Flusspferde schwimmen in der Lagune im Hacienda Napoles Park, dem ehemaligen Privatanwesen des Drogenbosses Pablo Escobar. (Archivbild: 2021)

Invasive Art in Kolumbien Escobars Nilpferde werden sterilisiert

Stand: 03.11.2023 08:49 Uhr

Kolumbiens Drogenbaron Escobar brachte einst vier afrikanische Flusspferde in seinen Privatzoo - aktuell sollen mehr als 160 Exemplare in dem südamerikanischen Land leben. Ein Problem für Ökosystem und Anwohner, das nun gelöst werden soll.

In Kolumbien hat die Regierung angesichts der ungebremsten Ausbreitung der Flusspferde des Drogenbarons Pablo Escobar angekündigt, die Tiere sterilisieren zu lassen.

Umsiedlung und Einschläfern der Tiere auch möglich

"Die chirurgische Sterilisation ist nur eine der drei Maßnahmen, die das Umweltministerium im Rahmen des Plans zum Umgang und zur Kontrolle der Flusspferde in Kolumbien vorsieht", teilte das kolumbianische Umweltministerium mit. Sollte dieser Schritt nicht ausreichen, um die Ausbreitung einzudämmen, erwägt die Regierung, die Tiere in andere Länder wie Mexiko, Indien oder die Philippinen zu bringen - oder sie einzuschläfern.

Nilpferde haben in Kolumbien keine natürlichen Feinde und wurden im März 2022 zur invasiven Art erklärt. Die Flusspferde leben in dem südamerikanischen Land inzwischen über ein großes Gebiet verstreut und sind oft aggressiv. Wissenschaftler warnen, dass die Fäkalien der massigen Paarhufer die Wasserqualität der Flüsse negativ beeinflussen können. Zudem schränkten die Tiere den Lebensraum einheimischer Seekühe und Wasserschweine ein.

Die Behörden schätzen, dass es in Kolumbien mittlerweile mehr als 160 Flusspferde gibt - und dass es bis 2035 1000 Tiere sein könnten, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Susana Muhamad

Kolumbiens Umweltministerin Susana Muhamad will die unkontrollierte Vermehrung der Flusspferde bekämpfen.

9220 Euro pro Sterilisation

Ab der kommenden Woche solle mit der chirurgischen Sterilisation von zunächst 40 der Tiere begonnen werden, sagte Umweltministerin Susana Muhamad. Das Verfahren ist teuer - jede Sterilisation kostet umgerechnet etwa 9220 Euro - und berge Risiken sowohl für das Nilpferd als auch für das tierärztliche Personal, so das Ministerium.

Escobar hatte in den 1980er-Jahren einige Flusspferde illegalerweise in seine Hacienda Nápoles bringen lassen, wo er einen Privatzoo betrieb. Seit seinem Tod 1993 breiteten sie sich von dem Anwesen in die nahe gelegenen Flüsse aus und vermehrten sich unkontrolliert.

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