Feuerwehrleute löschen ein Feuer an einem Wohnhaus in Kiew nach einem russischen Angriff.

Krieg gegen die Ukraine Raketenangriff auf Kiew - Luftalarm im ganzen Land

Stand: 02.01.2024 10:08 Uhr

Russland hat seine schweren Angriffe auf die Ukraine fortgesetzt. Aus der Hauptstadt Kiew wurde ein russischer Raketenangriff gemeldet, es soll Tote und Verletzte geben. Auch aus anderen Landesteilen wurden Luftangriffe gemeldet.

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Morgen erneut Ziel schwerer russischer Raketenangriffe geworden. Dabei habe Russland mehrere Hyperschallraketen des Typs Kinschal eingesetzt, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. In der Millionenstadt waren nach Berichten von Einwohnern laute Explosionen zu hören. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von mindestens vier Toten und 92 Verletzten.

Stromnetz schwer beschädigt

In der Hauptstadt Kiew und Umgebung seien eine ältere Frau und ein Ehepaar getötet worden, erklärten Bürgermeister Vitali Klitschko und die örtliche Staatsanwaltschaft. In mehreren Stadtteilen gebe es Stromausfälle, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Es seien Anlagen der zivilen Infrastruktur getroffen worden; eine Gasleitung sei beschädigt. Auch Probleme mit der Wasserversorgung wurden gemeldet. In einem Hochhaus seien dreizehn Menschen verletzt worden, als eine Rakete einen Brand verursachte, schrieb Klitschko.

Laut dem staatlichen Energieversorger Ukrenergo wurde das Stromnetz schwer beschädigt. Mehr als 250.000 Menschen in der Hauptstadtregion seien ohne Strom.

"Begeben Sie sich in die Schutzräume"

Die Bewohner der Hauptstadt sollten vorerst unbedingt in Schutzräumen bleiben, forderte die ukrainische Luftwaffe via Telegram. "Insgesamt sind 16 strategische Bomber vom Typ Tu-95MS in der Luft. Ignorieren Sie nicht den Luftalarm! Begeben Sie sich in die Schutzräume."  "Viele Raketen" seien Richtung Kiew unterwegs. 

Angriff auf Charkiw und Mykolajiw

Kurz zuvor hatte die Luftwaffe bereits über das gesamte Land verteilt Luftalarme ausgelöst. Betroffen war auch wieder Charkiw im Osten des Landes. Hier gab es mindestens einen Toten und mehrere Verletzte.

Der Bürgermeister von Mykolajiw im Süden des Landes erklärte, die ukrainische Luftwaffe habe Drohnen abgeschossen, deren Trümmer einen Brand verursacht hätten. Die ukrainische Luftwaffe gab an, insgesamt in der Nacht 35 im Iran produzierte Shahed-Drohnen abgewehrt zu haben.

Putin kündigte verstärkte Bombardements an

Die ukrainische Luftwaffe hatte bereits am Neujahrstag Angriffe durch eine "Rekordzahl" russischer Kampfdrohnen gemeldet. Russland hatte zuvor angekündigt, seine Bombardements auf das Nachbarland intensivieren zu wollen. Präsident Wladimir Putin sprach von einer Reaktion auf den ukrainischen Angriff auf die russische Stadt Belgorod. Dabei waren am Samstag 25 Menschen getötet worden, darunter fünf Kinder. Zuvor waren bei dem bislang wohl größten russischen Luftangriff auf die Ukraine am Freitag mindestens 39 Menschen getötet worden.

Auch von den verschiedenen Frontabschnitten wurden zuletzt heftige Kämpfe gemeldet. Allein im Osten des Landes seien 38 Angriffe russischer Truppen abgewehrt worden, teilte der ukrainische Generalstab in Kiew am Montagabend mit. Der ukrainischen Raketenartillerie sei es gelungen, mehrere Aufmarschgebiete russischer Infanterie sowie Artilleriestellungen zu treffen. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Polen beobachtet Luftraum

Im EU- und NATO-Land Polen wurden die Luftangriffe gegen den Nachbarn Ukraine genau beobachtet. Zur Sicherheit seien je zwei Kampfjets vom Typ F-16 der polnischen und der amerikanischen Luftwaffe aufgestiegen, teilte ein Kommando der Streitkräfte auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Erst am Freitag war nach Angaben des polnischen Generalstabs eine russische Rakete für drei Minuten in den polnischen Luftraum eingedrungen, bevor sie ihn Richtung Ukraine wieder verließ.

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