Zerstörung im US-Bundesstaat Arkansas nach einem Tornado.

Unwetter Tornado verwüstet mehrere US-Staaten

Stand: 01.04.2023 05:43 Uhr

Im US-Südstaat Arkansas hat ein Tornado erhebliche Verwüstung angerichtet. Mehrere Menschen kamen ums Leben, Zehntausende waren ohne Strom. In Illinois stürzte ein Theaterdach ein.

Ein gigantisches Sturmsystem im Süden und Mittleren Westen der USA hat zu Tornados geführt. Häuser und Einkaufszentren wurden zerstört, Fahrzeuge umgestürzt und Bäume entwurzelt. Menschen versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Im Raum der Hauptstadt des US-Staats Arkansas, Little Rock, kam nach Behördenangaben mindestens eine Person ums Leben. Etwa zwei Dutzend weitere Menschen wurden verletzt, einige davon schwer.

Auch die Stadt Wynne im Osten von Arkansas wurde verwüstet. Aus dem Gebiet wurden mindestens zwei Tote gemeldet. Die Behörden meldeten zerstörte Häuser und zwischen Trümmern eingeschlossene Menschen, während Tornados gegen Abend weiter ostwärts durch das Land zogen. Die Polizei in Covington, Tennessee, meldete umgestürzte Stromleitungen und Bäume.

Theaterdach in Illinois stürzt ein

Zwei weitere Wirbelstürme wurden in Iowa gemeldet. In Illinois hagelte es, während in Oklahoma vom Wind angepeitschte Grasfeuer brannten. Insgesamt bedrohte das Sturmsystem eine weite Fläche des Landes, in der 85 Millionen Menschen leben - etwas mehr als in der gesamten Bundesrepublik.

In der Stadt Belvidere im US-Staat Illinois ist während eines Tornados das Dach eines Theaters eingestürzt. Der Feuerwehrchef der Stadt sagte, mindestens ein Mensch sei getötet worden, mindestens 28 seien verletzt worden. In dem Veranstaltungsort habe gerade ein Konzert stattgefunden. Medien berichteten, es habe sich um ein Heavy-Metal-Konzert im Apollo Theatre gehandelt. Die Polizei in Belvidere teilte mit, zu dem Einsturz sei es gekommen, als ein heftiger Sturm durch das Gebiet zog. Ab 19.48 Uhr (Ortszeit) seien Notrufe aus dem Theater eingegangen. Die erste Einschätzung sei, dass ein Tornado zu dem Einsturz geführt habe. Belvidere liegt etwa 110 Kilometer nordwestlich von Chicago.

70.000 Menschen ohne Strom

Im Zentrum von Arkansas sei "bedeutender Schaden" entstanden, schrieb Gouverneurin Sarah Huckabee Sanders im Kurzbotschaftendienst Twitter. Sie sprach von mindestens zwei Todesopfern und Dutzenden Verletzten. Die Lokalzeitung "Democrat-Gazette" berichtete unter Berufung auf ein Krankenhaus, es würden bereits "mehrere" Verletzte in kritischem Zustand behandelt.

Wie die "New York Times" berichtete, ging der Tornado in der Nähe von Little Rock, der Hauptstadt von Arkansas, nieder, ließ Bäume umknicken und beschädigte Häuser. Mehr als 70.000 Menschen waren der Website Poweroutage.us zufolge im gesamten Bundesstaat ohne Strom. Polizei und Rettungskräfte seien im Einsatz, um Verletzten zu helfen, schrieb Gouverneurin Sanders.

Die Republikanerin forderte die Bewohner angesichts weiterer Sturmwarnungen durch den nationalen Wetterdienst NWS auf, sich weiterhin in Sicherheit aufzuhalten. Der Bürgermeister von Little Rock, Frank Scott, schrieb auf Twitter von einem "verheerenden" Sturm. Gouverneurin Sanders schrieb, sie habe die Nationalgarde zur Unterstützung der örtlichen Einsatzkräfte entsandt. Sie rief zudem den Notstand aus.

Bidens besuchen zerstörten Ort in Mississippi

Erst vor einer Woche waren bei einem Tornado mindestens 26 Menschen in den Bundesstaaten Mississippi und Alabama ums Leben gekommen. Am Freitag besuchten US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill den kleinen Ort Rolling Fork in Mississippi, der besonders hart von dem Tornado getroffen worden war. Die Bidens machten sich bei dem Besuch ein Bild von der Zerstörung in der 2000-Einwohner-Gemeinde und trafen unter anderem den Bürgermeister der Stadt und betroffene Anwohner.

"Sie sind nicht alleine", sagte Biden inmitten von Trümmern zerstörter Häuser und entwurzelter Bäume. "Das amerikanische Volk wird Ihnen beistehen. Es wird Ihnen helfen hier durchzukommen - und ich auch", versprach Biden. Der Präsident kündigte für Montag die Eröffnung eines lokalen Katastrophenzentrums an, wo sich betroffene Anwohner Hilfe suchen könnten.

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