Der Starliner, angedockt an der Raumstation ISS (Archivbild vom 13. Juni 2024)

Raumfahrt "Starliner" hängt noch immer im All fest

Stand: 05.07.2024 13:32 Uhr

Eigentlich sollten Barry Wilmore und Suni Williams längst zurück auf der Erde sein. Doch mit ihrem Raumschiff "Starliner" gibt es Probleme. Die NASA will erst Tests durchführen, bevor sie grünes Licht für das Abdocken von der ISS gibt.

Seit nunmehr einem Monat sind zwei Astronauten an der Internationalen Raumstation ISS mit dem "Starliner" angedockt, obwohl sie eigentlich nur eine Woche auf dem Außenposten der Menschheit in 400 Kilometer Höhe über der Erde bleiben sollten. 

Doch die Probleme mit dem Raumschiff wollen offenbar nicht abreißen: Nachdem sich der erste bemannte Start lange hingezogen hatte, hängt es nun im All fest. Woche für Woche warten die beiden Astronauten Barry Wilmore und Suni Williams nun auf der ISS auf ihre Rückkehr zur Erde.

Andocken an die ISS klappte erst im zweiten Anlauf

An der ISS konnte das krisengeplagte Raumschiff nach Problemen mit den Triebwerken erst im zweiten Anlauf andocken. Zudem waren an dem Raumschiff neue Helium-Lecks aufgetreten. Bereits vor dem Start war ein solches Leck entdeckt worden, das aber nach Einschätzung der US-Weltraumbehörde NASA keine Gefahr für den Flug darstellte.

Laut NASA müssen auf der Erde gegenwärtig Tests mit baugleichen Triebwerken durchgeführt werden, ehe es grünes Licht für das Abdocken geben kann. Das Abdocken des "Starliners" von der ISS und seine Rückkehr zur Erde gelten als die kompliziertesten Phasen der Mission. Die Behörde betont: Gestrandet im All sei niemand.

Die beiden Astronauten Wilmore und Williams waren am 5. Juni zur ISS aufgebrochen, um die routinemäßige Flugzulassung der NASA zu erhalten. Ursprünglich war der 26. Juni für die Rückkehr des "Starliners" angesetzt. 

Technische Probleme verzögerten Start mehrmals

Der "Starliner" ist ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, das aus einer rund drei Meter hohen Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul besteht und im Unterschied zum "Crew Dragon" von Elon Musks Firma SpaceX nicht auf dem Wasser, sondern auf der Erde landet.

Der bemannte Testflug war zuvor wegen verschiedener technischer Probleme an Raumschiff und Rakete mehrfach verschoben worden. Unter anderem gab es Probleme mit einem fehlerhaften Computersystem am Boden. 

Im Mai 2022 hatte der vom US-Flugzeugbauer Boeing entwickelte und gebaute "Starliner" erstmals einen erfolgreichen unbemannten Flug zur ISS absolviert und dort vier Tage verbracht. Künftig soll es als Alternative zur "Crew Dragon"-Raumkapsel von SpaceX Astronauten zur ISS transportieren.

Wegen der Probleme liegt das Projekt allerdings weit hinter dem Zeitplan, während der "Crew Dragon" schon seit einigen Jahren regelmäßig Astronauten zur ISS bringt. 

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