Der marode Öltanker "FSO Safer" vor Jemens Küste (Archiv).

"FSO Safer" UN fehlen Millionen für Bergung von marodem Tanker

Stand: 04.05.2023 22:01 Uhr

Der Öltanker "FSO Safer", der vor der Küste des Jemen vor sich hin rostet, kann auch weiterhin nicht geborgen werden. Nach einer UN-Geberkonferenz fehlen noch immer 24 Millionen Dollar. Sollte der Tanker zerbrechen, droht eine Umweltkatastrophe.

Den Vereinten Nationen (UN) fehlen immer noch fast 24 Millionen Dollar (21,7 Millionen Euro), um die Bergung eines verrottenden Öltankers vor der Küste des kriegszerrütteten Jemen zu bezahlen. Bei einer virtuellen Geberkonferenz kamen nach UN-Angaben 5,6 Millionen Dollar an neuen Zusagen zusammen. Es fehlen aber immer noch 23,8 Millionen Dollar - von insgesamt 148 Millionen.

Umweltkatastrophe durch alten Tanker befürchtet

Die etwa 45 Jahre alte "FSO Safer", die als schwimmendes Lager- und Entladeterminal für Rohöl diente und vor der strategisch wichtigen Stadt Hodeidah vor Anker liegt, wurde seit Beginn des Kriegs im Jemen zwischen Regierungstruppen und Huthi-Rebellen im Jahr 2015 nicht mehr gewartet.

Der alte Tanker kann laut Experten jederzeit zerbrechen, explodieren oder Feuer fangen. Um eine Ölkatastrophe im Roten Meer zu verhindern, kaufte die UN im März einen riesigen Tanker, um mehr als eine Million Barrel Öl von der "FSO Safer" umladen zu können. Der Supertanker "Nautica" ist bereits unterwegs und soll nach UN-Angaben noch im Mai mit dem Abpumpen des Öls aus der "FSO Safer" beginnen.

Ein Satellitenfoto zeigt die Küste von Jemen und den Tanker "FSO Safer".

Aus dem All betrachtet schimmert der monströse Tanker rötlich auf dem Meer vor Jemens Küste.

Bergung soll 148 Millionen Dollar kosten

Der beispiellose Einsatz wird insgesamt 148 Millionen Dollar kosten: 129 Millionen für die Bergung des Öls und 19 Millionen für eine zweite Phase, in der "FSO Safer" nach dem Abpumpen des Öls abgeschleppt werden soll und auch die "Nautica" gesichert werden soll.

Die immer noch bestehende Finanzierungslücke müsse "dringend geschlossen werden, um den Einsatz erfolgreich zu Ende bringen zu können", sagte der UN-Sprecher Farhan Haq nach der Geberkonferenz. "Auch wenn wir die bisher erhaltenen Beiträge zu schätzen wissen, werden dringend weitere Mittel benötigt, um die von uns begonnene Aufgabe abzuschließen."

Die Ölmenge auf der "FSO Safer" entspricht dem Vierfachen der Menge, die 1989 nach der Havarie der "Exxon Valdez" vor dem US-Bundesstaat Alaska ins Meer gelangt war. Die damals dadurch ausgelöste Ölpest gilt bis heute als eine der verheerendsten Umweltkatastrophen der Geschichte.

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