Menschen suchen in Griechenland unter einem Tarnnetz Schutz vor der Sonne.

Weiter extrem hohe Temperaturen Griechenland und Italien leiden unter der Hitze

Stand: 22.07.2023 19:08 Uhr

Die Hitzewelle in Südeuropa hält unvermindert an. Sowohl in Griechenland als auch in Italien werden in den kommenden Tagen weitere Extremtemperaturen erwartet. Auf Rhodos wütet ein großer Brand, Hotels wurden evakuiert.

In Griechenland zeichnet sich kein Ende der Hitzewelle ab. Wie das Meteorologische Amt am Samstag mitteilte, werden am Sonntag im Süden des Landes Werte bis 45 Grad Celsius erwartet. In der mittelgriechischen Stadt Larisa zeigte das Thermometer am frühen Samstagnachmittag 44 Grad.

Wegen eines großen Waldbrandes auf Rhodos ordneten die Behörden die Evakuierung von zwei Ferienorten am Meer und weiteren Ortschaften an. Feuerwehrsprecher Yannis Artopios teilte mit, die Bewohnerinnen und Bewohner in vier Ortschaften seien per SMS aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu begeben. Mit Schiffen der Küstenwache und des Militärs wurden Menschen von zwei Stränden evakuiert. 20 Privatboote beteiligten sich am Einsatz.

Der seit Dienstag wütende Brand war zunächst auf das gebirgige Zentrum der Insel beschränkt. Am Samstag breitete er sich in Richtung der Küste im Zentrum und Osten von Rhodos aus. Medienberichten zufolge wurden drei Hotels von den Flammen erfasst, deren Gäste bereits in Sicherheit gebracht worden waren. "Es ist der schwierigste Brand, mit dem wir kämpfen müssen", sagte ein Sprecher der griechischen Feuerwehr.

Waldbrand auf Rhodos

Auf Rhodos mussten Einheimische und Touristen vor einem Waldbrand fliehen.

Rekord-Hitzeperiode befürchtet

Auch im Norden Griechenlands gab es vielerorts Werte um die 40 Grad. Sogar auf den meisten Inseln der Ägäis herrschen Temperaturen über 38 Grad. Einer der führenden griechischen Meteorologen, Konstantinos Lagouvardos, schätzte im Staatsfernsehen, dass diese Hitzewelle, "wenn es so weitergeht", die längste werden könnte, seitdem es Messungen in Griechenland gibt. Im Juli 1987 waren bei einer ähnlichen Hitzewelle nach Schätzungen 1300 Menschen in Griechenland ums Leben gekommen. 

Die Feuerwehr warnte abermals vor großer Waldbrandgefahr. "Uns stehen noch schwierigere Zeiten bevor", sagte ein Sprecher im Staatsfernsehen. Die Gefahr bleibe extrem hoch, hieß es. Die Brände im Raum Athen und auf der Halbinsel Peloponnes seien unter Kontrolle gebracht worden. Immer wieder flammen aber diese Brände wieder auf, weil alles vertrocknet ist.

Mensch mit Sonnenhüten vor der Akropolis

In Athen leiden die Menschen ebenfalls unter der Hitze.

Hilfe aus vielen Ländern

Unterdessen sind Hunderte Feuerwehrleute aus Rumänien, Bulgarien, Polen, der Slowakei und Malta zur Verstärkung der Feuerwehr in Griechenland angekommen und kämpfen gegen die Flammen. Frankreich, Italien, die Türkei, Zypern, Israel und Jordanien beteiligen sich mit Löschflugzeugen und Hubschraubern an den Löscharbeiten, teilte der griechische Zivilschutz mit.

Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis bedankte sich für die Entsendung zweier türkischer Löschflugzeuge und eines Helikopters, die zur Bekämpfung der Brände in Griechenland eingesetzt werden sollen. "Dankeschön Türkei", hieß es in einem Tweet des griechischen Ministerpräsidenten. Die beiden zerstrittenen NATO-Staaten waren sich in den vergangenen Wochen nach jahrelangen Streitigkeiten etwas nähergekommen.

Die Hitzewelle wird nach Angaben der Meteorologen mit kleinen Schwankungen auch kommende Woche andauern. Am Mittwoch wird ein neuer Höhepunkt mit Temperaturen um die 46 Grad in Südgriechenland erwartet. 

Extremtemperaturen auch in Italien

In Italien erwarten die Meteorologen für Anfang kommender Woche eine neue Hitzewelle. Dann seien zwischen Sardinien und Sizilien Spitzentemperaturen von 47 bis 48 Grad möglich, schrieb der Wetterdienst Ilmeteo.

Aktuell meldete der Wetterdienst der italienischen Luftwaffe am frühen Nachmittag 40 Grad aus Palermo, der Hauptstadt Siziliens. In Rom waren es 37 Grad. Dort waren am vorigen Dienstag schon 41,8 Grad gemessen worden.

Im Norden Italiens waren am Freitag auf die Sommerschwüle heftige Unwetter gefolgt. Schwere Hagelschauer wurden aus Seregno in der Lombardei gemeldet. Zeitungen zeigten Fotos von hühnereigroßen Hagelkörnern. In Verona wurde laut Medienberichten ein Mann von einem Blitz verletzt, als er unter einem Baum Schutz suchte.

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