Kollision im Süden Pakistans 59 Menschen sterben bei Busunfall

Stand: 11.01.2015 12:54 Uhr

Im Süden Pakistans sind bei einem Verkehrsunfall 59 Menschen getötet worden. Ein Tanklastwagen war frontal in einen Reisebus geprallt, beide Fahrzeuge gingen in Flammen auf. Verzweifelte Angehörige warten auf die Identifizierung der Opfer.

Von Sandra Petersmann, ARD-Hörfunkstudio Neu-Delhi

In der Millionenmetropole Karatschi haben sich verzweifelte Angehörige vor der Leichenhalle des Jinnah-Krankenhauses versammelt, die mit schwarz-weißen Leichensäcken gefüllt ist. Die meisten Opfer sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt und müssen über genetische Tests identifiziert werden. Das kann Tage dauern.

Zubair Zoomro wartet schon seit Stunden auf irgendeine Nachricht aus dem Krankenhaus. Er hat durch das Unglück vermutlich seinen Bruder und seine Schwester verloren. Seit dem Unfall fehlt jede Spur von den beiden. "Wir haben noch mit keinem Arzt sprechen können, wir sind auch noch nicht nach einer Blutprobe gefragt worden. Seit heute Morgen um sechs Uhr sitzen wir hier."

Tanklaster und Reisebus gingen in Flammen auf

Von den beiden Unfall-Fahrzeugen sind nur noch schwarze, verkohlte Metallkarosserien übrig geblieben. Der Reisebus und der Tanklastzug stießen kurz nach Mitternacht frontal zusammen, weil der Laster auf der falschen Straßenseite fuhr. Beide Fahrzeuge gingen in Flammen auf. Nach Augenzeugenberichten verstrich viel Zeit, bevor die ersten Rettungskräfte den Unglücksort erreichten.

Der tödliche Zusammenstoß ereignete sich in der südpakistanischen Provinz Sindh. Der Öltanklaster und der Überlandbus waren dort auf einer Schnellstraße außerhalb der Hafenmetropole Karatschi unterwegs. Der Bus war auf dem Weg in die Stadt Shikarpur im Landesinneren.

Unsichere Autos, schlechte Straßen, riskantes Verhalten

Schwere Verkehrsunfälle mit vielen Todesopfern sind in Pakistan trauriger Alltag. Viele Fahrzeuge sind überfüllt und in schlechtem Zustand auf oft miserablen Straßen unterwegs. Auf der falschen Straßenseite zu fahren, um schneller voranzukommen, ist eine gängige Praxis.

Nach offiziellen Angaben sterben im terrorgeplagten Entwicklungsland Pakistan jedes Jahr bis zu 5000 Menschen durch Verkehrsunfälle. In Deutschland verloren im vergangen Jahr nach offiziellen Angaben mehr als 3300 Menschen durch Verkehrsunfälle ihr Leben.  

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