Ein gekentertes Boot und ein Haus unter Wasser in Florida.

Nach Hurrikan "Milton" 16 Tote und 50 Milliarden Dollar Schaden

Stand: 11.10.2024 21:40 Uhr

Während Rettungskräfte weiterhin nach Opfern suchen, haben in Florida nach Durchzug des zweiten Hurrikans innerhalb von zwei Wochen die Aufräumarbeiten begonnen. US-Präsident Biden möchte sich vor Ort ein Bild von der Lage machen.

Nach dem Durchzug des Hurrikans "Milton" kehren die Menschen in Florida in ihre teils zerstörten Wohnorte zurück. Fast 2,5 Millionen Millionen Haushalte und Geschäfte waren heute noch ohne Strom, einige Gebiete standen weiterhin unter Wasser.

In den Tagen zuvor hatte die höchste Alarmstufe gegolten, die Behörden warnten vor einem Jahrhundertsturm mit absolut verheerenden Folgen. Die ganz große Katastrophe blieb schließlich aus, aber mindestens 16 Menschen kamen ums Leben, und die angerichteten Schäden sind erheblich.

Tote vor allem durch Tornados

Die meisten Todesfälle wurden nach Angaben der US-Behörden offenbar nicht durch den Hurrikan direkt verursacht, sondern durch Tornados, die "Milton" ausgelöst hatte, noch bevor er auf Land getroffen war. Nach Angaben der Behörden wurden sechs Tote im Bezirk St. Lucie gezählt, vier im Bezirk Volusia, zwei in Pinellas sowie jeweils einer in vier weiteren Bezirken.

Der Hurrikan riss Bäume und Stromleitungen um, Häuser wurden beschädigt oder zerstört. In der Stadt St. Petersburg deckte der Sturm das Dach eines Stadions ab. US-Präsident Joe Biden bezifferte den angerichteten Schaden auf 50 Milliarden Dollar, umgerechnet etwa 45,7 Milliarden Euro.

Weiter Warnung vor Gefahren

Floridas Gouverneur Ron DeSantis sprach von mehr als 1.600 geretteten Personen. Die Suche nach weiteren Opfern und die Aufräumarbeiten liefen auf Hochtouren. Weiterhin warnen die Behörden teils vor Gefahren - etwa durch im Wasser liegende heruntergerissenen Stromleitungen.

"Milton" war am späten Mittwochabend, Ortszeit, etwa 100 Kilometer südlich von Tampa als Hurrikan der Stufe 3 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde auf Land getroffen - und dann von West nach Ost über Florida hinweggefegt. In der Nacht schwächte sich der Sturm ab und zog auf das Meer.

Biden reist Sonntag nach Florida

Es war bereits der zweite schwere Sturm innerhalb von nur zwei Wochen: Wenige Tage zuvor war "Helene" über den Südosten der USA gezogen und hatte in mehreren Bundesstaaten verheerende Verwüstung hinterlassen. Mindestens 237 Menschen kamen durch "Helene" ums Leben, zahlreiche Gebäude wurden beschädigt oder komplett zerstört, weite Gebiete überschwemmt.

Biden will am kommenden Sonntag von Hurrikan "Milton" getroffene Gebiete im Staat Florida besuchen. Dies teilte das Weiße Haus mit, nannte zunächst aber keine Details zur genauen Reiseroute. Biden ließ sich über Hilfsmaßnahmen des Bundes und die Aufräumarbeiten nach Hurrikan "Milton" und Hurrikan "Helene" informieren.

Eine Schnellanalyse der Forschungsinitiative World Weather Attribution kam zu dem Ergebnis, dass bedingt durch den Klimawandel die Niederschläge von "Milton" um 20 bis 30 Prozent und die Winde um zehn Prozent heftiger waren als sie es sonst gewesen wären.

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