Olaf Scholz (Mitte), Stephan Weil und Daniela Behrens bei einer Pressekonferenz im Hochwassergebiet in Verden, NIedersachsen.

Besuch in Hochwassergebieten Der Kanzler dankt den Helfern

Stand: 31.12.2023 13:36 Uhr

Bei seinem Besuch in den niedersächsischen Flutregionen hat Bundeskanzler Scholz den zahlreichen Helfern für ihren Einsatz gedankt. Die Hochwasserlage bleibt mancherorts angespannt, mit einer Verschärfung rechnen die Behörden aber nicht.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei seinem Besuch in den niedersächsischen Hochwassergebieten den Helfern für ihren Einsatz gedankt. Sie opferten ihre Zeit und brächten sich selbst in Gefahr, um zu helfen, sagte Scholz. Dafür danke er ihnen. Scholz sagte, es sei "wichtig, dass wir im Land zusammenhalten". Er glaube, der Einsatz der Helfer zeige, "dass in unserem Land Solidarität existiert und die Bereitschaft, zusammenzuhalten". Scholz versicherte, auch der Bund stehe den betroffenen Ländern und Kommunen bei der Bewältigung "mit seinen Möglichkeiten" zur Seite.

Der Kanzler hatte seinen Besuch in den Flutregionen mit einem Hubschrauber-Rundflug begonnen. Danach landete er in der besonders betroffenen Stadt Verden an der Aller, um sich mit vom Hochwasser betroffenen Bürgern sowie Hilfskräften von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) auszutauschen. Begleitet wurde Scholz von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Landesinnenministerin Daniela Behrens.

Hochwasserscheitel ist erreicht

Die Lage ist in einigen niedersächsischen Hochwassergebieten weiter angespannt. Der Hochwasserscheitel, also der höchste Wasserstand während eines Hochwassers, ist laut dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) vorerst erreicht. Von einer Entspannung könne aber noch nicht gesprochen werden. Unverändert war demnach an zahlreichen Pegeln die höchste Meldestufe überschritten - besonders an Aller, Leine, Oker und Mittelweser. Das Wasser beschädigte auch mehrere Deiche, einen Deichbruch gab es aber nicht.

Eine Verschärfung der Lage ist nach Behördenangaben nicht zu erwarten. Über den Jahreswechsel werde es eine kurze Regenpause mit nur örtlichen Schauern geben, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Laut NLKWN sind die Niederschläge aber nicht hochwasserrelevant.

Niedersachsens Ministerpräsident Weil verwies allerdings auf die weiter angespannte Lage. "Wir sehen, dass in den nördlicheren Landesteilen Niedersachsens nach wie vor der Druck der Wassermassen ungeheuer groß ist", sagte er in Verden. Man sei froh, dass die Sicherungssysteme bisher hielten. "Aber wir wissen ganz genau, je länger der Druck des Wassers auf den Deichen liegt, desto größer ist das Risiko, dass doch noch diese Dämme dann brechen können."

Wohl wieder mehr Regen ab Dienstag

Am Montag soll es in Niedersachsen nicht allzu viel Regen geben. Erst am Dienstag und Mittwoch wird wieder mit mehr Niederschlägen gerechnet. Im Harz könnten bis zu 30 Liter pro Quadratmeter Regen fallen, sagte ein DWD-Meteorologe. "Da kommen wir wieder in unwetterartige und kritische Bereiche." Sollten sich Vorhersagen bestätigen, werde es lokal erneut zu Anstiegen kommen, teilte der NLWKN mit.

Um den Einsatzkräften Mehrarbeit zu ersparen, empfahlen mehrere Städte in Niedersachsen, auf Feuerwerk und Böller in der Silvesternacht zu verzichten. In einigen Gemeinden wie Lilienthal im Landkreis Osterholz und in Bremen würden auch Böllerverbote erlassen.

Lage in Mansfeld-Südharz bleibt kritisch

Neben Niedersachsen sind auch der Süden von Sachsen-Anhalt an der Grenze zu Thüringen sowie Gebiete in Nordrhein-Westfalen von Hochwasser betroffen. Im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt blieb die Lage am Fluss Helme kritisch. In Nordrhein-Westfalen gab es hingegen eine leichte Entspannung.

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