Die Sonne strahlt am blauen Himmel

Einschätzung von UN-Experten Ozonloch könnte sich bis 2066 schließen

Stand: 09.01.2023 20:19 Uhr

UN-Experten glauben, dass die Ozonschicht auf einem guten Weg ist, sich bis 2066 zu erholen. Gleichzeitig warnten die Forscher vor einem direkten Eingreifen in das Klimasystem der Erde.

Das Ozonloch schrumpft weiter und könnte sich nach Einschätzung von Forschern in vier Jahrzehnten geschlossen haben.

Bis 2066 erwarten Experten eine komplette Regeneration der Ozonschicht, also auch über der Antarktis, wie die Weltwetterorganisation (WMO), das UN-Umweltprogramm Unep sowie Regierungsbehörden in den USA und der EU mitteilten.

Wegen des Ozonlochs gelangt mehr UV-Licht auf die Erdoberfläche, was negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt hat. Wenn es sich weiter schließt, dürfte das auch die Erderwärmung abschwächen.

Bis 2045 soll sich dem jüngsten Bericht zufolge die Ozonschicht über der Arktis erholt haben, rund 20 Jahre später dann auch über der Antarktis. Für den Rest der Welt wird bis 2040 mit einer Erholung gerechnet. Erstmals nachgewiesen hatten Forscher das Ozonloch in den 1980er-Jahren.

Warnung vor direkten Eingriffen

Allerdings warnten die Forscher vor dem sogenannten Geo-Engineering, also direkten Eingriffen ins Klimasystem der Erde. Damit gemeint ist unter anderem die oft diskutierte Einbringung von Aerosolen wie beispielsweise Schwefeldioxid in die Atmosphäre. Das könnte die globale Erwärmung dämpfen, aber den Wissenschaftlern zufolge nicht kalkulierbare Konsequenzen haben.

So fürchtet der Weltklimarat IPCC beispielsweise Folgen für die Regenzeit in Afrika und Asien, die wiederum Auswirkungen auf die Nahrungsmittelversorgung für hunderte Millionen Menschen habe.

Montréal-Protokoll zeigt Wirkung

Die Erholung der Ozonschicht hat mit dem Rückgang von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) zu tun. Diese Substanzen schädigen die Ozonschicht, die in einer Höhe zwischen zehn und 50 Kilometern über der Erde liegt und ultraviolette Sonnenstrahlen abhält.

FCKW wurden früher häufig in Haarsprays, Klimaanlagen oder Kühlschränken verwendet. Mit dem Protokoll von Montréal zum Schutz der Ozonschicht aus dem Jahr 1987 wurden Fluorchlorkohlenwasserstoffe verboten.