So geht es den Krisenländern Der Süden erholt sich - aber nicht überall

Stand: 14.02.2014 16:22 Uhr

Auch Europas Süden kämpft sich aus der Rezession. Doch nicht überall stehen die Zeichen auf Erholung: Während Frankreich, Italien, Spanien und Portugal wachsen, ist die Lage in Griechenland unsicher - während Zypern gar noch mitten in der Krise steckt. Ein Überblick.

Frankreich: Mit 0,3 Prozent wuchs die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone im vierten Quartal etwas schneller als erwartet. Sie befreite sich damit aus der Stagnation. Dennoch reichte es im Gesamtjahr 2013 nur zu einem Plus von 0,3 Prozent. Für 2014 rechnet die Notenbank mit einem Wachstum von 0,9 Prozent. Das Problem des Landes: Frankreich leidet unter einer hohen Arbeitslosigkeit.

Italien: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Oktober bis Dezember um 0,1 Prozent zu. Das war das erste Wachstum seit Mitte 2011. Dennoch schrumpfte das BIP im Gesamtjahr um 1,9 Prozent. Die Erholung dürfte schleppend ausfallen. Die EU-Kommission erwartet für 2014 ein Wachstum von 0,7 Prozent, für 2015 von 1,2 Prozent. Steigende Exporte dürften die Unternehmen zu mehr Investitionen ermutigen. Die Arbeitslosenquote soll 2014 noch einmal leicht steigen.

Spanien: Der Notenbank zufolge ist das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal um 0,3 Prozent gewachsen. Trotzdem dürfte die Wirtschaft 2013 das zweite Jahr in Folge geschrumpft sein - voraussichtlich um 1,2 Prozent. 2014 soll es ein mageres Wachstum von 0,5 Prozent geben, erwartet die EU-Kommission. Das Plus soll sich 2015 auf 1,7 Prozent erhöhen. Sowohl Unternehmen als auch Verbraucher dürften durch den Umbau des Bankensektors nach wie vor schwer an Kredite kommen. Die Exporte sollen dagegen gut laufen und stetig zulegen.

Griechenland: Aus Griechenland gibt es keine Zahlen, die das vierte Quartal mit dem Quartal davor vergleichbar machen. Darum ist unsicher, ob auch die Hellenen wieder wachsen. 2014 soll das BIP erstmals seit sechs Jahren wieder zulegen, wenn auch nur um 0,6 Prozent. "2015 dürfte die Erholung an Kraft gewinnen, wenn die Investitionen zum Motor der Belebung werden", erwartet die EU-Kommission. Schwachpunkt bleibt die Rekordarbeitslosigkeit von aktuell 28 Prozent, die den Konsum bremst.

Portugal: Das Wachstum beschleunigt sich im vierten Quartal auf 0,5 Prozent. Dadurch schrumpfte die Wirtschaft 2013 nur noch um 1,4 Prozent, nach 3,2 Prozent 2012. Nun soll nach drei Minus-Jahren wieder ein Plus folgen. Erwartet wird ein Wachstum von etwa 0,8 Prozent, das sich 2015 auf 1,8 Prozent erhöhen soll, so die Regierung in Lissabon. Wachstumstreiber sind vor allem die Exporte, aber auch die Binnennachfrage soll anziehen.

Zypern: Um voraussichtlich 5,5 Prozent ist die Wirtschaftsleistung 2013 eingebrochen. Ursprünglich war sogar ein Minus von 8,7 Prozent erwartet worden, doch der private Konsum lief besser als angenommen. 2014 wird ein weiteres Minus von 3,9 Prozent erwartet. "Die zyprische Volkswirtschaft sieht sich starkem Gegenwind ausgesetzt", so die EU-Kommission. Sowohl Konsum als auch Exporte dürften sinken. Erst 2015 wird mit einem Wachstum gerechnet, das aber mit 1,1 Prozent dünn ausfallen soll. Die Arbeitslosenquote könnte 2014 auf fast 20 Prozent hochschnellen.

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