Taikonaut Ye Guangfu beim Verlassen der Rückkehrkapsel des Raumschiffs "Shenzhou 13" am Landeplatz Dongfeng in der nordchinesischen Autonomen Region Innere Mongolei

Chinas Raumfahrt Taikonauten nach sechs Monaten zurück

Stand: 16.04.2022 08:39 Uhr

Nach einem halben Jahr an Bord der Raumstation "Tiangong" sind drei Taikonauten wieder sicher in der Wüste Gobi gelandet. Die Chinesen absolvierten Außeneinsätze sowie Experimente und gaben vom All aus Physikunterricht.

Die chinesischen Astronauten Wang Zhai Zhigang, Wang Yaping und Ye Guangfu sind nach 183 Tagen auf die Erde zurückgekehrt. Ihre Kapsel landete kurz vor 10 Uhr Pekinger Zeit (4 Uhr MESZ) sicher in der Wüste Gobi im Norden Chinas. Wie der staatliche Fernsehsender CCTV berichtete, endete damit die bisher längste bemannte Weltraummission des Landes.

Das Fernsehen übertrug live und zeigte Bilder aus dem Inneren der Kapsel, die mit 200 Metern pro Sekunde über Afrika hinweg flog, bevor sie in die Atmosphäre eintrat.

Physikunterricht aus dem All

Zhai, Wang und Ye hatten die sechs Monate an Bord der Raumstation "Tiangong" ("Himmlischer Palast") verbracht, wobei die Militärpilotin Wang als erste Chinesin einen Außeneinsatz absolvierte. Geleitet wurde die Mission von Wang Zhai Zhihang, der im Jahr 2008 als erster Chinese überhaupt einen Weltraumspaziergang absolviert hatte.

Neben insgesamt zwei Außeneinsätzen für Arbeiten an der Station führten die Taikonauten zahlreiche wissenschaftliche Experimente und Techniktests durch. Im Dezember erteilte die Crew vom All aus Physikunterricht für chinesische Schüler.

Das Team war die zweite Besatzung auf der Station, die in diesem Jahr durch zwei weitere Module ergänzt werden soll. China hat in den vergangenen Jahren Milliardensummen in seine Raumfahrtprogramme gesteckt, um zu den USA und Russland aufzuschließen.

Das Kernmodul der Raumstation war erst vergangenes Jahr in seine Erdumlaufbahn gebracht worden. Vollständig in Betrieb gehen soll die "Tiangong" nach den chinesischen Plänen noch dieses Jahr. Anschließend will China dort permanent einen bemannten Außenposten unterhalten. 2029 will die chinesische Regierung erstmals Menschen zum Mond schicken.

China ist nach der damaligen Sowjetunion und den USA erst das dritte Land, das Raumfahrer mit eigener Technik ins All gebracht hat. Von der Internationalen Raumstation ISS ist China ausgeschlossen, weil sein Raumfahrtprogramm von der Armee betrieben wird, was die USA ablehnen.

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