Kabel an einem Serverschrank.

Bundeskriminalamt Schlag gegen kriminelle Handelsplattform

Stand: 03.12.2024 14:44 Uhr

Ermittler haben eine kriminelle Handelsplattform zerschlagen. "Crimenetwork" war der größte deutschsprachige Online-Marktplatz für illegale Waren und Dienstleistungen. Einer der mutmaßlich technischen Köpfe der Plattform sitzt nun in Haft.

Ermittler des Bundeskriminalamtes (BKA) und der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main haben einen mutmaßlichen Administrator der kriminellen Handelsplattform "Crimenetwork" festgenommen. Die Plattform galt laut BKA als größter deutschsprachiger Online-Marktplatz für illegale Waren und Dienstleistungen.

Dem 29-jährigen Festgenommenen wird vorgeworfen, viele Jahre technischer Administrator der Plattform gewesen zu sein. Er wurde nach seiner Festnahme am Montag dem Haftrichter vorgeführt und befindet sich nun in Untersuchungshaft.

Auch Nutzerdaten sichergestellt

Laut den Angaben konnte das BKA umfangreiche Nutzer- und Transaktionsdaten sicherstellen, "die wertvolle Ermittlungsansätze für die weitere Aufklärung der kriminellen Strukturen hinter der Plattform bieten". Auch die Server der Plattform konnten die Ermittler abschalten.

Zudem wurden hochwertige Fahrzeuge und Vermögen im Wert von rund einer Million Euro in Kryptowerten sichergestellt. Unterstützt wurden die Ermittlungen laut BKA von niederländischen Strafverfolgungsbehörden.

BKA geht von 100.000 Nutzern aus

"Crimenetwork" habe als Marktplatz für illegale Waren und Dienstleistungen, insbesondere für gestohlene Daten, Drogen und gefälschte Dokumente, gedient, teilten die Ermittler mit.

Zuletzt waren auf der Plattform mehr als 100.000 Nutzer und mehr als 100 Verkäufer angemeldet. Die Kunden der Plattform dürften sich überwiegend im deutschsprachigen Raum aufhalten. Für die Bezahlung der illegalen Waren und Dienstleistungen verwendeten die Nutzer die Kryptowährungen Bitcoin und Monero.

Die Betreiber der Plattform sollen für die Abwicklung der erfolgten Verkäufe Provisionszahlungen in Höhe von ein bis fünf Prozent des Verkaufswertes erhalten haben. Darüber hinaus sollen die Verkäufer monatliche Gebühren beispielsweise für Werbung und für ihre Verkaufslizenzen an die Betreiber der Plattform gezahlt haben.

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