Papst Franziskus

Papst-Erlass Mehr Rechte für Frauen im Gottesdienst

Stand: 11.01.2021 14:22 Uhr

Der Papst hat mit einem apostolischen Schreiben Frauen mehr Rechte im liturgischen Dienst zugesichert: Sie dürfen jetzt in Messen vorlesen und die Kommunion verteilen. Franziskus sprach sich aber klar gegen Frauen als Priester aus.

Papst Franziskus hat das Kirchenrecht geändert, um Frauen mehr Aufgaben im Gottesdienst zu erlauben. Er gab ihnen formell die Erlaubnis, Lesungen vorzutragen und die Kommunion auszuteilen - etwas, das vielerorts in der katholischen Kirche längst zum Alltag gehört. Frauen können diese Ämter damit nicht mehr grundsätzlich verwehrt werden.

Konkret hieß es, Laien, die das "Alter und die Begabung" haben, können durch den vorgeschriebenen liturgischen Ritus für die Dienste des Lektors und des Akolythen, also etwa einem Messdieners, auf Dauer bestellt werden. So sieht es die entsprechend geänderte Passage des Kanonischen Rechts vor.

Keine Chance aufs Priesteramt

Mit der Erlaubnis solle der "wertvolle Beitrag" anerkannt werden, den Frauen für die Kirche leisten, sagte Franziskus. Zugleich bekräftigte er, Frauen dürften nach wie vor nicht das Priesteramt bekleiden.

In der katholischen Kirche wird strikt getrennt zwischen geweihten Priestern und Ämtern, die von Laien übernommen werden dürfen. Das Priesteramt ist laut Vatikan Männern vorbehalten. Allerdings steht Franziskus unter Druck, Frauen mehr Rechte in der Kirche zuzusprechen.

Eine Frau teilt die Kommunion aus

Vielerorts ist es bereits Usus, dass Frauen die Kommunion verteilen.

Eine Kommission zum Diakonat der Frau scheiterte, weil kein Konsens erreicht wurde - eine zweite Kommission von Experten hat der Papst bereits eingerichtet. Ein Diakon kann viele klassische Priesteraufgaben übernehmen, darunter etwa, Hochzeiten zu leiten, zu taufen und zu beerdigen. Bislang gibt es nur männliche Diakone.

Befürworter einer Öffnung des Diakonats für Frauen sagen, das würde ihnen mehr Mitsprache in Kirchen- und Glaubensfragen geben und außerdem dem Priestermangel abhelfen, den es in vielen Teilen der Welt gibt. Gegner sagen, damit würde der Priesterweihe von Frauen Tür und Tor geöffnet.

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