Die Hände einer alten Frau liegen auf Karten eines Gedächtnisspiels.

Unheilbare Demenzerkrankung Zahl der Alzheimer-Toten hat sich seit 2003 verdoppelt

Stand: 17.09.2024 13:32 Uhr

Mehr als 10.000 Menschen sind im vergangenen Jahr in Deutschland an den Folgen von Alzheimer gestorben - das sind fast doppelt so viele wie noch vor 20 Jahren. Ein Grund für den Anstieg ist der demografische Wandel.

Die Zahl der Todesfälle aufgrund von Alzheimer hat sich binnen von 20 Jahren fast verdoppelt. 2023 starben in Deutschland etwa 10.100 Menschen an den Folgen der unheilbaren Demenzerkrankung, 2003 waren es noch etwa 5.100 Menschen. Das teilte das Statistische Bundesamt anlässlich des Welt-Alzheimertages am kommenden Samstag mit.

Das Alzheimer-Risiko steigt mit dem Alter: Mehr als die Hälfte der 2023 daran Verstorbenen war 85 Jahre und älter. Nur rund zwei Prozent waren jünger als 65 Jahre.

Auch Zahl der Behandlungen im Krankenhaus stark gestiegen

Etwa 19.000 Patientinnen und Patienten wurden laut der Statistik im Jahr 2022 wegen Alzheimer in Kliniken stationär behandelt - 61 Prozent mehr als 2002. Knapp die Hälfte der Behandelten war zwischen 75 und 84 Jahre alt, gut ein Viertel noch älter. Nur sechs Prozent waren jünger als 65 Jahre. 58 Prozent der Patienten waren Frauen, 42 Prozent Männer. Im Schnitt dauerte ihre Behandlung in einer Klinik 20,2 Tage - durchschnittlich werden Menschen in Deutschland 7,2 Tage lang stationär behandelt.

Der langfristige Anstieg der Behandlungszahlen und der Todesfälle ist laut Statistischem Bundesamt auch auf den demografischen Wandel zurückzuführen - die Bevölkerung in Deutschland wird älter: Die Zahl der Menschen ab 65 Jahren nahm zwischen 2003 und 2023 um 27 Prozent auf 18,9 Millionen zu. Die Altersgruppe ab 85 Jahren stieg um 110 Prozent auf 2,9 Millionen.

EMA erteilt Medikament keine Freigabe

Zahlreiche Pharmafirmen forschen an Medikamenten gegen die Krankheit. Das US-Biotechunternehmen Biogen hat mit der japanischen Firma Eisai das Medikament Leqembi in den USA, Japan und China auf den Markt gebracht. Es zielt darauf ab, das Fortschreiten von Alzheimer zu verlangsamen, indem es Vorstufen der Ablagerungen des Proteins Beta-Amyloid aus dem Gehirn entfernt.

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA lehnte Ende Juli eine Zulassung des Mittels in Europa ab. Experten sagten, dass der Nutzen von Leqembi dessen gesundheitliche Risiken womöglich nicht aufwiegt.

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