Die Journalistinnen Nilufar Hamedi (l) und Elaheh Mohammadi (r).

Haft nach Bericht über Mahsa Amini Zwei iranische Journalistinnen wieder frei

Stand: 14.01.2024 20:17 Uhr

In Teheran sind die preisgekrönten iranischen Journalistinnen Mohammadi und Hamedi Medienberichten zufolge auf Kaution freigelassen worden. Sie hatten im Jahr 2022 über den Tod der iranischen Kurdin Amini berichtet.

Zwei iranische Journalistinnen, die im Jahr 2022 über den Tod von Mahsa Amini berichtet hatten, sind aus dem Gefängnis freigelassen worden. Wie die reformorientierte Zeitung "Schargh" und ein Anwalt der beiden Frauen meldeten, wurden die 31-jährige Nilufar Hamedi und die 36-jährige Elaheh Mohammadi gegen Zahlung einer Kaution "vorübergehend" aus dem Ewin-Gefängnis in Teheran freigelassen.

Auf dem Foto und einem Video, die in Online-Netzwerken veröffentlicht wurden, sind die zwei Frauen lächelnd und Händchen haltend in der Nähe des Gefängnisses zu sehen. Hamedi, die für die Zeitung "Schargh" arbeitet, wurde wenige Tage nach Aminis Tod im September 2022 festgenommen, nachdem sie das Krankenhaus besucht hatte, in das die 22-Jährige nach ihrer Festnahme durch die iranische Sittenpolizei eingeliefert worden war. Die junge Kurdin war wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die strikte islamische Kleiderordnung festgenommen worden. Ihr Tod löste monatelange Proteste aus. Mohammadi war ebenfalls im September 2022 festgenommen worden.

Kollaboration, Verschwörung und Propaganda

Zuvor war die Fotografin der reformorientierten Zeitung "Ham Miham" in Aminis Heimatstadt Sakes in der Provinz Kurdistan gereist, um über deren von Protesten begleitete Beerdigung zu berichten. Beide Frauen waren seitdem im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran inhaftiert. Im Oktober 2023 wurden sie in getrennten Prozessen wegen Kollaboration mit den USA, Verschwörung gegen die Sicherheit des Landes und Propaganda gegen die Islamische Republik schuldig gesprochen und zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Als Kaution mussten sie jeweils 100 Milliarden Rial (rund 170.000 Euro) hinterlegen.

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