Ein Angehöriger zeigt ein Foto der befreiten Geisel auf seinem Handy

Befreiung durch Israels Armee Erstmals Hamas-Geisel aus Tunnel gerettet

Stand: 27.08.2024 16:47 Uhr

Die israelische Armee hat erneut eine Geisel aus der Gewalt der radikal-islamistischen Hamas befreit: einen 52-jährigen Beduinen. Er war in einem Tunnel im Gazastreifen gefangen gehalten worden.

Zuletzt war es Israel im Juni gelungen, Hamas-Geiseln aus dem Gazastreifen in Sicherheit zu bringen. Jetzt konnte erneut ein Mensch aus der Gewalt der radikal-islamistischen Terrororganisation gerettet werden. Ein 52-jähriger Beduine sei in einem schwierigen Einsatz im Süden des Gazastreifens durch die israelische Armee befreit worden, teilte das Militär mit. 

Der bei dem Terrorangriff am 7. Oktober entführte Mann sei in stabilem Zustand und werde für Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht, so die israelischen Streitkräfte.

52-Jähriger war Wachmann in Kibbuz

Israelische Medien berichteten, der Vater von elf Kindern sei als erste Geisel lebend aus einem Tunnel befreit worden. Das Forum der Geiselfamilien begrüßte die Befreiungsaktion und teilte mit, der 52-Jährige habe als Wachmann im Kibbuz Magen an der Grenze zum Gazastreifen gearbeitet. Er sei insgesamt 326 Tage in Geiselhaft gewesen. 

Zahlreiche Angehörige eilten in das Krankenhaus, um ihren Verwandten zu begrüßen. Einer der Verwandten des Befreiten sagte der israelischen Zeitung Haaretz, die Familie könne kaum glauben, dass er nun heimgekehrt sei. "Fast zwölf Monate lang haben wir gewartet", sagte er. "Wir sind sehr aufgeregt, ihn zu sehen und in die Arme zu schließen."

Angehörige fordern Verhandlungen über Waffenruhe

Gleichzeitig betonten die Angehörigen, Militäreinsätze allein könnten die verbliebenen Geiseln nicht befreien. Eine Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sei "der einzige Weg nach vorne". Sie riefen die internationale Gemeinschaft dazu auf, Druck auf die Hamas auszuüben, damit diese einer Vereinbarung zustimmt und alle Geiseln frei lässt.

Der 52-Jährige soll einer von insgesamt sechs Beduinen gewesen sein, die am 7. Oktober von der Hamas entführt worden waren. Die Beduinen gehören zur arabischen Minderheit in Israel, die häufig mit Diskriminierung zu kämpfen hat. Ein Teil von ihnen dient in der israelischen Armee. Die Zahl der Beduinen wird landesweit auf rund 250.000 geschätzt. Viele von ihnen leben in der Negev-Wüste im Süden Israels.

Die Hamas hat jetzt nach israelischer Zählung noch 108 Geiseln in ihrer Gewalt. Mindestens ein Drittel davon gilt als tot. Insgesamt verschleppten palästinensische Terroristen am 7. Oktober vergangenen Jahres mehr als 250 Menschen aus Israel in den Gazastreifen. Etwa 1.200 Menschen wurden damals bei dem Anschlag der Hamas-Terroristen getötet. 

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