Ein Imker hebt ein Rähmchen mit Bienenwaben aus einem Bienenstock.

Fleißige Bienen Imker melden gute Honigernte

Stand: 04.11.2023 11:19 Uhr

Bienen haben in diesem Jahr dank guter Wetterbedingungen viel Nektar gesammelt. Dadurch konnten Imkerinnen und Imker viel Honig schleudern. Trotz der guten Ernte sind die Preise für Honig gestiegen.

Die Honigernte fällt in diesem Jahr gut aus. Pro Bienenvolk hätten Imker im Schnitt 36,7 Kilo Honig geerntet und damit 2,3 Kilogramm mehr als im Vorjahr, teilte das Fachzentrum Bienen und Imkerei mit. Verglichen mit dem sehr verregneten Jahr 2021, in dem nur 18 Kilogramm pro Volk eingeholt wurden, ist die Erntemenge gut doppelt so groß.

In der seit 2012 geführten Statistik fiel der Jahreswert nur 2018 höher aus, damals waren es 36,9 Kilo pro Bienenvolk. "Es war ein sehr gutes Bienenjahr", sagte Fachzentrumsleiter Christoph Otten. "Dank positiver Witterung haben die Bienen viel Nektar eingebracht und die Imker konnten viel Honig schleudern."

Bienenvölker können bis zu zwei Kilo Honig am Tag sammeln

Zwischenzeitlich habe es zwar auch Niederschlag gegeben, dies habe aber nur geringen Einfluss auf die Nektarmenge. "Den Bienen reichen oft schon drei, vier schöne Tage hintereinander, um ihre Honigproduktion stark hochzufahren." Manche Völker können unter günstigen Bedingungen bis zu zwei Kilogramm Honig am Tag sammeln.

In Deutschland gibt es schätzungsweise 1,1 Millionen Bienenvölker und 170.000 Imkerinnen und Imker, die allermeisten von ihnen machen dies als Hobby oder im Nebenerwerb. Das Fachzentrum Bienen und Imkerei ist für eine Branchenumfrage zuständig, für die diesmal Imker rund 13.000 Meldungen abgaben - unterteilt in eine Befragung zur Frühtracht, also der Ernte im Frühjahr, und eine Befragung zur Sommertracht.

Höhere Kosten lassen Honigpreise steigen

Pro 500-Gramm-Glas Honig verlangen die Imkerinnen und Imker der Umfrage zufolge 6,50 Euro, das sind circa fünf Prozent mehr als im vergangenen Jahr. "Die betriebswirtschaftlichen Kosten haben sich deutlich erhöht, daher waren Preiserhöhungen überfällig und trotzdem oft nicht kostendeckend", sagt Branchenkenner Otten. So habe sich der Preis für Winterfutter für Bienen binnen eines Jahres etwa verdoppelt.

Große Sorgen machen den einheimischen Imkern auch die Billigimporte aus dem Ausland. Als Bedrohung sehen die Imker die Asiatische Hornisse. Das ist eine invasive Art, die Jagd auf Bienen macht und dadurch das Sammelverhalten eines Volks beeinträchtigt. "Wir haben das erste Jahr hinter uns, in dem die Asiatische Hornisse im Saarland und in Rheinland-Pfalz erstmals massiv aufgetreten ist", sagt Bienenfachmann Otten. "Bisher haben wir nur vereinzelt Schadensmeldungen erhalten, aber wir müssen das auf jeden Fall weiter im Blick haben."

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