Dieses von der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos am 13. Juli 2023 veröffentlichte Foto zeigt den Luna-25-Rover auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny.

Russische Raumsonde "Luna-25" auf dem Mond abgestürzt

Stand: 20.08.2023 12:15 Uhr

Rückschlag für die russische Raumfahrt: Die Raumsonde "Luna-25" ist kurz vor der geplanten Landung auf dem Mond abgestürzt. Das teilte die Raumfahrtbehörde Roskosmos mit. "Luna-25" war vor über einer Woche ins All gestartet.

Russlands erste Mondmission seit Ende der Sowjetunion ist gescheitert. Die Sonde "Luna-25" sei nach einer "außerplanmäßigen Situation" auf der Mondoberfläche aufgeschlagen und habe aufgehört zu existieren, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos in Moskau mit. Die Gründe dafür würden geklärt, hieß es.

"Luna-25" ist Teil des russischen Mondprogramms, das die Errichtung einer eigenen Raumstation dort bis 2040 vorsieht. Die Sonde war vor mehr als einer Woche ins All gestartet und am vergangenen Mittwoch in eine Umlaufbahn um den Mond eingetreten. Seitdem suchte der 1.800 Kilogramm schwere Flugkörper russischen Angaben zufolge nach einem geeigneten Landeplatz. 

Bereits am Samstag hatte Roskosmos von einer "außergewöhnlichen Situation" an Bord von "Luna-25" berichtet, die geplante Manöver unmöglich mache. Die Landeeinheit sollte am Montag am Südpol des Mondes aufsetzen. Dieser ist für Wissenschaftler besonders interessant, weil er ständig im Schatten liegt und es dort deshalb möglicherweise gefrorenes Wasser gibt. Am Donnerstag präsentierte Roskosmos ein Foto der Mondoberfläche, das die Sonde aufgenommen habe.

Ein Bild der Kamera der Mondlandesonde Luna-25 zeigt den Zeeman-Krater auf der Rückseite des Mondes (Bild vom 17. August 2023)

Ein Bild der Kamera der Raumsonde "Luna-25" zeigt nach Angaben der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos den Zeeman-Krater auf der Rückseite des Mondes.

Eigentlich hätte "Luna" schon lange unterwegs sein sollen. Der erste geplante Starttermin einer Mondsonde war 2012. Im vergangenen Jahr wurde für Mai erneut ein Start anvisiert, der sich dann aber wegen technischer Probleme wieder verzögerte. Ursprünglich arbeitete Roskosmos mit der europäischen Raumfahrtagentur ESA an dem Mondprogramm. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 beendete die ESA jedoch die Zusammenarbeit mit Moskau.

Roskosmos erklärte zu der Expedition, man wolle zeigen, dass Russland in der Lage sei, eine Nutzlast auf den Mond zu bringen und sicherzustellen, dass es einen garantierten Zugang zur Mondoberfläche habe. Die nach der Invasion in die Ukraine verhängten Sanktionen erschweren Russland den Zugang zu westlicher Technologie.