Ein Auto fährt in Charleston, South Carolina, über eine überschwemmte Straße.

Zweites Mal in den USA Hurrikan erreicht South Carolina

Stand: 30.09.2022 22:00 Uhr

Mit viel Regen ist der Hurrikan "Ian" im US-Bundesstaat South Carolina erneut auf Land getroffen. Teile des historischen Stadtzentrums von Charleston stehen unter Wasser, Meteorologen warnen vor Sturmfluten.

Der Hurrikan "Ian" ist mit Windgeschwindigkeiten von 140 Kilometern pro Stunde erneut in den USA auf Land getroffen. Der Sturm erreichte die Küstenregion des Bundesstaats South Carolina nahe der Stadt Georgetown. Meteorologen warnten vor Überschwemmungen und Sturmfluten, die gut zwei Meter hoch ausfallen könnten.

Teile der Halbinsel im Zentrum der historischen Stadt Charleston standen schon vor der Ankunft von "Ian" unter Wasser. In South Carolina war vorab der Notstand ausgerufen worden, um Unterstützung durch Bundesbehörden bei Hilfs- und Rettungsarbeiten zu ermöglichen.

Das Nationale Hurrikanzentrum warnte außerdem vor Regen und Überschwemmungen auch im nördlichen Nachbarstaat North Carolina sowie im Süden von Virginia.

Dieses Satellitenbild zeigt den Hurrikan "Ian" über der Ostküste der USA.

Dieses Satellitenbild zeigt den Hurrikan "Ian" über der Ostküste der USA.

Mindestens 21 Tote in Florida

Seine zerstörerische Kraft hatte der Hurrikan der zweithöchsten Kategorie 4 bereits im Bundesstaat Florida gezeigt. Dort war "Ian" mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde auf Land getroffen. Der Wirbelsturm hinterließ gewaltige Schäden.

Fast zwei Millionen Haushalte seien weiter ohne Strom, sagte Floridas Gouverneur Ron DeSantis. Mehrere Bezirke waren zum Großteil vom Stromnetz abgeschnitten, einer nahezu komplett. Tausende Menschen suchten in Notunterkünften Schutz. Die Behörden in Florida rechnen derzeit damit, dass mindestens 21 Menschen durch den Sturm ums Leben gekommen sind. Klarheit gebe es über diese Zahlen aber noch nicht, betonte Kevin Guthrie, Direktor der Behörde für Notfallmanagement in Florida.

Viele Gefahren im Wasser

Auf Key Largo, einer der Inseln der Inselkette Florida Keys im Süden des Bundesstaates, stehe das Wasser in den Straßen so tief, dass Krokodile darin schwämmen, berichtete die Zeitung "Miami Herald". Die Behörden warnten Bewohner überfluteter Gebiete vor Gefahren im Wasser: Schadstoffe aus der Kanalisation, Chemikalien oder auch Alligatoren.

US-Präsident Joe Biden hatte am Donnerstag düstere Befürchtungen geäußert: "Dies könnte der tödlichste Hurrikan in der Geschichte Floridas sein."

Kaum Strom in Kuba

In großen Teilen Kubas ist auch drei Tage nach dem Durchzug des Hurrikans die Stromversorgung noch nicht wiederhergestellt worden. Der staatliche Stromanbieter UNE teilte mit, das "Defizit in der Kapazität der Stromerzeugung" werde voraussichtlich den ganzen Tag andauern. Wie viele Menschen ohne Strom waren, wurde nicht mitgeteilt.

Mehr Regen durch Klimawandel?

Laut einer Schnell-Analyse von US-Wissenschaftlern hat der Klimawandel die Regenfälle des Hurrikans "Ian" um mehr als zehn Prozent verstärkt. "Der Klimawandel hat den Sturm nicht verursacht, aber er hat dazu geführt, dass er nasser war", erklärte der an der Untersuchung beteiligte Wissenschaftler Michael Wehner vom Lawrence Berkeley National Laboratory. Dabei handele es sich um "konservative Schätzungen".

Bei der Untersuchung handelt es sich um eine vorläufige Schnell-Analyse. Es gab noch kein Peer-Review-Verfahren, bei dem die Studie von nicht beteiligten Fachleuten überprüft wird. Wehner und seine Kollegen verglichen Wettersimulationen der heutigen Erde mit Simulationen, bei denen die bereits erfolgte Erderwärmung um fast 1,2 Grad seit dem vorindustriellen Zeitalter herausgerechnet wurde.

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