Eine Pflegerin reicht einer Patientin ein Glas Wasser.

Cornona-Epidemie Ausländische Pflegekräfte schnell zulassen

Stand: 18.03.2020 07:29 Uhr

Die Kliniken in Deutschland fordern eine rasche Zulassung ausländischer Pflegekräfte, die sich bereits in der Bundesrepublik befinden. Die Gesundheitsämter sollten Ad-hoc-Genehmigungen für sie erteilen.

Aufgrund der hohen zu erwartenden Patientenzahlen wegen der Coronoa-Epidemie brauchen die Krankenhäuser in Deutschland dringend Pflegekräfte.

Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, fordert deshalb eine schnelle Zulassung von ausländischen Pflegekräften, die sich bereits in Deutschland befinden. "Die Gesundheitsämter müssen Ad-hoc-Genehmigungen erteilen", sagte Gaß der Zeitung "Die Welt". Später könnten die Genehmigungen noch einmal überprüft und das formale Verfahren nachgeholt werden.

Gaß machte darauf aufmerksam, dass infolge der bundesweit geschlossenen Schulen und Kitas bereits Klinikpersonal ausgefallen sei. "Viele Standorte meldeten uns, dass in ihrer Kommune der Notdienst noch nicht organisiert wurde und Mitarbeiter daher vorerst zu Hause bleiben mussten." Deswegen appelliere er an alle Kommunen, solche Notdienste zu organisieren.

Kassen übernehmen unbegrenzt Ausgaben

Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet, haben die gesetzlichen Krankenkassen versichert, unbegrenzt alle Ausgaben zu finanzieren, die zur Bewältigung der Corona-Pandemie benötigt werden. "Wir achten darauf, dass Kliniken und Ärzte mit der erforderlichen Liquidität versorgt werden, damit sie leisten können, was medizinisch notwendig ist", sagte die Chefin des Kassen-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer. Ziel müsse es sein zu verhindern, dass Ärzte vor die Situation gestellt werden, das Leben eines Patienten zu retten und dabei den Tod eines anderen in Kauf nehmen zu müssen.

Die Kassen würden auch die zusätzlichen Kosten übernehmen, wenn zum Beispiel Ärzte oder Pfleger aus dem Ruhestand zurückkehren, um das medizinisch Personal zu unterstützen.

Pfeiffer betonte: "Die gesetzliche Krankenversicherung mit ihren 73 Millionen Versicherten ist eine starke Solidargemeinschaft, die große Lasten schultern kann." Der Gesundheitsfonds verfüge über Reserven, die nun dringend gebraucht würden. Reiche das Geld nicht aus, müsse möglicherweise der Bund einspringen. "Spätestens im Herbst werden wir einen Kassensturz machen, um zu sehen, wo wir finanziell stehen und ob wir zum Beispiel über eine Erhöhung des Bundeszuschusses sprechen müssen."

Gefahrenzulage für Pflegekräfte und Ärzte

Die Pflegekammer Niedersachsen forderte angesichts der Belastung der Pflegekräfte in der Corona-Krise eine Gefahrenzulage für diese. Die Bundesregierung mindere bereits wirtschaftliche Folgen, sagte Ulrike Mewing vom Vorstand der Kammer. "Nun sollte auch Geld in die Hand genommen werden, um die Pflege- und Hilfskräfte sowie Ärzte zu unterstützen, die mit ihrem persönlichen Einsatz maßgeblich dazu beitragen, die Situation zu meistern und dabei erhöhten gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt werden."

Nach aktuellen Zahlen der Johns-Hopkins-Universität gibt es in Deutschland 9360 registrierte Corona-Fälle und bislang 26 Tote.

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