Eine nordkoreanische Rakete startet.

Verstoß gegen UN-Sanktionen Nordkorea testete offenbar Feststoffrakete

Stand: 14.04.2023 01:48 Uhr

Nordkorea arbeitet an der Erweiterung seines Raketenarsenals. Bei einem Start gestern soll erstmals ein Flugkörper mit Feststoffantrieb getestet worden sein. Diese können schneller einsatzbereit gemacht werden.

Nordkorea hat nach eigenen Angaben eine neuartige ballistische Langstreckenrakete mit Feststoffantrieb getestet. Dies berichtete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA und bestätigte damit Berichte der südkoreanischen Militärführung. Diese hatte den Test einer "neuartigen Rakete" durch Pjöngjang gemeldet, die "möglicherweise mit Festbrennstoff betrieben wird".

Es handele sich um die mächtigste Waffe innerhalb des wachsenden Nukleararsenals des Landes, so KCNA. "Der Test hat die militärische Effizienz der neuen ballistischen Langstreckenrakete als strategisches Angriffsmittel bewiesen." Damit werde die strategische Abschreckung und die Bereitschaft zum atomaren Gegenschlag Nordkoreas erheblich verbessert. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un habe den Raketentest geleitet.

Das Arsenal Nordkoreas bestand bislang nur aus Raketen, die mit Flüssigtreibstoff angetrieben werden. Feststoffraketen sind einfacher zu transportieren und zu lagern, was ihre Entdeckung schwieriger macht. Sie lassen sich außerdem schneller für den Start vorbereiten als Flüssigtreibstoffraketen.

Test löst Raketenalarm in Japan aus

Die Entwicklung einer schneller einsetzbaren Langstreckenrakete mit festem Treibstoff gilt seit Langem als wichtiges Ziel Nordkoreas - trotz UN-Beschlüssen die dem Land den Test von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite untersagen. Derartige Raketen können mit einem oder mehreren Atomsprengköpfen bestückt werden. Es ist aber unklar, ob Nordkorea über derartige Sprengköpfe verfügt.

Im Norden Japans hatte der Test einen Raketenalarm für die Bevölkerung ausgelöst. Die japanische Küstenwache berichtete, das Projektil sei östlich von Nordkorea ins Meer gestürzt.

Pjöngjang hatte die jüngsten gemeinsamen Militärübungen der USA und Südkoreas als Eskalation der Spannungen scharf kritisiert und seine Waffentests in den vergangenen Monaten verstärkt. Machthaber Kim Jong Un hatte Anfang der Woche angekündigt, die Kriegsabschreckung des Landes werde auf eine "praktischere und offensivere" Weise verstärkt, um den "aggressiven Schritten" der Vereinigten Staaten zu begegnen.

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