Dieses von Gianluca Masi zur Verfügung gestellte Bild zeigt den Kometen C/2023 P1 Nishimura und seinen Schweif.

Nishimura C/2023 P1 Grüner Komet am Morgenhimmel

Stand: 09.09.2023 03:25 Uhr

Der Komet wird immer heller und ist jetzt sogar mit bloßem Auge sichtbar - als Lichtpunkt im Sternbild Löwe. Auch der Schweif und seine charakteristisch grüne Färbung sind mit Hilfsmitteln zu sehen.

Von Lilly Zerbst, SWR

Nishimura stammt vermutlich aus einer Kometenwolke am Rand unseres Sonnensystems. In seiner Umlaufbahn steuert er gerade an der Erde vorbei auf die Sonne zu. Obwohl er mittlerweile deutlich sichtbar ist, blieb der Eisbrocken ungewöhnlich lange unbemerkt: Am 12. August entdeckte ihn ein japanischer Amateurastronom - Hideo Nishimura. Der Komet trägt jetzt seinen Namen.

Komet steigt am östlichen Horizont auf

Dass der Komet so lange unentdeckt blieb, liegt an seiner Flugbahn: Von der Erde aus betrachtet befindet er sich ungefähr in derselben Richtung wie die Sonne und geht erst kurz vor ihr am Morgen auf. Momentan ist er ab circa 5 Uhr am Horizont sichtbar, bis ihn das Tageslicht gegen 6 Uhr wieder verdrängt.

Wer den Kometen am frühen Morgen beobachten will, braucht freie Sicht in Richtung Osten und geht dafür am besten aufs Land. Dort ist auch die Lichtverschmutzung geringer. Zur Orientierung dient das Sternbild Löwe. Darin zeigt sich der Komet als Lichtpunkt, der da eigentlich nicht hingehört.

Kometenschweif durchs Fernglas sichtbar

Noch besser lässt sich der Komet mit optischen Hilfsmitteln erkennen: Durch ein handelsübliches Fernglas ist bereits der Strahlenkranz des Kometen deutlich zu sehen. Bei größeren Ferngläsern lässt sich auch der charakteristische Kometenschweif erkennen.

Astronomen beobachten, dass der Komet derzeit heller wird. Das liegt einerseits daran, dass Nishimura bis zum 12. September noch der Erde näherkommt. Andererseits verglüht er mit zunehmender Nähe zur Sonne stärker. Die Sichtbedingungen verbessern sich damit.

Gas färbt Kometen grün

Mit einem Teleskop ist auch die charakteristisch grüne Färbung des Kometen sichtbar. Sie lässt sich mit einer guten Kamera sogar festhalten. Über die genaue chemische Zusammensetzung des Kometen ist nur wenig bekannt. Die grüne Färbung kommt aber vermutlich durch ein Gas zustande, das durch die Hitze der Sonne entsteht.

Der Komet verschwindet

Wer Nishimura sehen will, muss sich trotz zunehmender Helligkeit beeilen. Am Wochenende sind die Wetterbedingungen gut. Ab Mitte der nächsten Woche ist Nishimura dann aber nicht mehr zu finden, da der Komet dann erst nach Tagesanbruch erscheint. Dass der Komet jemals in Erdnähe zurückkehren wird, ist nicht absehbar. Möglicherweise könnte er sogar zerbrechen, wenn er an der Sonne vorbeifliegt.

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