Vergleich der EU-Kommission Deutschland ist Vize-Europameister der Innovationen

Stand: 26.03.2013 16:45 Uhr

Wie innovativ ist Deutschland? Eine Studie der EU-Kommission sieht die Bundesrepublik europaweit auf Platz zwei hinter Schweden. Die EU insgesamt holt demnach gegenüber den USA und Japan auf. Dagegen wächst der Rückstand auf zwei andere Länder mit Vorbildcharakter.

Von Michael Reinartz, WDR-Hörfunkstudio Brüssel

Deutschland gehört zu den innovativsten Ländern in Europa. Das geht aus einer von der EU-Kommission vorgestellten Studie hervor. Demnach liegt die Bundesrepublik hinter Schweden auf dem zweiten Platz des Rankings.

Als besonders innovativ gelten Länder mit einem hoch entwickelten Universitätssystem und einer guten Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissenschaft. Das gilt längst nicht für alle EU-Mitgliedsländer. Weit unterdurchschnittlich ist zum Beispiel die Innovationsleistung Polens, Lettlands, Rumäniens und Bulgariens.

Rückstand gegenüber USA geht zurück

Das lässt die EU im internationalen Vergleich schlechter aussehen, wie Kommissarin Maíre Geoghegan-Quinn mitteilte. "Die gute Nachricht: Gegenüber den USA und Japan hat die Europäische Union ihren Innovations-Rückstand seit 2008 fast zur Hälfte aufgeholt", berichtete sie. "Besonders innovative Länder wie Südkorea und die Schweiz haben ihren Vorsprung hingegen ausgebaut."

Gut fällt indessen der EU-Vergleich mit Australien, Kanada, Südafrika, Brasilien und China aus. Hier bleibt die EU im Verhältnis innovativer.

Unterschiede innerhalb der EU wachsen

Größer ist die Kluft zwischen den EU-Staaten geworden. Die Länder des Nordens schneiden besonders gut ab. Neben Schweden und Deutschland zeigen auch Dänemark und Finnland eine weit über dem Durchschnitt liegende Innovationsleistung. In zweiter Reihe folgen Länder wie Belgien, Österreich, Frankreich und die Niederlande.

Besorgniserregend ist die Entwicklung in manchen Ländern des Südens und des Ostens. Italien, Spanien und Portugal gelten als nur mäßig innovativ. Hier, meint Kommissarin Geoghegan-Quinn, sollte man sich an das Beispiel Finnlands halten. "Finnland hatte in den frühen 90er-Jahren große ökonomische Probleme", sagt die Kommissarin. Die finnische Regierung habe dann beschlossen, "die öffentlichen Ausgaben in allen Bereichen zu kürzen - außer in den Bereichen Forschung und Innovation. Und das zahlt sich heute aus, die Finnen sind jetzt in ihrer Entwicklung ganz vorne mit dabei."