Donald Trump

Dementi aus Moskau Bericht über Trump-Putin-Telefonat zur Ukraine

Stand: 11.11.2024 10:58 Uhr

Noch im Wahlkampf versprach der künftige US-Präsident Trump ein schnelles Ende des Ukraine-Krieges. Nun gab es laut Medienberichten ein Telefonat mit Putin. Doch der Kreml dementiert das.

Kurz nach der Wahl in den USA hat der designierte Präsident Donald Trump angeblich mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefoniert. Das berichten mehrere Medien, darunter die Washington Post. Wie die Zeitung unter Berufung auf Insider meldet, soll Trump Putin dabei vor einer Eskalation des Ukraine-Kriegs gewarnt haben.

Der künftige US-Präsident soll den Kreml-Chef an die nennenswerte US-Militärpräsenz in Europa erinnert haben. Demnach hätten beide Politiker ihr Interesse an weiteren Gesprächen geäußert, um eine baldige "Beilegung des Ukraine-Kriegs" zu erörtern. Zudem sei die Frage des künftigen territorialen Zuschnitts der Ukraine kurz angesprochen worden.

Kreml dementiert Telefonat

Von Trump selbst gab es zunächst keine Informationen zu einem möglichen Gespräch. Sein Sprecher Steven Cheung wollte die Berichte auf Anfrage nicht bestätigen. Er schrieb der Nachrichtenagentur AFP, er kommentiere "Privatgespräche zwischen Präsident Trump und anderen Staats- und Regierungschefs nicht".

Moskau dementierte das Telefonat. "Das ist völlig unwahr", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax. "Es gab kein Gespräch." Peskow sprach von "reiner Fiktion" und "falschen Informationen". Es gebe noch keine "konkreten Pläne" für Kontakte mit Trump.

Trump will Krieg schnell beenden

Zuvor hatte Putins Sprecher Peskow am Sonntag in einem Interview mit russischen Staatsmedien von "positiven Signalen" des künftigen US-Präsidenten gesprochen. "Er spricht zumindest über Frieden und nicht über Konfrontation. Er spricht nicht über seinen Wunsch, Russland eine strategische Niederlage zuzufügen - das unterscheidet ihn von der jetzigen Regierung", sagte Peskow.

Während des Wahlkampfs hatte Trump gesagt, er werde eine Lösung finden, um den Krieg "innerhalb von 24 Stunden" zu beenden. Er legte allerdings nie dar, wie er das bewerkstelligen will. Zugleich wandte sich Trump entschieden gegen die anhaltende Unterstützung der Ukraine mit Milliardensummen aus den USA.

Die von Trump in Aussicht gestellte schnelle Lösung könnte bedeuten, dass die Ukraine einen Teil ihrer Gebiete an Russland abtreten müsste. Moskau nennt die Abtretung großer Gebiete der Ukraine an Russland sogar als Vorbedingung für Friedensverhandlungen, die Regierung in Kiew hat dies entschieden zurückgewiesen.

Scholz: "Mache das nicht im Alleingang"

Auch Deutschland will bald wieder das Gespräch mit Russland suchen. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte an, sich "demnächst" an Putin zu wenden. "Ja, ich habe mir vorgenommen, mit dem russischen Präsidenten zur richtigen Zeit zu sprechen", sagte der SPD-Politiker in der ARD-Sendung "Caren Miosga". "Aber ich bin ein verantwortlicher Politiker, ich mache das nicht im Alleingang", fügte er hinzu.

Scholz sagte weiter, ein Gespräch mit Putin setze viele Kontakte und Gespräche mit sehr vielen anderen voraus. Auch mit der Ukraine müsse über die Situation gesprochen werden.

Der Kanzler hatte bereits Mitte Oktober seine Bereitschaft betont, mit Putin über einen gerechten Frieden in der Ukraine zu sprechen. Er hatte zuletzt im Dezember 2022 mit Putin telefoniert. Dabei hatte er eine diplomatische Lösung und den Rückzug russischer Truppen aus der Ukraine gefordert. Im Juni wollte Scholz ein Gespräch mit Putin für die Zukunft nicht ausschließen, sagte damals aber, ein Gespräch mache nur Sinn, wenn etwas konkret zu bereden sei.

Trump und Scholz sprechen über "Rückkehr des Friedens"

Einen anderen Gesprächsfaden hat Scholz aber bereits aufgenommen. In einem ersten Telefonat mit Trump nach dessen Wahl zum US-Präsidenten, bekundete der Kanzler laut Regierungssprecher Steffen Hebestreit die Bereitschaft, die "seit Jahrzehnten erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Regierungen beider Länder fortzusetzen". Die beiden sollen sich zudem einig darüber gewesen sein, "gemeinsam auf eine Rückkehr des Friedens in Europa hinzuarbeiten".

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