Ein Fotoreporter trägt am auf einer Demonstration einen Aufnäher mit dem Text ''PRESS'' auf seiner Jacke

Reporter ohne Grenzen Weniger Pressefreiheit in Europa

Stand: 18.04.2019 06:03 Uhr

Systematische Hetze gegen Journalisten in Europa - das prangert Reporter ohne Grenzen an. Medienschaffende arbeiteten zunehmend in einem Klima der Angst. Auch in Deutschland habe die Gewalt gegen Journalisten zugenommen.

Die Lage der Pressefreiheit in Europa ist nach Angaben von Reporter ohne Grenzen (ROG) schlechter geworden. "Die systematische Hetze gegen Journalistinnen und Journalisten hat dazu geführt, dass Medienschaffende zunehmend in einem Klima der Angst arbeiten", erklärt die Organisation in ihrem Bericht zur Rangliste der Pressefreiheit 2019.

Dies betreffe vor allem Länder, in denen sich Journalisten bisher im weltweiten Vergleich eher sicher fühlen konnten. "Zu den Regionen, in denen sich die Lage am stärksten verschlechtert hat, gehört Europa. Auch die USA sind auf der Rangliste nach unten gerutscht", schreibt Reporter ohne Grenzen.

Hetzerische Kampagnen populistischer Politiker

ROG-Vorstandssprecherin Katja Gloger sagte, auch in Europa mündeten gezielte Diffamierungen und aggressive, zum Teil hetzerische Kampagnen populistischer Politiker gegen Medien in reale Gewalt. Als Beispiele führte sie das EU-Mitgliedsland Tschechien (Rang 40) und den EU-Beitrittskandidaten Serbien (Rang 90) an.

Deutschland sei zwar um zwei Plätze nach oben auf Rang 13 gerückt. Dies liege aber vor allem daran, dass die Pressefreiheit in anderen Ländern stärker abgenommen habe. "Die Zahl der tätlichen Angriffe gegen Journalistinnen und Journalisten ist in Deutschland 2018 gestiegen." Reporter ohne Grenzen zählte mindestens 22 Fälle im vergangenen Jahr, davor waren es 16 Angriffe. Zu Gewalt sei es insbesondere am Rande rechtspopulistischer Veranstaltungen und Kundgebungen gekommen.

Beste Bedingungen in Skandinavien

Am freiesten können Journalisten in Norwegen, Finnland und Schweden arbeiten. Am Ende der Skala von Reporter ohne Grenzen finden sich Eritrea, Nordkorea und Turkmenistan.

Die USA sind im Ranking um drei Plätze auf die Nummer 48 zurückgefallen. Dort zeige "die Hetze Wirkung, mit der Präsident Donald Trump kritische Medien seit seinem Amtsantritt überzieht", so Reporter ohne Grenzen. "Nie zuvor erhielten Journalistinnen und Journalisten - von Trump als 'Volksfeinde' diffamiert - so viele Mord- und Bombendrohungen wie 2018."

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