Unrat liegt auf einer Straße in Naha (Japan).

"Khanun" wütet in Japan Hunderttausende wegen Taifuns ohne Strom

Stand: 02.08.2023 12:32 Uhr

Der Taifun "Khanun" hat in Japans südlichem Urlaubsparadies Okinawa für Verwüstungen gesorgt. Ein Mensch kam bei dem Unwetter ums Leben. Mehr als 200.000 Haushalte hatten am frühen Morgen keinen Strom.

Bei Verwüstungen durch den Taifun "Khanun" ist in Japans beliebtem Urlaubsort Okinawa mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Ein Mann sei unter einer eingestürzten Garage eingeklemmt worden und habe einen Herzstillstand erlitten, teilte die Behörde für Brand- und Katastrophenschutz mit. Medienberichten zufolge wurde er tot geborgen.

Hunderte Flüge gestrichen

Die Japanische Meteorologische Agentur forderte die Bewohner zu äußerster Vorsicht vor der andauernden Gefahr durch heftige Winde, hohen Wellengang und starken Regen auf. Rund 700.000 Menschen waren aufgerufen, sich vor den Unwettern in Sicherheit zu bringen.

Nach Angaben des örtlichen Energieversorgers hatten am frühen Mittwoch 220.580 Haushalte - fast 35 Prozent aller Haushalte in der Region - keinen Strom. Die Mobilfunkbetreiber SoftBank und KDDI teilten mit, dass die Telefon- und Internetverbindungen in einigen Gebieten Okinawas aufgrund des Stromausfalls unterbrochen waren.

Der Flughafen Naha blieb den zweiten Tag in Folge geschlossen. Nach Angaben des japanischen Verkehrsministeriums wurden am Dienstag und Mittwoch insgesamt 951 Flüge gestrichen, 35 Fährlinien stellten ihren Betrieb ein.

Blick in die verlassenen Hallen des Flughafens im japanischen Naha.

Der Flughafen von Naha blieb aufgrund des Taifuns "Khanun" geschlossen. Am Dienstag und Mittwoch wurden insgesamt 951 Flüge gestrichen.

Hitzetote in anderen Landesteilen Japans

Okinawa wird häufig von Taifunen heimgesucht, allerdings meist später im Jahr. Die Meteorologen erwarteten, dass der Taifun weiter nach Westen und damit weg von den japanischen Inseln ziehen würde.

Unterdessen leiden die Bewohner in anderen Teilen Japans unter der extrem schwülen Sommerhitze. Laut Innenministerium mussten allein in der Woche vom 24. bis 30. Juli mehr als 11.000 Menschen wegen Hitzeschlags ins Krankenhaus. 18 Menschen in 15 Präfekturen starben.

Taiwan warnt vor heftigen Regenfällen

Auch die Behörden in Taiwan warnten die Bevölkerung vor dem herannahenden Taifun. Der Sturm werde im Norden und Nordosten der Inselrepublik starke Regenfälle bringen, teilte das Wetteramt mit. Vor allem am Donnerstag und Freitag werde das Wetter in Taiwan stark von dem Taifun beeinflusst.

Erst in der vergangenen Woche war Taifun "Doksuri" an der Südspitze Taiwans vorbeigezogen und hatte ebenfalls heftige Unwetter mit sich gebracht. Später zog "Doksuri" über das chinesische Festland, wo rund um die Hauptstadt Peking nach heftigen Regenfällen und Überschwemmungen mindestens 20 Menschen ums Leben kamen.

Peking erlebte dabei die stärksten Regenfälle seit Beginn der Aufzeichnungen vor 140 Jahren. In einem Bezirk der Hauptstadt seien zwischen Samstagabend und Mittwochmorgen 744,8 Millimeter Regen gemessen worden, teilte das Wetteramt der Stadt mit. Der bisherige Rekord von 644 Millimetern sei bei einem Unwetter im Jahr 1891 gemessen worden.