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Explosionen in Beirut "Es war Chaos"

Stand: 05.08.2020 08:33 Uhr

Die Lage in Beirut ist am Morgen nach den verheerenden Explosionen weiterhin unübersichtlich. Die deutsche Fotografin Sina-Maria Schweikle war Augenzeugin der Katastrophe. Im ARD-Morgenmagazin schildert sie ihre Eindrücke.

Sina-Maria Schweikle ist Fotografin und lebt seit einem Jahr im Libanon. In Beirut bewohnt sie eine Wohnung direkt am Hafen, den sie von ihrem Fenster aus sehen kann. Zum Zeitpunkt der Katastrophe saß Schweikle dort an ihrem Schreibtisch, um zu arbeiten.

Sie habe ein Geräusch gehört, berichtet sie. Kurze Zeit darauf habe es einen Schlag gegeben: "Meine Wohnung und mein Büro lagen komplett in Schutt. Alles war in der Wohnung verstreut." Dann sei alles recht schnell gegangen. "Ich wusste nicht, was ich tun soll", so Schweikle. "Man wusste zu diesem Zeitpunkt ja auch noch nicht, was passiert ist."

Sie sei deshalb in den Hausflur gegangen und habe dort ihre Nachbarn getroffen. Alle hätten das Handy in der Handy gehabt und niemand habe gewusst, was zu tun sei. "Wir haben uns dann entschieden, das Haus zu verlassen."

"Das war wirklich ein Durcheinander"

Auch auf der Straße hätten die Menschen nicht gewusst, was los ist, "deswegen war am Anfang großes Chaos". Auf der Straße hätten überall Scherben gelegen, Leute seien durch die Gegend gerannt und Verletzte seien getragen worden. "Das war wirklich ein Durcheinander."

Neben Schweikles Wohnung ist eine Station des Roten Kreuzes. "Alle haben ihre Verletzten dorthin getragen", erzählt die Fotografin. Der Parkplatz vor ihrer Wohnung habe sich "schnell zu einem Erste-Hilfe-Center entwickelt."

Viele Menschen werden Schweikle zufolge noch immer vermisst. In Facebook- und Instagram-Gruppen geben die Menschen Gesuche auf, in der Hoffnung, ihre Angehörigen oder Freunde lebend wiederzufinden.

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