Onlinehandelsplattform Ebay streicht Gebühren für private Verkäufer

Stand: 28.02.2023 07:27 Uhr

Wer etwas auf Ebay verkaufen möchte, musste bislang eine Einstellgebühr bezahlen und Provision an die Plattform abgeben. Das soll sich ab dem 1. März ändern: Ebay will die Gebühren für Privatverkäufer streichen.

Die Onlinehandelsplattform Ebay verlangt in Deutschland künftig bei privaten Verkäufen keine Angebotsgebühren oder Verkaufsprovisionen mehr. Mit dem Wegfall der Kosten beseitige man die größte Hürde, die Verbraucherinnen und Verbraucher bislang beim Verkaufen über EBay.de gesehen haben, erklärte das Unternehmen in Kleinmachnow bei Berlin.

Die Regelung gilt zeitlich unbefristet, aber nur in Deutschland. Die Bundesrepublik ist nach den USA und Großbritannien die drittgrößte Umsatzregion des Unternehmens weltweit. Die neue Regelung gilt vom kommenden Mittwoch (1. März) an.

Bislang 35 Cent und elf Prozent

Bislang müssen Verkäufer rund elf Prozent ihrer Erlöse als Provision an Ebay abtreten. Dazu kommen 35 Euro-Cent als Einstellgebühr. An den Kosten für gewerbliche Anbieter ändert sich nichts. Der gewerbliche Verkauf macht laut Ebay auf der Plattform mit etwa 80 Prozent den Großteil des Handels aus.

Der Geschäftsführer von Ebay Deutschland, Oliver Klinck, sagte, der Wegfall der Gebühren für den privaten Verkauf sei eine Investition Ebay Deutschlands in das gesamte Marktplatz-Geschäft: Der Anreiz des privaten Verkaufs treibe das Geschäft an, erweitere die Vielfalt des Angebots bei Ebay Deutschland und steigere so die Attraktivität des Marktplatzes.

Nutzen für Verkäufer und Ebay selbst

Die Gebührenstreichung soll sich so auch für die Plattform selbst rechnen. "Wir sehen, dass die privaten Verkäufer auch als Käufer viel aktiver sind. Diejenigen, die über Ebay verkaufen, shoppen auch doppelt so viel wie die Käufer, die nur einkaufen."

Klinck sagte, die Initiative passe auch zu den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: "Wir leben in einer Zeit, in der vielen Familien Geld im Portemonnaie fehlt." Durch etwa die Energiekrise und die Inflation gebe es einen "großen Bedarf in Deutschland, durch den privaten Verkauf zusätzliche Einnahmen zu erzielen".

Weniger Gewinn

Bei der Handelsplattform schrumpft derzeit das Geschäft. Im abgelaufenen Weihnachtsquartal sanken die Erlöse im Jahresvergleich um vier Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen kürzlich mitteilte. Der bereinigte Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft fiel um zehn Prozent auf 581 Millionen Dollar.

Langfristig gesehen fällt die Bilanz noch ernüchternder aus. In den vergangenen 25 Jahren ist Ebay weit hinter den größten Onlinehändler Amazon zurückgefallen, mit dem man sich anfangs noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatte.

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