flächen: besiedelte Gebiete, Schraffur: militärische Aktivitäten Israels

Das israelische Militär kündigt eine tägliche taktische Pause ihrer militärischen Aktivitäten zu humanitären Zwecken an. Diese sollen von 8 Uhr bis 19 Uhr andauern und in einem eng begrenzten Gebiet entlang der Straße von Kerem-Shalom zur Salah-al-Din-Straße und von da weiter nach Norden gelten.

Die britische Organisation für maritimen Handel, UKMTO (United Kingdom Maritime Trade Operations), meldet einen Bericht über einen neuen Zwischenfall im Roten Meer. Der Vorfall habe sich 40 Seemeilen südlich der jemenitischen Stadt Al Mukha ereignet, Ermittlungen seien aufgenommen worden.

Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant wird nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums demnächst zu Gesprächen in den USA erwartet. Gallant habe am Dienstag eine Einladung seines US-Kollegen Lloyd Austin angenommen und werde Washington "bald" besuchen, erklärte Pentagon-Sprecher Patrick Ryder. Das genaue Datum müsse noch festgelegt worden. Bei dem Treffen sei geplant, "die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten im Sicherheitsbereich weiter zu erörtern".

Erneut haben in Israel Zehntausende Menschen für die Freilassung der Geiseln und gegen die Regierung demonstriert. Im Gazastreifen sind nach Angaben des israelischen Militärs acht Soldaten getötet worden.