Quincy Jones

Mit 91 Jahren Musiklegende Quincy Jones gestorben

Stand: 04.11.2024 10:05 Uhr

Der Musiker und Produzent Quincy Jones ist tot. Er starb im Alter von 91 Jahren in Los Angeles. Jones produzierte Künstler wie Michael Jackson und Nana Mouskouri und schuf die Klänge für Filme wie "Die Farbe Lila".

Der Musiker und Musikproduzent Quincy Jones ist tot. Er galt als Titan der Branche, produzierte Welterfolge wie die Alben "Thriller" und "Bad" von Michael Jackson, arbeitete mit Größen wie Frank Sinatra, Aretha Franklin oder Nana Mouskouri. Nun ist Jones im Alter von 91 Jahren gestorben.

Er verstarb in seinem Haus in Bel Air in Los Angeles im Kreise seiner Familie, wie sein Sprecher Arnold Robinson mitteilte. "Heute müssen wir mit vollem, aber gebrochenem Herzen die Nachricht vom Tod unseres Vaters und Bruders Quincy Jones überbringen", äußerte sich die Familie in einer Erklärung. "Und obwohl dies ein unglaublicher Verlust für unsere Familie ist, feiern wir das großartige Leben, das er gelebt hat und wissen, dass es nie wieder einen wie ihn geben wird."

Michael Jackson und Quincy Jones

Jones produzierte Alben für Megastar Michael Jackson und landete damit nicht nur kommerzielle Erfolge, sondern schuf auch Klassiker der Popgeschichte

Liebe zur Musik seit Kindertagen

Jones gehörte in seiner Jugend einer Straßenbande in der South Side von Chicago an und stieg von dort bis in die höchsten Sphären des Showbusiness auf. 1933 wurde er in Chicago geboren und wuchs in schwierigen Verhältnissen auf. Ausgerechnet ein Einbruch legte einen der Grundsteine für seine Laufbahn in der Welt der Musik.

In seinen Memoiren schilderte Jones selbst, wie er mit Freunden in ein Freizeitzentrum einbrach. Dort entdeckte er in einem Raum eine Bühne und darauf ein Klavier. "Dort begann ich, Frieden zu finden. Ich war elf. Ich wusste, das war es für mich. Für immer", heißt es in der 2001 erschienenen Autobiografie "Q".

Jones lernte Trompete und freundete sich mit Ray Charles an, der ein lebenslanger Freund wurde. Er war begabt genug, um ein Stipendium am Berklee College of Music in Boston zu erhalten, brach das Studium aber ab, als Lionel Hampton ihn einlud, mit seiner Band auf Tournee zu gehen. Jones arbeitete danach als freiberuflicher Komponist, Dirigent, Arrangeur und Produzent. Als Teenager unterstützte er Billie Holiday. Mit Mitte 20 ging er mit seiner eigenen Band auf Tournee.

Stevie Wonder und Quincy Jones

Jones (re.) im Studio mit Soul-Legende Stevie Wonder.

Wirken quer durch die Musikgenres

Als Musikmanager wurde Jones Anfang der 1960er-Jahre Vizepräsident bei Mercury Records. Im Jahr 1971 wurde er der erste schwarze musikalische Leiter der Oscar-Verleihung.

In seiner langjährigen Karriere arrangierte Jones Platten für Weltstars wie Sinatra und Ella Fitzgerald. Das für Michael Jackson produzierte Album "Thriller" verkaufte sich allein 1983 mehr als 20 Millionen Mal und gilt neben dem Album "Greatest Hits 1971-1975" der Eagles als das meistverkaufte Album aller Zeiten.

Neben Blues, Jazz und Pop arbeitete Jones über viele verschiedene Musikstile hinweg, auch mit Rappern wie Snoop Dogg und Queen Latifah sowie mit Rhythm-and-Blues-Stars wie Chaka Khan. Er organisierte die erste Amtseinführungsfeier des früheren US-Präsident Bill Clinton und leitete die All-Star-Aufnahme von "We Are the World", der Wohltätigkeitsplatte von 1985 für die Hungerhilfe in Afrika.

Quincy Jones

Jones komponierte und produzierte nicht nur Musik, er trat auch bis ins hohe Alter selber auf der Bühne auf.

Soundtracks komponiert

Jones schrieb auch die Soundtracks für Filme wie "Roots" und "In the Heat of the Night". 1985 wirkte er an der Romanverfilmung "Die Farbe Lila" mit - als Produzent und indem er die Oscar-nominierte Musik schrieb, unter anderem den mit John Lee Hooker eingespielten Titel "Don't Make Me No Never Mind".

Für sein Schaffen erhielt Jones im Laufe seines Lebens zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen: darunter 28 Grammys, zwei Ehren-Oscars und ein Emmy. Außerdem erhielt er die französische Ehrenlegion, den Rudolph-Valentino-Preis der Italienischen Republik und eine Ehrung des Kennedy Centers für seinen Beitrag zur amerikanischen Kultur.

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