Der Flugzeugträger "USS Dwight D. Eisenhower".

Rotes Meer US-Marine wehrt Huthi-Angriff auf Frachter ab

Stand: 31.12.2023 13:40 Uhr

Erneut hat die Huthi-Miliz einen Frachter im Roten Meer attackiert - die US-Marine versenkte daraufhin drei Boote der proiranischen Gruppe. Die Reederei Maersk setzt ihre Fahrten durch das Gebiet aus.

Helikopter der US-Marine haben eigenen Angaben zufolge einen Angriff von Booten der Huthi-Miliz auf einen Frachter der Reederei Maersk im Roten Meer abgewehrt. Das Containerschiff "Hanghzou" habe zuvor einen Notruf abgesetzt, wonach das Schiff von kleineren Booten der Huthi angegriffen werde, teilte das Regionalkommando der US-Streitkräfte, Centcom, mit.

US-Marine versenkt drei Boote

Die proiranischen Kämpfer seien bis auf 20 Meter an den Frachter herangekommen, hätten ihn mit Kleinwaffen angegriffen und versucht zu entern. Ein Sicherheitsteam an Bord habe das Feuer erwidert. Die Angreifer hätten auch die zu Hilfe gekommenen Hubschrauber des US-Flugzeugträgers "USS Eisenhower" und des Zerstörers "USS Gravely" beschossen, so das US-Regionalkommando.

Die Besatzungen der Hubschrauber hätten zur Selbstverteidigung zurückgefeuert, drei der vier angreifenden Boote wurden versenkt. Deren Besatzung sei getötet worden. Das vierte Boot sei geflohen. Auf US-Seite habe es keine Schäden oder Verletzte gegeben.

Zweiter Hilferuf innerhalb von 24 Stunden

Nach Angaben des US-Militärs war es der zweite Angriff auf die "Hangzhou" binnen 24 Stunden. Die US-Marine hatte auch schon auf einen ersten Hilferuf des Containerschiffes reagiert, als dieses von einer Rakete getroffen worden war. Das Schiff war Berichten zufolge aber seetüchtig. Es seien keine Verletzungen gemeldet worden.

Zuvor hatte das US-Militär im Süden des Roten Meeres eigenen Angaben zufolge zwei ballistische Antischiffsraketen der Huthi-Miliz aus dem Jemen abgeschossen.

Maersk setzt Fahrten erneut aus

Die dänische Reederei Maersk Line, zu deren Flotte die "Hangzhou" gehört, bestätigte die Angriffe auf das Containerschiff. Demnach sei der Frachter in der Meerenge Bab al-Mandab unterwegs gewesen, als er attackiert wurde.

Als Konsequenz setzte das Unternehmen Fahrten durch das betroffene Gebiet aus. Alle Durchfahrten sollten für 48 Stunden unterbrochen werden, um den Vorfall zu untersuchen und die Sicherheitslage zu bewerten, teilte das Unternehmen laut der Nachrichtenagentur dpa mit.

Maersk hatte bereits Mitte Dezember die Fahrt von Schiffen durch die Meerenge Bab al-Mandab zwischen dem Jemen und dem afrikanischen Dschibuti ausgesetzt. Andere Reedereien folgten dem Beispiel, darunter auch die deutsche Hapag-Lloyd, und nahmen wegen der großen Umwege Verzögerungen und erhöhte Frachtkosten in Kauf.

Bereits 23 Angriffe der Huthi auf Schiffe

Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz sieht sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands". Zuletzt attackierten die Huthi wiederholt Schiffe im Roten Meer - eine der für den Welthandel wichtigsten Schifffahrtsstrecken, weil sie über den Suezkanal in Ägypten das Mittelmeer mit dem Indischen Ozean verbindet.

Auch die Raketen im Zusammenhang mit dem Angriff auf die "Hangzhou" seien von einem Gebiet aus gestartet worden, das die Miliz kontrolliere, teilte das US-Regionalkommando mit. Es handele sich um den "23. illegalen Angriff der Huthis auf die internationale Schifffahrt" seit dem 19. November.

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