Dieses von der japanischen Weltraumbehörde veröffentlichte Handout-Foto zeigt die Sonde "SLIM" auf der Mondoberfläche - aufgenommen von einem kleinen Bei-Roboter.

Japanische Mondsonde "SLIM" erwacht zu neuem Leben

Stand: 29.01.2024 02:56 Uhr

Die auf dem Mond gelandete japanische Sonde "SLIM" ist nach tagelangem Stromausfall wieder in Betrieb gegangen. Wie die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa bekanntgab, funktionieren die Sonnenkollektoren jetzt offenbar.

Die japanische Weltraumsonde "SLIM" hat nach der Wiederherstellung der Stromversorgung ihren Betrieb wieder aufgenommen. Das teilte die japanische Weltraumbehörde Jaxa auf der Plattform X, früher Twitter, mit. Demnach wurden sofort wissenschaftliche Beobachtungen gestartet.

Der Lander erkunde inzwischen auch die Mondoberfläche und habe Fotos von Felsbrocken zur Erde gesendet, darunter von einem namens "Toypudel", hieß es.

Wegen Strommangels abgeschaltet

"SLIM" - abgekürzt für "Smart Lander for Investigating Moon" (Intelligentes Landemodul zur Erforschung des Mondes) - war am 20. Januar japanischer Zeit auf der Mondoberfläche gelandet. Allerdings lieferten die Sonnenkollektoren des nur 2,4 Meter hohen Geräts nach der Landung keinen Strom mehr, da sie nach Westen und damit von der Sonne weg ausgerichtet waren. Die Sonde lief zunächst über Batterie, bevor sie abgeschaltet wurde.

Vor der Abschaltung konnte das Kontrollzentrum in Japan jedoch noch Daten und Fotos herunterladen, die beim Landeanflug und nach der Landung auf der Mondoberfläche gespeichert und aufgenommen worden waren.

Jaxa geht nun davon aus, dass die Sonnenkollektoren trotz ihrer ungünstigen Ausrichtung Strom produzieren können, sobald das Sonnenlicht von der Westseite des Mondes her auf sie einfällt.

Nur fünf Nationen bisher erfolgreich gelandet

Nach zwei gescheiterten Missionen war Japan im dritten Versuch eine Mondlandung geglückt. Zuvor waren erfolgreiche Mondlandungen nur den USA, der damaligen Sowjetunion, China und Indien gelungen. 

Jaxa hatte sich trotz der anfänglichen Probleme mit der Energieversorgung zufrieden mit dem Projekt gezeigt, da bei der Landung eine noch nie dagewesene Zielgenauigkeit von weniger als zehn Metern erreicht worden sei. Möglicherweise sei "SLIM" sogar nur etwa drei bis vier Meter vom Zielort gelandet, hieß es. "SLIM" landete demnach wie geplant nahe des Kraters "Shioli" in einem niedrig gelegenen Gebiet, das als "Nektarmeer" bezeichnet wird.

Japans Raumfahrtagentur hofft, dass die erfolgreiche Präzisionslandung von "SLIM" den Übergang von einer Ära des "Landens, wo wir können" zu einer Ära des "Landens, wo wir wollen" einleitet. Die gewonnenen Daten sollen bei der Planung künftiger Mondmissionen zum Einsatz kommen, zum Beispiel im Rahmen des von den USA geleiteten "Artemis"-Programms. Dabei will die NASA nach mehr als 50 Jahren wieder Menschen auf den Mond bringen - allerdings wurde die Mondlandemission "Artemis 3" kürzlich auf September 2026 geschoben.

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