Schwarzer Rauch steigt von einem Feuer auf der Kertsch-Brücke auf, die die Krim mit Russland verbindet.

Explosion auf Krim-Brücke Putin macht Ukraine verantwortlich

Stand: 09.10.2022 20:56 Uhr

Kremlchef Putin hat ukrainische Geheimdienste für die Explosion auf der Krim-Brücke verantwortlich gemacht. Er sprach von einem "Terrorakt". Die Brücke, die das russische Festland mit der annektierten Krim verbindet, war schwer beschädigt worden.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Explosion auf der Krim-Brücke als "Terrorakt" bezeichnet, für den die ukrainischen Geheimdienste verantwortlich seien. "Die Täter, Ausführenden und Auftraggeber sind die ukrainischen Geheimdienste", zitierten russische Nachrichtenagenturen den Kremlchef.

Ermittlungen wegen Terrorismus

"Es besteht kein Zweifel daran, dass es sich um einen terroristischen Akt handelte, der auf die Zerstörung einer wichtigen zivilen Infrastruktur abzielte", sagte Putin in einem Video, das ihn bei einem Treffen mit dem Chef der nationalen Ermittlungsbehörde, Alexander Bastrykin, zeigte.

Bastrykin sagte, bei der Vorbereitung des "Terroranschlags" hätten russische Bürger und ausländische Staaten mitgeholfen. Er habe Ermittlungen wegen Terrorismus aufgenommen. Die Fahrtroute des auf der Brücke explodierten Lastwagens sei bereits rekonstruiert worden. Er sei unter anderem in Bulgarien, Georgien, Armenien sowie den russischen Regionen Nordossetien und Krasnodar gewesen.

Die Ukraine hat die Tat nicht eingeräumt. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB teilte mit, ukrainische Angriffe auf russische Grenzgebiete hätten seit Anfang Oktober deutlich zugenommen.

Montag Sitzung im Kreml mit Sicherheitsrat

Der Kreml hat für diesen Montag eine Sitzung Putins mit dem russischen nationalen Sicherheitsrat angekündigt. Dort könnte eine Reaktion auf den Anschlag besprochen werden. Dem Rat gehören neben Putin unter anderem die wichtigsten Minister und Vertreter der Sicherheitsdienste und des Militärs an.

Die Brücke ist die wichtigste Straßen- und Bahnverbindung zwischen dem russischen Festland und der Halbinsel Krim. Sie war am Samstag schwer beschädigt worden, nachdem nach russischen Angaben eine Lkw-Bombe explodiert war. Mindestens drei Menschen waren demnach getötet worden, mehrere Tankwaggons gingen in Flammen auf. Teile der strategisch wichtigen Brücke stürzten ein.

Der Autoverkehr wurde später mit Einschränkungen wieder freigegeben. Auch Züge verkehrten wieder, nach russischen Angaben fahrplanmäßig.