Teströhrchen für PCR-Tests in einem Labor
FAQ

Omikron-Subtyp Was über die Variante BA.5 bekannt ist

Stand: 11.06.2022 04:30 Uhr

Die Corona-Untervariante BA.5 verbreitet sich in Portugal rasant. Auch in Deutschland wurden erste durch BA.5 ausgelöste Infektionen gemeldet. Was ist über die Variante bekannt?

Die Inzidenzen in Portugal steigen weiter - und das trotz der hohen Impfquote. Mehr als 95 Prozent der Portugiesen haben mindestens eine Impfung. Trotzdem erreicht Portugal die höchste Inzidenz Europas. Verantwortlich für den erheblichen Anstieg der Neuinfektionen ist offenbar die neue Omikron-Untervariante BA.5, die bei mehr als 80 Prozent der Neuinfektionen nachgewiesen wurde.

Was ist ein Subtyp einer Virusvariante?

Es ist normal, dass Viren sich durch Übertragung und Verbreitung verändern und mutieren. Aus Virus-Varianten wie der Coronavirus-Variante Omikron können sich wiederum Untervarianten, also sogenannte Sublinien oder Subtypen herausbilden. Insbesondere bei der Übertragung und dem Krankheitsverlauf unterscheiden sich die Sublinien voneinander. Verantwortlich dafür sind die Spikeproteine. Die neuerfassten Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 werden von Experten als ansteckender eingeschätzt als die bisher bekannten "Schwestervarianten".

Wie ist das aktuelle Infektionsgeschehen einzuschätzen?

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts konnten in Europa bisher meist die Omikron-Subtypen BA.1 und BA.2 nachgewiesen werden. In Deutschland dominiert derzeit mit über 80 Prozent die Omikron-Untervariante BA.2. Die Zahl der Infektionen, die auf den ansteckenderen Subtypen BA.5 zurückzuführen sind, steigt jedoch auch bei uns an.

In Europa ist Portugal der Spitzenreiter der Inzidenzen. Nach Einschätzungen des portugiesischen Gesundheitsstaatssekretär António Lacerda Sales scheint die Übertragungsrate der BA.5 Infektionen wieder zu sinken. Dennoch müsse die Lage weiterhin beobachtet werden, da insbesondere mit einer hohen Sterblichkeit zu rechnen sei, so Sales.

Was weiß man über den neuen Omikron-Subtypen?

Sowohl die Untervariante BA.4 als auch BA.5 treiben insbesondere seit Januar 2022 in Südafrika und aktuell in Portugal die Infektionszahlen in die Höhe. Der Subtyp BA.5 weist eine höhere Übertragungsrate auf, dadurch konnte sich BA.5 unlängst gegen die anderen kursierenden Untervarianten in Portugal durchsetzen. Bei den meisten Infizierten wurden jedoch keine schweren Krankheitsverläufe verzeichnet. Die Krankheitsschwere unterscheidet sich demnach nicht erheblich von den vorherrschenden Varianten, die bereits in Deutschland kursieren.

Schützt eine frühere Ansteckung vor BA.5?

Durch die ständige Mutation des Subtypen BA.5 kann dieser Immunitäten umgehen, die durch Impfungen oder vorherige Infektionen erworben wurden. Demnach sind auch Menschen, die über einen vollständigen Impfschutz verfügen oder bereits mit einer der "Schwestervarianten" des Omikron-Subtypen infiziert waren, nicht vor einer (erneuten) Infektion sicher. Die Schwere des Krankheitsverlaufes wird jedoch durch die Impfung oder vergangene Infektionen deutlich abgeschwächt.

Wird sich der Subtyp BA.5 in Deutschland durchsetzen?

Es ist damit zu rechnen, dass die Infektionszahlen in Deutschland weiter steigen werden. Trotz der meist milden Krankheitsverläufe warnt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, die Lage nicht zu unterschätzen: Durch die hohe Übertragungsrate sei in Deutschland insbesondere in systemrelevanten Branchen mit Personalengpässen zu rechnen. Genaue Einschätzungen, wann sich der Subtyp BA.5 in Deutschland als dominierender Typ durchsetzen wird, gibt es noch nicht. Experten sind sich jedoch einig, dass es so kommen wird.

Wären angepasste Impfstoffe sinnvoll?

Studien zufolge soll ein angepasster Moderna-Impfstoff, der aus einer Kombination des ursprünglichen Moderna-Impfstoffes und einem Medikament gegen die Omikron-Variante basiert, eine verbesserte Antikörperreaktion gegen die ansteckenderen Omikron-Subtypen nachweisen. Der US-Hersteller startete die klinischen Tests mit dem kombinierten Omikron-Auffrischungsimpfstoff bereits im März dieses Jahres. Moderna erhofft sich eine Zulassung des neuen Booster-Impfstoffes durch die Regulierungsbehörden innerhalb der nächsten Monate.

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