Zwei Monate später als geplant Wrack der "Costa Concordia" ist gesichert

Stand: 02.11.2012 17:30 Uhr

Knapp zehn Monate nach dem Unglück der "Costa Concordia" kann das Wrack nicht mehr in tiefes Wasser absinken. Nach Angaben des italienischen Zivilschutzes konnte das gekenterte Kreuzfahrtschiff nun gesichert werden - zwei Monate später als ursprünglich geplant.

Von Stefan Troendle, ARD-Hörfunkstudio Rom

Der erste und wichtigste Teil der Bergungsarbeiten an der "Costa Concordia" ist abgeschlossen. Dies bestätigte der italienische Zivilschutz. Seit heute ist sicher, dass das vor der Insel Giglio liegende, halb gesunkene Kreuzfahrtschiff nicht mehr ins tiefere Wasser abrutschen kann.

Zivilschutzchef Franco Gabrielli sagte, das sei bisher das größte Risiko gewesen. Allerdings habe man für diesen ersten Schritt zwei Monate länger benötigt als ursprünglich gedacht.

Von Kränen umzingelt

Das havarierte Unglücksschiff ist inzwischen fast vollständig von Plattformen und Kränen umgeben, darunter ein schwimmendes mehrstöckiges Containerdorf, in dem die etwa 400 Spezialisten untergebracht sind, die an der "Costa Concordia" arbeiten. Sie haben inzwischen auch den größten Teil der Deckaufbauten und des Schornsteins entfernt.

Taucher sollen künstlichen Boden betonieren

Im nächsten Schritt sollen nun Taucher unter der "Concordia" einen künstlichen Boden betonieren, auf dem das Wrack zu liegen kommen soll, wenn im kommenden Frühjahr versucht wird, es aufzurichten.

Zudem werden derzeit mehrere große, zehn Meter tiefe Löcher mit zwei Metern Durchmesser in den Granit auf dem Meeresgrund gebohrt. Darin sollen dann die Streben für insgesamt sechs Plattformen verankert werden, die für das Aufrichten und Abstützen der "Costa Concordia" nötig sind.

Der für die Bergung verantwortliche Projektchef gab ebenfalls heute bekannt, dass die Arbeiten mit knapp 400 Millionen Dollar vermutlich ein Drittel teurer werden als geplant. Wenn das Aufrichten gelingt, soll das Schiff bis Ende Mai kommenden Jahres in eine Werft auf dem Festland geschleppt und dort endgültig abgewrackt werden.

Beim Unglück der "Costa Concordia" am 13. Januar 2012 kamen 32 Menschen ums Leben, zwei Leichen konnten bisher immer noch nicht gefunden werden.