Hossein Amirabdollahian bei einer Pressekonferenz in Teheran.

Drohnen und Raketen Iran verteidigt Angriffe und droht Israel

Stand: 14.04.2024 15:49 Uhr

Laut Teheran war der Angriff auf Israel eine einmalige Vergeltungsaktion von "begrenztem Ausmaß". Gleichzeitig wird Israel vor einer militärischen Antwort gewarnt. Mehrere westliche Botschafter wurden einbestellt.

Der massive Vergeltungsschlag auf Israel hätte nach Darstellung der iranischen Revolutionsgarden deutlich stärker ausfallen können. "Wir haben eine Operation begrenzt in Ausmaß und Größe gegen das zionistische Regime ausgeführt", sagte der Kommandeur der Revolutionsgarden, Hussein Salami, laut der Nachrichtenagentur Tasnim.

Der Angriff hätte deutlich größer sein können, "aber wir haben den Umfang der Operation auf den Teil der Einrichtungen beschränkt, den das Regime für den Angriff auf unser Konsulat (in Syrien) genutzt hat", zitierte die Agentur den Kommandeur weiter.

Harte Antwort angedroht bei Vergeltung durch Israel

Für den Fall, dass Israel mit Vergeltungsmaßnahmen reagiere, kündigte das Regime in Teheran eine deutliche Antwort an. Der iranische Präsident Ebrahim Raisi erklärte, "jedes neue Abenteuer gegen die Interessen der iranischen Nation" würden von der Islamischen Republik Iran hart beantwortet werden.

Ähnlich äußerte sich der Stabschef der Streitkräfte, Generalmajor Mohammad Bagheri: "Sollte Israel Vergeltung üben, wird unsere Antwort viel größer sein als die militärische Aktion von heute Nacht", sagte er.

Wie reagiert Israel?

Noch ist unklar, wie und ob Israel reagieren wird, Ein israelischer Armeesprecher kündigte eine nicht weiter ausgeführte Reaktion an. "Wir werden dem Iran mit Taten antworten, nicht mit Worten", sagte er dem oppositionellen Exil-Sender Iran International laut einer Mitteilung der Armee auf der Online-Plattform X. Nach Angaben Israels wurden rund 300 Geschosse vom Iran abgefeuert und 99 Prozent davon von Israel und seinen Verbündeten abgefangen. Derzeit berät das israelische Kriegskabinett über das weitere Vorgehen.

Bagheri warnte auch die USA davor, Israel bei möglichen Gegenschlägen zu unterstützen und erklärte, die US-Militärstützpunkte seien andernfalls "nicht sicher". Teheran habe diese Mitteilung an die USA über die Schweizer Botschaft übermittelt. Die Botschaft nimmt die Interessen der USA im Iran wahr, weil die Vereinigten Staaten keine diplomatischen Beziehungen zu Teheran unterhalten.

Iran informierte Verbündete im Vorfeld über Angriff

Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian zufolge wurden die Verbündeten des Iran in der Region im Vorfeld über den Angriff auf Israel unterrichtet. "Natürlich haben wir unseren Freunden in den Ländern der Region 72 Stunden vor der Operation mitgeteilt, dass die Antwort des Irans in Form einer legitimen Verteidigung definitiv und sicher ist", sagte Amirabdollahian nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Isna.

Ob den Verbündeten damit auch der genaue Zeitpunkt mitgeteilt wurde, war nicht klar. "Wir betrachten die Sicherheit unserer Nachbarn und der Region als die Sicherheit der Islamischen Republik Iran", fügte der Minister hinzu.

Mehrere Botschafter einbestellt

Zahlreiche westliche Staaten verurteilten den iranischen Angriff auf Israel scharf. Der Iran bestellte daraufhin die Botschafter von Deutschland, Frankreich und Großbritannien ein. Angeprangert wurden von Teheran die "unverantwortlichen Positionen mancher Verantwortlicher dieser Länder hinsichtlich der iranischen Antwort" auf das israelische Vorgehen gegen iranische Interessen, wie es in einer Erklärung des Ministeriums hieß.

Die Angriffe des Iran seien begrenzt und dienten der Selbstverteidigung, erklärt Außenminister Amirabdollahian nach dem Treffen mit den ausländischen Botschaftern.

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