Eine Spritze wird mit Impfstoff aufgezogen.

Corona-Pandemie EMA gibt grünes Licht für Omikron-Booster

Stand: 01.09.2022 16:28 Uhr

In der EU dürfen wohl bald auch die für die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffe eingesetzt werden. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA empfahl, die entsprechenden Vakzine von BioNTech/Pfizer und Moderna zuzulassen.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht für die ersten an die Omikron-Variante angepassten Corona-Auffrischungsimpfungen von BioNTech und Pfizer sowie von Moderna gegeben. Der zuständige Ausschuss der EMA empfahl die Zulassung der Booster, die sich sowohl gegen die Omikron-Untervariante BA.1. als auch gegen den ursprünglichen Virusstamm richten."

Beide Impfstoffe können bei Personen ab zwölf Jahren eingesetzt werden, die mindestens eine Grundimmunisierung gegen Covid-19 erhalten haben. "Angepasste Impfstoffe können den Schutz gegen verschiedene Varianten erweitern und dürften daher dazu beitragen, einen optimalen Schutz gegen Covid-19 aufrechtzuerhalten, während sich das Virus weiterentwickelt", erklärte die EMA.

Zustimmung der EU-Kommission gilt als Formsache

Die Entscheidung der EMA war mit Blick auf Auffrischungsimpfkampagnen mit Ungeduld erwartet worden. Die finale Entscheidung liegt noch bei der Europäischen Kommission. Deren Zustimmung gilt aber als Formsache. Wie ein Sprecher der EU-Kommission der Nachrichtenagentur dpa sagte, werde die Brüsseler Behörde die Entscheidung der EMA sehr schnell annehmen. Ob dies noch heute geschehe, sei aber offen.

Bislang wird in der EU weiterhin mit Corona-Vakzinen geimpft, die vor rund 20 Monaten zugelassen wurden. Bei den nun zugelassenen Vakzinen handelt es sich um sogenannte bivalente Corona-Impfstoffe, die sowohl gegen die ursprüngliche Form des Coronavirus wirken als auch gegen BA.1, einen Subtyp der Omikron-Variante des Coronavirus. Mittlerweile herrschen weltweit aber die neueren Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 vor. Sie hatten die jüngsten Corona-Wellen in Europa und den USA in den vergangenen Monaten verursacht. Die Zulassung eines auf diese beiden Subtypen zugeschnittenen Corona-Impfstoffs von BioNTech/Pfizer soll laut EMA voraussichtlich im Herbst erfolgen.

Lauterbach: Neue Corona-Impfstoffe "ein Quantensprung"

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rief angesichts der Booster-Zulassungen zum Impfen auf. "Ab der nächsten Woche können die Impfungen mit den neuen Impfstoffen beginnen", erklärt der SPD-Politiker. "Jetzt ist der optimale Zeitpunkt, Impflücken für den Herbst zu schließen." Lauterbach bezeichnet die Zulassung der angepassten BA.1-Impfstoffe als "Quantensprung" im Kampf gegen die Pandemie: "Jetzt können Impfstoffe eingesetzt werden, die gegen alle bisher bekannten Virusvarianten sehr gut wirken."

Lauterbach hatte angekündigt, dass in Deutschland in den zwei Wochen ab dem 5. September die ersten insgesamt 14 Millionen Dosen mit den angepassten Boosterimpfungen von BioNTech/Pfizer und Moderna ausgeliefert werden sollen. Sollte die EU-Kommission dann auch den an die Untervarianten BA.4/BA.5 angepassten Impfstoff zulassen, werde Deutschland vom Mainzer Hersteller BioNTech und seinem US-Partner Pfizer ebenfalls "sehr zügig" mit einer ersten Tranche von 9,5 Millionen Dosen beliefert.

US-Behörde: Weg für Omikron-Booster frei

Bereits gestern hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA den BA.4-/BA.5-Vakzinen des Mainzer Unternehmens BioNTech und seines US-Partners Pfizer sowie des US-Herstellers Moderna eine Notfallzulassung erteilt. Für das BioNTech-Mittel gilt die Zulassung ab zwölf Jahren, für das Moderna-Vakzin ab 18 Jahren.

In Großbritannien ist seit Mitte August das Moderna-Vakzin gegen den Virus-Urtyp und BA.1 zugelassen.

15:00 dieses Im Class="sendungsbezug Thema Uhr über