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Brexit-Diary

Brexit-Diary Das Land ist gespalten wie eh und je

Stand: 30.01.2020 00:46 Uhr

Premier Johnson ist am Ziel: Freitagnacht werden die Briten die EU verlassen. Für die "Leaver" ist das ein Anlass zum Feiern. Die "Remainer" werden sich wohl zuhause verkriechen. Aber was ändert sich denn nun wirklich?

Am Freitag ist es soweit. Dreieinhalb Jahre nachdem Großbritannien sich für einen Austritt aus der EU entschieden hat, verlassen die Briten nun in der Nacht auf Samstag um Mitternacht die EU. Das Land ist dabei gespalten wie eh und je, und so wird wohl nur die Hälfte der Briten den Abend wirklich als ihren neuen Unabhängigkeitstag zelebrieren.

Einige "Leaver", die sich für den Austritt aussprachen, feierten schon unter der Woche. Und die Brexit Partei unter Nigel Farage organisiert für Freitagabend eine große Party direkt vor dem Parlament - mit Pomp und Circumstance, Flaggen und dem Absingen der Nationalhymne. Premier Boris Johnson hält derweil um 22 Uhr Ortszeit eine Rede vor der Downing Street. Und die "Remainer", die diesen Austritt nie gewollt haben, werden wohl mehrheitlich zu Hause bleiben, oder den Abend mit ihren europäischen Freunden verbringen.

Zunächst bleibt alles beim Alten

Aber was ändert sich wirklich, wenn der Austritt am Freitagabend vollzogen ist? Die kurze Antwort: Erst einmal nicht viel. Denn bis Ende Dezember dieses Jahres gilt die mit Brüssel im Austrittsabkommen vereinbarte Übergangsphase. In dieser Zeit soll ein neues grundlegendes Handelsabkommen mit der EU vereinbart werden.

Und bis das steht, bleibt zwischen Brüssel und London zunächst alles beim Alten. Wie diese Verhandlungen am Ende ausgehen, welches Verhältnis Großbritannien und die EU ab 2021 haben werden, das alles ist noch offen und wird sich wohl erst ab dem Frühsommer abzeichnen.

Symbolische Veränderungen

Die Veränderungen mit dem Austrittstag am Freitag sind vor allem symbolisch: Großbritannien hat seinen Platz am Tisch verloren, Premier Johnson wird nur noch zu besonderen Brexit-Debatten nach Brüssel reisen. Das EU-Recht gilt weiterhin, aber die Briten können bereits Abkommen mit Drittländern verhandeln, die aber vor dem Ende der Übergangsphase noch nicht in Kraft treten dürfen.

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